Moritz von Blanckenburg
Moritz Karl Henning von Blanckenburg (* 25. Mai 1815 auf dem Familiengut Zimmerhausen, Landkreis Regenwalde in Pommern; † 3. März 1888 ebenda) war ein konservativer Politiker und Reichstagsabgeordneter 1867–1873.
Familie
Moritz von Blanckenburg war ein Enkel von Henning Dionysius Ludwig von Blanckenburg (1764–1813), einem Sohn des Prälaten von Blanckenburg auf Leppin. Henning von Blanckenburg hatte 1801 das Allodial-Rittergut Zimmerhausen im Kreis Regenwalde im damaligen im Regierungsbezirk Stettin, im heutigen Polen, erworben.
Seine erste Frau war die Freundin Bismarcks: Marie von Thadden-Trieglaff.
Sein Onkel war Albrecht von Roon, preußischer Generalfeldmarschall und Minister. Moritz von Blanckenburg war ein Jugendfreund Otto von Bismarcks („Bekehrungsbrief 1843“).
Leben
Blanckenburg besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin und studierte dort Rechts- und Staatswissenschaften. Nachdem er am Gericht in Stettin und am Kammergericht in Berlin gearbeitet hatte, trat er 1843 aus dem Staatsdienst, um die Verwaltung der väterlichen Güter zu übernehmen.
Daneben war er auf den Kommunal- und Provinziallandtagen vielfach tätig und wurde 1851 Mitglied der zweiten Kammer; von 1867 bis 1870 Mitglied des norddeutschen Reichstages (Norddeutscher Bund). Von 1867 bis 1873 gehörte er dem deutschen Reichstag an. 1861 war er Mitbegründer des Preußischen Volksvereins, ab 1862 dessen Vorsitzender.
Gleich bei seinem Eintritt in das parlamentarische Leben schloss er sich der äußersten Rechten (damals Fraktion Gerlach) an, und dieser Partei blieb er in allen Phasen der Entwicklung Preußens treu. Allmählich wurde er ihr parlamentarischer Führer.
Als Otto von Bismarck nach dem Krieg 1870/71 den Kampf gegen die römisch-katholische Hierarchie begann, sich den Liberalen näherte und die Gesetze über Schulaufsicht, Zivilehe u. a. vorlegte, zog sich Moritz von Blanckenburg vom politischen Leben gänzlich zurück, da er diese Wendung des ihm seit langem befreundeten Reichskanzlers nicht billigen konnte.
Er war von 1883 bis 1888 Generallandschaftsdirektor der Pommerschen Landschaft.[1] 1885 erhielt er den Titel Wirklicher Geheimrat.
Seit 1838 war er Mitglied des Corps Neoborussia Berlin.[2]
Moritz von Blanckenburg und seine Frau Marie von Thadden-Trieglaff gehörten zum Kreis pommerscher Pietisten („Grünhoff-Gemeinde“) um Hans Hugo von Kleist-Retzow.
Literatur
- Hans-Joachim Schoeps: Blankenburg, Henning Karl Moritz von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 285 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Moritz von Blanckenburg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Ziemer: Die „Pommersche Landschaft“. In: Baltische Studien. Neue Folge, Band 51, 1965, ISSN 0067-3099, S. 77–98.
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 6, 6
Personendaten | |
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NAME | Blanckenburg, Moritz Karl Henning von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1815 |
GEBURTSORT | Płoty, Landkreis Regenwalde |
STERBEDATUM | 3. März 1888 |
STERBEORT | Płoty, Landkreis Regenwalde |
- Reichstagsabgeordneter (Norddeutscher Bund)
- Mitglied des Zollparlaments
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
- Mitglied der Konservativen Partei
- Mitglied der Preußischen Zweiten Kammer
- Mitglied des Provinziallandtages von Pommern
- Corpsstudent (19. Jahrhundert)
- Person (Pommern)
- Deutscher
- Geboren 1815
- Gestorben 1888
- Mann