Martin Staemmler

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Martin Staemmler (* 23. Oktober 1890 in Duschnik, Kreis Samter; † 6. Juni 1974 in Kiel) war ein deutscher Mediziner.

Martin Staemmler war das dritte von acht Kindern des Pastors Johannes Staemmler und seiner Ehefrau. Er besuchte Schulen in Bromberg, Gnesen und Posen und studierte anschliessend Medizin an verschiedenen deutschen Universitäten, zuletzt in Berlin, wo er auch promovierte. Im Weltkrieg diente er ab 1915 als Bataillonsarzt. 1922 habilitierte er sich in Göttingen für pathologische Anatomie; 1926 wurde er ausserordentlicher Professor in Gießen und 1927 Direktor des Pathologisch-Hygienischen Instituts der Stadt Chemnitz. 1928 erhielt er einen Lehrstuhl an der Universität Leipzig. 1931 trat Staemmler in die NSDAP ein; später war er auch als Referent für das Rassenpolitische Amt der NSDAP tätig. 1934 wurde Staemmler Ordinarius an der Universität Kiel, 1935 an der Universität Breslau, deren Rektor er von 1938 bis 1943 war. Mit Beginn des Krieges wirkte er beratend beim Generalkommando Breslau und war Mitherausgeber der Zeitschrift Volk und Rasse.

1950 wurde Staemmler Direktor des Pathologisch-bakteriologischen Instituts der Städtischen Krankenanstalten in Aachen. Seit 1960 leitete er die Pathologische Abteilung der Fa. Chemie Grünenthal in Stolberg.

Schriften (Auswahl)

  • Rassenpflege im völkischen Staat. München: Lehmann 1933
  • (mit Alfred Kühn und Friedrich Burgdörfer) Erbkunde, Rassenpflege, Bevölkerungspolitik: Schicksalsfragen des deutschen Volkes. Leipzig: Quelle & Meyer 1935
  • Deutsche Rassenpflege. Hamburg: Berg & Otto 1939

Literatur

Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt/Main, 2005. (Taschenbuchausgabe) ISBN 3-596-16048-0