Nilpotentes Element

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Ein nilpotentes Element ist ein Begriff aus der Ringtheorie, einem Teilgebiet der Mathematik: Ein Element x eines Rings R wird als nilpotent bezeichnet, wenn eine positive natürliche Zahl n existiert, so dass . Ein Ideal I von R wird als nilpotent bezeichnet, wenn eine positive natürliche Zahl n existiert, so dass .

Beispiele

  • Diese Definition lässt sich insbesondere auf quadratische Matrizen anwenden. Beispielsweise ist die Matrix
nilpotent, weil .
Für spezielle Eigenschaften nilpotenter Matrizen siehe den Artikel nilpotente Matrix.
  • Im Restklassenring sind die Restklassen von 0, 2, 4 und 6 nilpotent, da jeweils ihre dritte Potenz kongruent zu 0 modulo 8 ist. In diesem Ring ist jedes Element entweder nilpotent oder Einheit.
  • Im Restklassenring sind die nilpotenten Elemente genau die Restklassen von 0 und 6.
  • Das Nullelement eines Ringes ist stets nilpotent, da ist.

Eigenschaften

Die Menge aller nilpotenten Elemente eines kommutativen Ringes bildet ein Ideal, das so genannte Nilradikal.

Der Durchschnitt aller Primideale in einem kommutativen Ring mit 1 ist genau das Nilradikal.

Sei im folgenden R ein Ring, a ein nilpotentes Element von R und n die kleinste natürliche Zahl mit .

  • Ist , dann ist und a ist Nullteiler, denn und .

Ist zusätzlich R ein Ring mit 1, dann gilt:

  • a ist nicht invertierbar (bzgl. der Multiplikation), denn aus für ein Ringelement b folgt der Widerspruch (n war minimal gewählt!).
  • 1-a ist invertierbar, denn es gilt .
  • Ist b eine Einheit von R, dann ist auch invertierbar, was man durch Betrachtung der Darstellung als sieht.

Sei R ein Restklassenring und p das Produkt aller Primteiler von m, d. h. aller Primzahlen die in der Primfaktorzerlegung (PFZ) von m auftreten. Z. B. für ist . Dann sind die nilpotenten Elemente von R genau die Restklassen von ganzen Zahlen, die Vielfache von p sind. Die Beweisidee ist folgende: Ist k der größte Exponent, der in der PFZ vom m auftritt, dann ist ein Vielfaches von m; jede Zahl, für die eine Potenz ein Vielfaches vom m ist, muss bereits selbst jeden Primteiler von m besitzen.