Mszislau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juli 2017 um 06:45 Uhr durch Girus (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungsfehler korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Infobox Ort in Weißrussland Mszislau (weißrussisch Мсціслаў (akademische Rechtschreibung), Амсьціслаў (klassische Rechtschreibung), Mścisłaŭ, Amścisłaŭ, russisch Мстислав, Мстиславль, polnisch Mścisław) ist eine Stadt im östlichen Teil Weißrusslands mit etwa 11.700 Einwohnern (Stand 2004) an der Grenze zur Russland. Sie ist die Hauptstadt des Rajons Mszislau und liegt in der Mahiljouskaja Woblasz.

Wappen

Beschreibung: In Silber ein laufender widersehender roter Fuchs unter einer am linken Schildrand aus einer blauen Wolke hervorbrechenden ein silbernes Schwert schwingenden Hand.

Geschichte

Mszislau war ursprünglich ein Teil des slawischen Fürstentums Smolensk und entwickelte sich danach zur Hauptstadt eines Fürstentums gleichen Namens. 1377 vereinnahmte der litauische Großfürst Algirdas Mszislau. Die Stadt blieb bis zur Ersten Teilung Polens im Jahre 1772 bei Polen-Litauen.

In Mszislau lebten Anfang des 20. Jahrhunderts etwa 5000 Juden, das waren etwa 60 Prozent der Bevölkerung. In der Sowjetunion gab es eine jiddische Schule. Durch Migration waren es 1941 nur noch 2000 Juden. Seit Juli 1941 bis zum 28. September 1943 wurde die Stadt von deutschen Truppen besetzt. Im September 1941 wurde ein Zwangsghetto angeordnet. Am 15. Oktober 1941 kam es zu von den Deutschen ausgeführten Massentötungen von 800 (oder mehr als 1300) Juden beim Kagalny Graben, an denen auch weißrussische Polizeikräfte beteiligt waren. An der Stelle der Gewalttat ist ein Denkmal errichtet.

Sehenswürdigkeiten

Sohn der Stadt

  • Simon Dubnow (1860–1941), Historiker und Theoretiker des Judentums
  • Jewgeni Remes (1896–1975), sowjetischer Mathematiker
  • Robert Saitschick (1868–1965), russisch-schweizerischer Literaturhistoriker und Philosoph

Literatur

  • Mstislavl, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 502
Commons: Mszislau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien