Michael Grüttner
Michael Grüttner (* 10. Februar 1953 in Baden-Baden) ist ein deutscher Historiker. Seit 2003 ist er Professor für Neuere Geschichte an der Technischen Universität Berlin.
Grüttner wurde 1983 in Hamburg zum Dr. phil. promoviert. 1994 habilitierte er sich an der TU Berlin. Zwischen 1998 und 2002 war er Visiting Professor an der University of California, Berkeley. 2003 erhielt er einen Ruf der TU Berlin zum außerplanmäßigen Professor für neuere Geschichte.
Grüttners Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der Universitätsgeschichte, der Geschichte des Nationalsozialismus und der Spanischen Geschichte.[1] Zu Grüttners Veröffentlichungen zählt das Biographische Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik von 2004. In dem prosopographischen Nachschlagewerk legte er 570 Kurzbiographien der nationalsozialistischen Polykratie zwischen 1933 und 1945 vor, darunter der Rektoren der Universitäten und Technischen Hochschulen, der Gaudozentenbundführer und Dozentenbundführer des NSDDB sowie der Vorsitzenden beziehungsweise Reichsführer des NSDStB und der Deutschen Studentenschaft.[2]
Schriften (Auswahl)
- Soziale Hygiene und Soziale Kontrolle. Die Sanierung der Hamburger Gängeviertel 1892–1936. In: Arno Herzig, Dieter Langewiesche, Arnold Sywottek (Hrsg.): Arbeiter in Hamburg. Unterschichten, Arbeiter und Arbeiterbewegung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Verlag Erziehung und Wissenschaft, Hamburg 1983, S. 359–371 ISBN 3-810-30807-2
- Die Hütten der Armut und des Lasters. In: Volker Plagemann (Hrsg.): Industriekultur in Hamburg. Des Deutschen Reiches Tor zur Welt. Verlag C. H. Beck, München 1984, S. 224–243, ISBN 978-3-406-09675-4
- Arbeitswelt an der Wasserkante. Sozialgeschichte der Hamburger Hafenarbeiter 1886–1914. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1984 ISBN 978-3-525-35722-4
- Studenten im Dritten Reich. Geschichte der deutschen Studentenschaften 1933–1945. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 1995, ISBN 3-506-77492-1
- Geschichte und Emanzipation. Festschrift für Reinhard Rürup. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-593-36202-3 (Hrsg. gemeinsam mit Rüdiger Hachtmann und Heinz-Gerhard Haupt)
- Zwischen Autonomie und Anpassung. Universitäten in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2003, ISBN 978-3-506-71941-6 (Hrsg. gemeinsam mit John Connelly; englische Ausgabe 2005)
- Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik. Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8
- Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitäten 1933–1945. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 55 (2007), H.1, S. 123–186 (gemeinsam mit Sven Kinas)
- Gebrochene Wissenschaftskulturen. Universität und Politik im 20. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-35899-3 (Hrsg. gemeinsam mit Rüdiger Hachtmann, Konrad H. Jarausch, Jürgen John)
- Geschichte der Universität Unter den Linden 1918-1945: Biographie einer Institution. Band 2: 1918-1945. Oldenbourg Akademie Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-050-04667-9 (in Zusammenarbeit mit Christoph Jahr und Sven Kinas)
Literatur
- Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte. Ein bio-bibliographisches Verzeichnis, Köln 2004, S. 122-124.
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2012, 24. Ausgabe, Berlin/Boston 2012, Bd. 1, S. 1262.
Weblinks
- Literatur von und über Michael Grüttner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Interview mit Michael Grüttner bei Spiegel Online (mit Foto)
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiographie Michael Grüttners in: Michael Grüttner, Rüdiger Hachtmann, Konrad H. Jarausch, Jürgen John (Hrsg.): Gebrochene Wissenschaftskulturen. Universität und Politik im 20. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-35899-3 S. 380
- ↑ Eckhard Wirbelauer: Rezension zu Grüttners Biographischem Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik In: Sehepunkte, Ausgabe 6 (2006), Nr. 10.
Personendaten | |
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NAME | Grüttner, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1953 |
GEBURTSORT | Baden-Baden |