Monique Goyens

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Monique Goyens (* 1959 in Eupen,[1][2][3] nach anderen Quellen: Verviers[4], Belgien) ist eine belgische Juristin. Seit 2007 ist sie Direktorin des Europäischen Verbraucherverbands (BEUC) in Brüssel, dessen Mitglieder Verbände aus 31 europäischen Ländern sind. 2016 wählte die Zeitschrift Politico sie unter den 30 einflussreichsten Frauen in den Institutionen und Organisationen der EU auf Platz 9.[5]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monique Goyens ist die Tochter eines Offiziers. Sie studierte Jura an der Université catholique de Louvain (UCL), die sie 1982 mit dem Abschluss Lizentiat der Rechtswissenschaften abschloss.[2] Im Anschluss war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Zentrum für Verbraucherrecht an der UCL tätig.[1] Erstmals zum Europäischen Verbraucherverband kam sie 1989 als Senior-Beraterin, wechselte aus familiären Gründen[3] 1994 jedoch als Projektleiterin wieder zurück zur UCL.[3] Seit 1997 war sie Generalsekretärin der Commission Universitaire pour le Développement in Brüssel, eine Initiative des belgischen Ministeriums für Entwicklung und des Außenministeriums zur Kooperation mit Universitäten in frankophonen Entwicklungsländern.[3] Die Aufgabe als Direktorin des BEUC übernahm sie 2007.[3]

Goyens ist Mutter von drei Kindern.

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goyens äußert sich regelmäßig für BEUC zu zahlreichen verbraucherrelevanten Themen in der EU. Im Verlauf der Eurokrise forderte sie 2011 mehr Rücksicht auf Verbraucherrechte im Finanzsektor und machte fehlenden Verbraucherschutz für die Immobilienblase mitverantwortlich.[6] Im Rahmen der Verhandlungen des Transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) kritisierte sie deren mangelnde Transparenz, die zu Verschwörungstheorien führe, und sprach sich gegen die vorgesehen außergerichtlichen Schiedsgerichte aus.[7] 2018 kritisierte sie das Ergebnis der Urheberrechtsreform, mit dem es wieder einmal versäumt worden sei, das Urheberrecht ins 21. Jahrhundert zu bringen.[8] 2019 sprach sie sich für die Lebensmittelkennzeichnung Nutri-Score aus[9] und begrüßte das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zu Facebook-„Like“-Button auf Websites Dritter.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lorraine Mallinder: Consumer angel. (Porträt). In: politico.eu. 13. Februar 2008, abgerufen am 2. Oktober 2019 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Peter Riesbeck: Verfechterin der Transparenz. In: Berliner Zeitung. Berlin 25. Februar 2014, S. 1.
  2. a b Monique Goyens. In: Knack Magazine. 2. November 2016, S. 39 (?).
  3. a b c d e Lorraine Mallinder: Consumer angel. In: politico.eu. 13. Februar 2008, abgerufen am 2. Oktober 2019 (englisch).
  4. Frank Schirrmacher (Hrsg.): Technologischer Totalitarismus: Eine Debatte. Suhrkamp, 2015, ISBN 978-3-518-74118-4, S. 208 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. MONIQUE GOYENS. In: politico.eu. 7. Oktober 2016, abgerufen am 3. Oktober 2019 (englisch).
  6. Ruth Reichstein: "Die Banken übertreiben es einfach" Die EU muss neue Regeln für die Kreditvergaben schaffen, sagt Verbraucherschützerin Monique Goyens. Selbstregulierung funktioniere nicht. In: taz, die tageszeitung. Berlin 22. Dezember 2011, S. 4: „Seit Beginn der Krise hat sich nicht viel geändert. Zu oft geht es bei den Entscheidungen in Brüssel ausschließlich um den Finanzsektor und die Staatshaushalte. Die Politiker vergessen tatsächlich, dass es der fehlende Verbraucherschutz war, der die Krise mit ausgelöst hat. Die Immobilienblase hat das globale Finanzsystem aus dem Gleichgewicht gebracht. Der Verbraucherschutz muss wieder in den Fokus der Politiker rücken.“
  7. Peter Riesbeck: EU und USA verhandeln über ein Freihandelsabkommen - Doch es gibt nicht nur Zustimmung für unbegrenzten Warenverkehr. In: Kölner Stadt-Anzeiger. Köln 14. Februar 2014, S. 2: "Geheimniskrämerei führt zu Verschwörungstheorien", sagt Verbraucherschützerin Monique Goyens. Das gilt auch für die Debatte um internationale Schiedsgerichte. […] Verbraucherschützerin Monique Goyens hat aber grundsätzliche Bedenken: "Die Rechtskultur in den USA und der EU ist so hoch - da brauchen wir keine außerstaatlichen Schiedsgerichte."
  8. Donal O’Donovan: Technology giants face payouts to media firms in EU copyright battle. In: Irish Independent. 13. September 2018, S. 2 (englisch): “It is beyond comprehension that time and again EU policy makers refuse to bring copyright law into the 21st century. Consumers nowadays express themselves by sampling, creating and mixing music, videos and pictures, then sharing their creations online”
  9. Pauline Constant: Consumer groups launch petition for EU-wide simplified nutrition label. (Press Release). Hrsg.: Der Europäische Verbraucherverband. BEUC-PR-2019-017, 20. Mai 2019 (englisch, PDF auf beuc.eu).
  10. Natasha Bernal: Use of Facebook's 'like' button must come with warning. In: The Daily Telegraph. London 30. Juli 2019, S. 31 (englisch): “The decision therefore underlines the right for internet users to always get information on what data are collected and how they are used by websites.”