„Nitrophoska“ – Versionsunterschied

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Anschließend wird die neutrale Lösung durch Zugabe von [[Stickstoff]]- und [[Kalisalz]]en auf die gewünschten Nährstoffgehalte eingestellt und granuliert. Die zugefügten Salze lösen sich vor der [[Granulation (Lebensmittelindustrie)|Granulation]] in der [[Maische]], wodurch ein [[Homogenität|homogenes Produkt]] entsteht. Das abgetrennte Kalziumnitrat wird nach Zugabe von Kohlendioxid zu dem Stickstoffeinzeldünger Kalkammonsalpeter weiterverarbeitet. Im Gegensatz zu anderen Verfahren fallen beim Nitrophosphatprozess keine Abfallstoffe, wie z. B. [[Gips]], an.
Anschließend wird die neutrale Lösung durch Zugabe von [[Stickstoff]]- und [[Kalisalz]]en auf die gewünschten Nährstoffgehalte eingestellt und granuliert. Die zugefügten Salze lösen sich vor der [[Granulation (Lebensmittelindustrie)|Granulation]] in der [[Maische]], wodurch ein [[Homogenität|homogenes Produkt]] entsteht. Das abgetrennte Kalziumnitrat wird nach Zugabe von Kohlendioxid zu dem Stickstoffeinzeldünger Kalkammonsalpeter weiterverarbeitet. Im Gegensatz zu anderen Verfahren fallen beim Nitrophosphatprozess keine Abfallstoffe, wie z. B. [[Gips]], an.

== Rezeption ==

Die bayerische Satire- und Musikantengruppe [[Biermösl Blosn]] erwähnte Nitrophoska in ihrem [[BayWa]]-Lied, einer satirischer Verballhornung der [[Bayernhymne]]:

"Gott mit dir, du Land der Baywa, deutscher Dünger aus Phosphat.

Über deinen weiten Fluren liegt Chemie von fruah bis spaat.

Und so wachsen deine Rüben, so ernährest du die Sau.

Herrgott, bleib dahoam im Himmi, mir hom Nitrophoskablau."

Das Lied erlangte mit dem Eingang in bayerische Schulbücher einige Bekanntheit, da auf Betreiben des damaligen Kultusstaatssekretär [[Karl Freller]] das Lied wieder aus den Schulbüchern genommen wurde..<ref>Biermösl Blosn: ''[http://www.biermoesl-blosn.de/texte.htm]''</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 13. Februar 2010, 21:48 Uhr

Nitrophoska ist der Markenname des weltweit ersten homogenen Volldüngers, der 1927 von der BASF auf den Markt gebracht wurde.[1] In Russland und einigen Ländern der FSU steht Nitrophoska auch synonym für die ganze Produktklasse.

Der Name leitet sich von den drei Hauptbestandteilen Stickstoff (lat. Nitrogenium), Phosphat und Kalium her. Daneben enthalten viele Nitrophoska-Sorten heute auch Schwefel und Magnesium sowie weitere Spurennährstoffe.

Bis zur Einführung von Nitrophoska wurden Mehrnährstoffdünger durch mechanisches Mischen von Einzeldüngern, z. B. Superphosphat, Ammoniumsulfat und Kaliumchlorid, hergestellt. Solche Mischdünger neigen jedoch zum Entmischen und lassen sich kaum gleichmäßig streuen. Da in Nitrophoska die Nährstoffe auch chemische Verbindungen eingehen, sind Entmischungen ausgeschlossen, und es lassen sich höhere Nährstoffgehalte erzielen. Die gleichen Nährstoffmengen können mit weniger Ware transportiert, gelagert und in einem Arbeitsgang ausgebracht werden.

Herstellung

Die Herstellung von Nitrophoska erfolgt nach dem Nitrophosphatprozess. Dabei wird das nicht pflanzenverfügbare Rohphosphat mit Salpetersäure aufgeschlossen (Gleichung 1).

(1) Ca5(PO4)3F + 10 HNO3 → 3 H3PO4 + 5 Ca(NO3)2 + HF↑

Durch starkes Abkühlen kristallisiert Calciumnitrat aus und wird mit Zentrifugen teilweise abgetrennt. Die phosphorsäurereiche Lösung wird neutralisiert (Gleichung 2).

(2) 3 H3PO4 + 2 Ca(NO3)2 + 5 NH3 → 2 CaHPO4 + (NH4)H2PO4 + 4 NH4NO3

Anschließend wird die neutrale Lösung durch Zugabe von Stickstoff- und Kalisalzen auf die gewünschten Nährstoffgehalte eingestellt und granuliert. Die zugefügten Salze lösen sich vor der Granulation in der Maische, wodurch ein homogenes Produkt entsteht. Das abgetrennte Kalziumnitrat wird nach Zugabe von Kohlendioxid zu dem Stickstoffeinzeldünger Kalkammonsalpeter weiterverarbeitet. Im Gegensatz zu anderen Verfahren fallen beim Nitrophosphatprozess keine Abfallstoffe, wie z. B. Gips, an.

Rezeption

Die bayerische Satire- und Musikantengruppe Biermösl Blosn erwähnte Nitrophoska in ihrem BayWa-Lied, einer satirischer Verballhornung der Bayernhymne:

"Gott mit dir, du Land der Baywa, deutscher Dünger aus Phosphat.

Über deinen weiten Fluren liegt Chemie von fruah bis spaat.

Und so wachsen deine Rüben, so ernährest du die Sau.

Herrgott, bleib dahoam im Himmi, mir hom Nitrophoskablau."

Das Lied erlangte mit dem Eingang in bayerische Schulbücher einige Bekanntheit, da auf Betreiben des damaligen Kultusstaatssekretär Karl Freller das Lied wieder aus den Schulbüchern genommen wurde..[2]

Literatur

  • Wilhelm Werner: Ein Beitrag zur Kenntnis des Mischdüngers „Nitrophoska“, in: Zeitschrift für Pflanzenernährung, Düngung, Bodenkunde, 9(22–24), Pages 339–360; doi:10.1002/jpln.19300092203
  • K. Rackmann: Über die Wirkung von Nitrophoska (kalkhaltig) in Gefäß- und Feldversuchen, in: Zeitschrift für Pflanzenernährung, Düngung, Bodenkunde, 13(7), S. 293–307; doi:10.1002/jpln.19340130704

Einzelnachweise

  1. ChemgaPedia: Mineralische Düngung
  2. Biermösl Blosn: [1]