Medienfrauen Schweiz

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Medienfrauen Schweiz ist ein Schweizer Verein, den die Journalistin Luzia Tschirky 2015 in Zürich als Netzwerk ins Leben rief.[1] 2017 wurde er als Branchenverein gegründet.

Vereinszweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ziel der Medienfrauen Schweiz ist es, den Austausch zwischen Frauen in der Medienwelt zu fördern, ihr Talent nach aussen sichtbar zu machen und ihnen als Verein eine Stimme zu geben. Zu einer gleichberechtigteren und „diverseren“ Medienbranche beizutragen, ist zentrales Anliegen des Vereins.[2] Durch eine eigene Datenbank fördert der Verein, dass Expertinnen aus der Medienbranche in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht und einfacher gefunden werden.[3]

Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorstand repräsentiert den Verein Medienfrauen Schweiz in der Öffentlichkeit, organisiert Podien, nimmt an Panels teil, versendet Newsletter und verfolgt das Ziel, den öffentlichen Diskurs im Sinne der Mitglieder und anderer Medienfrauen der Schweiz mitzugestalten. Das Vorstands-Engagement ist ehrenamtlich. Seit Juli 2022 sind Nicole Döbeli und Nadja Rohner[4] die Co-Präsidentinnen des Vereins.[5][6]

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Medienfrauen Schweiz initiierten 2017 eine breite Diskussion über Frauenförderung in den Medienhäusern.[7] Laut einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz verdient eine Journalistin in der Schweiz durchschnittlich 1100 Franken pro Monat weniger als ein männlicher Kollege.[8]

Gemeinsam mit dem Verein ProQuote (Deutschland), dem Presseclub Concordia (Österreich) sowie dem Frauennetzwerk Medien in Österreich richteten die Medienfrauen Schweiz im Juni 2020 einen Appell an Medienhäuser und Politiker. Zu ihren Forderungen zählten unter anderem: „50 Prozent Frauen auf allen Führungsebenen in den Redaktionen und Medienhäusern. […] und gleiches Gehalt für gleiche Arbeit.“ Die Corona-Krise habe Frauen weltweit auch in den Medienberufen in Sachen Gleichberechtigung zurückgeworfen.[9][10]

2021 unterstützten die Medienfrauen Schweiz einen offenen Brief von Tamedia-Journalistinnen, in dem diese die herrschende Macho-Kultur in Redaktionen anprangerten. Sie forderten mehr Anstand, standardisierte Verfahren bei Mobbing oder sexueller Belästigung und eine bessere Förderung von Frauen.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michèle Widmer: Das Ganze ist keine Promotionsaktion für mich persönlich. In: persönlich. 25. März 2015, abgerufen am 25. April 2021.
  2. Verein. In: Medienfrauen Schweiz. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  3. Neue Datenbank für Expertinnen lanciert. In: persoenlich.com. 17. März 2020, abgerufen am 25. April 2021.
  4. Matthias Rusch: (Keine) Gleichberechtigung? Warum viele Journalistinnen einen schweren Stand haben, SRF, 8. März 2021.
  5. Vorstand. In: Medienfrauen Schweiz. Abgerufen am 27. April 2022.
  6. Christoph Soltmannowski: Neuer Vorstand für Medienfrauen Schweiz. In: Werbewoche m&k. 8. Juli 2022, abgerufen am 7. Januar 2023 (deutsch).
  7. Josef Seethaler, Vinzenz Wyss: Journalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Springer Fachmedien Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-27910-3, S. 13
  8. Nora Bader, Andrea Fopp: Frau macht Medien. Warum die Schweiz mehr Journalistinnen braucht, Zytglogge Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-7296-2314-9, S. 13
  9. Nachteile für Medien-Frauen in Corona-Krise, Kulturnachrichten, Deutschlandfunk Kultur, Freitag, 26. Juni 2020. Abgerufen am 26. April 2021.
  10. Frauennetzwerk Medien will Frauenförderung als Kriterium für Medienförderung, Der Standard, 26. Juni 2020. Abgerufen am 26. April 2021.
  11. Matthias Rusch: Warum viele Journalistinnen einen schweren Stand haben. SRF, 8. März 2021, abgerufen am 25. April 2021.