Mioplosus

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Mioplosus

Fossil von Mioplosus labracoides im Museum für Naturkunde in Berlin

Zeitliches Auftreten
Unteres Eozän
55,8 bis 50,3 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Neoteleostei
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
incertae sedis
Mioplosus
Wissenschaftlicher Name
Mioplosus
Cope, 1877

Mioplosus war ein vor etwa 50 Millionen Jahren im Eozän lebender Knochenfisch aus der Gruppe der Barschverwandten (Percomorphaceae). Er wurde erstmals 1877 von Edward Drinker Cope beschrieben. Fossilien der Gattung wurden in der Green-River-Formation in Wyoming gefunden. Mioplosus war ein Süßwasserfisch und lebte in Seen und Bächen.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mioplosus wurde etwa 30 Zentimeter lang und hatte einen spindelförmigen, wesentlich schlankeren Körper als die aus derselben Formation stammende Barschgattung Priscacara. Stachel- und weichstrahliger Teil der Rückenflosse waren voneinander getrennt, wobei die weichstrahlige zweite Rückenflosse fast die gleiche, dreieckige Form wie die Afterflosse hatte und dieser symmetrisch gegenüberlag. Die Afterflosse hatte zwei Stachelstrahlen. Die Schwanzflosse war fächerförmig. Auf dem Vomer hatte Mioplosus V-förmig angeordnete Zähne.

Es werden zwei Arten unterschieden, die Typusart Mioplosus labracoides Cope, 1877 und Mioplosus sauvagenus Cope, 1877

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mioplosus wurde von Cope zunächst als vermeintlicher Verwandter von Morone saxatilis aus der Familie Wolfsbarsche (Moronidae) beschrieben, dann den Echten Barschen (Percidae) zugeordnet und später in die Familie der Dorschbarsche (Percidae) gestellt, eine Barschfamilie, die heute in Nordamerika nicht mehr vorkommt. Eine Studie aus dem Jahr 2010 kommt zu dem Ergebnis, dass Mioplosus basal zu einer Klade aus Lateolabrax, Siniperca und Lates steht,[1] drei Barschgattungen, die, folgt man modernen molekularbiologischen Studien, nicht näher miteinander verwandt sind,[2] so dass die systematische Stellung von Mioplosus weiterhin unklar ist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Albert Frickhinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John A. Whitlock, 2010. Phylogenetic relationships of the Eocene percomorph fishes Priscacara and Mioplosus. Journal of Vertebrate Paleontology 30(4):1037–1048, July 2010 by the Society of Vertebrate Paleontology. doi: 10.1080/02724634.2010.483534
  2. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes (Memento des Originals vom 8. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bmcevolbiol.biomedcentral.com. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mioplosus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien