Maximilianstraße (Bad Reichenhall)

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Maximilianstraße
Wappen
Wappen
Straße in Bad Reichenhall
Maximilianstraße
Maximilianstraße
Maximilianstraße Ecke Riedelstraße
Blickrichtung Südosten
Basisdaten
Ort Bad Reichenhall
Querstraßen Hofrat-Harl-Straße, Weißstraße, Riedelstraße
Nummern­system Orientierungsnummerierung
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Individualverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 550 m

Die Maximilianstraße ist eine Straße in der oberbayerischen Kurstadt Bad Reichenhall.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villa Stella, Maximilianstraße 6

Die Maximilianstraße beginnt an der Wittelsbacherstraße, unterquert die Bahnstrecke Bad Reichenhall–Berchtesgaden und verläuft zwischen Luitpold- und Kurfürstenstraße in nordwestlicher Richtung bis zur Goethestraße.

Die Maximilianstraße ist nach König Maximilian II. von Bayern benannt. Dieser hielt sich ab 1848 mehrmals zur Kur in der Stadt auf und trug auch damit zur wachsenden Bekanntheit des Kurortes bei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie auch in umliegenden Straßen entstanden in der Maximilianstraße zur Blütezeit des Kurortes um 1900 unzählige Villen und Kurpensionen.

1905 ließ der Kirchenmaler Leonhard Thoma die Villa Stella an der Maximilianstraße 6 bauen und lebte dort längere Zeit.[1] Die Fresken im Jugendstil schuf Thoma selbst, Fotos davon und die Entwürfe sind im Familienbesitz erhalten geblieben. An der Ostseite Madonna im Rosenhag, an den Loggien an der westlichen Straßenseite „vier Genien“; Rose/Margerite und Myrte/Lilie.[1] Der Entwurf zur Villa Stella stammte vermutlich von Thomas Schwager Dominikus Böhm.[1] Dieser entwarf auch das benachbarte Haus Maximilianstraße 2 und vermutlich auch die Villa Glücksburg an der Ecke zur Wittelsbacherstraße.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg verkaufte Thoma die Villa Stella an eine Fürstin des Hauses Schwarzburg-Sondershausen. Diese ließ die Villa umbauen und die Loggien mit Mauerwerk verschließen. Im Zuge dieser Umbaumaßnahmen gingen auch die von Thoma geschaffenen Fresken verloren. Der Umbau hatte einen Bericht der Baupolizei vom 13. Dezember 1918 zur Folge, die Baumaßnahmen wurden am 14. Mai 1919 nachträglich genehmigt.[1]

Beim Luftangriff auf Bad Reichenhall am 25. April 1945 erlitt die Maximilianstraße, die weit genug von den Angriffszielen – den beiden Bahnhöfen der Stadt – entfernt lag, kaum in Mitleidenschaft gezogen. Lediglich aus der Maximilianstraße 16 wurden leichte Schäden gemeldet.[2]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adresse Name Beschreibung erbaut Lage Bild
Maximilianstr. 2 Gartenwohnhaus Zweigeschossiger Walmdachbau mit polygonalem Mittelerker auf Säulenstellung von Dominikus Böhm.

Vorgelagerter Garten, axial angelegt mit vertieftem Parterre und Brunnen.

1910–1911
Maximilianstr. 8 Kurpension Laxenburg Eckbau, asymmetrisch mit Giebelrisaliten, Erkerturm, Loggien mit eisernen Balkons und zugehörigem eisernen Gartenzaun. um 1900
Maximilianstr. 9 Villa Charlott Kurpension, malerisch gruppierter Bau in Ecklage, zweigeschossig über hohem Sockel, mit polygonalem Erkerturm, Quergiebelrisaliten mit vorkragenden Schopfwalmdächern, barockisierender Putzgliederung und reich verzierten hölzernen Balkonbrüstungen, von Curt Kleditsch. 1904
Maximilianstr. 10 Villa Villa, repräsentativer und malerisch gruppierter Bau in Ecklage, dreigeschossig mit Walm- und Satteldächern über hohem Sockel mit polygonalem Eckerkerturm, Risaliten, Belvedereturm und Putzgliederung, in historisierender Formensprache, nach Plänen von Baumeister C. Hochbichler, 1899. Umbau zum Erholungsheim der Diakonissenstation von Neuendettelsau, nach Plänen von Baumeister Franz Schubert, 1912.

Mit schmiedeeiserner Einfriedung, gleichzeitig.

1899, 1912
Maximilianstr. 18 Landhaus Landhaus, eingeschossiges Fertighaus aus Holz mit Satteldach über Betonsockel mit Eckerker und vorgelagerter Terrasse, im alpenländischen Heimatstil, nach Plänen der Bayerischen Holz-Hausbau-Gesellschaft München, 1923.

Gartenhaus, eingeschossiger Satteldachbau in Holzbauweise, gleichzeitig.

1923

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall. Ph.C.W. Schmidt, Neustadt/Aisch 2009, ISBN 978-3-87707-759-7.
  • Johannes Lang: Straßennamen als Spiegel der Zeit in den Heimatblättern, Beilage des Reichenhaller Tagblatts vom 28. Oktober 2006
  • F. X. Sänger: Reichenhaller Straßen und ihre Namen in den Heimatblättern, Beilage des Reichenhaller Tagblatts; März und August 2008
  • Stadt Bad Reichenhall – Adressbuch; Auflistung aller Straßennamen mit Lagebeschreibung und Namensherkunft

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maximilianstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Toni Schmidberger: Bad Reichenhall und der schwäbische Kirchenmaler Thoma – Das Lebenswerk von Leonhard Thoma und sein Haus in unserer Stadt in den Heimatblättern 1/1985 als Beilage des Reichenhaller Tagblatts vom 7. Februar 1985
  2. Fritz Hofmann: Die Schreckensjahre von Bad Reichenhall, w.d.v.-Verlag, Mitterfelden; S. 50

Koordinaten: 47° 43′ 43,9″ N, 12° 52′ 28,7″ O