Nitty Gritty Dirt Band

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. September 2018 um 08:24 Uhr durch GünniX (Diskussion | Beiträge) (Klammern korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nitty Gritty Dirt Band (1976)

Die Nitty Gritty Dirt Band ist eine US-amerikanische Country-Rock-Band, die 1966 gegründet wurde und mehr als 30 Alben veröffentlicht hat. Ihre Musik enthält neben Country- auch Folk-Rock- und Pop-Elemente und wurde viermal mit einem Grammy Award ausgezeichnet.

Anfänge

Im Mai 1966 trafen sich Jeff Hanna, Bruce Kunkel, Jimmie Fadden, Jackson Browne, Les Thompson und Ralph Barr regelmäßig in McCabe's Guitar Shop in Long Beach in Kalifornien und beschlossen, eine Band zu gründen. Nach einigen Liveauftritten erhielt die Band einen Plattenvertrag; die Debüt-LP Nitty Gritty Dirt Band und die Nachfolge-LP Ricochet erschienen 1967; die Singleauskopplung Buy for Me the Rain schaffte es in die US-Top-40 der Pop-Charts. Die Band trat erstmals in der Tonight Show von Johnny Carson auf.

Karriere

Von 1967 bis 1968 nahm die Band die Alben Rare Junk und Alive auf und lebte für vier Monate im Whitman National Forest in Oregon, um bei den Dreharbeiten für den Western Westwärts zieht der Wind mit Clint Eastwood und Lee Marvin mitzuwirken. Sie hatten als Vorgruppe von Bill Cosby Auftritte in der Carnegie Hall und hielten mit Dizzy Gillespie Jamsessions ab.

1969 ging die Band nach Colorado, um die Alben Uncle Charlie (1970) und All the Good Times (1971) aufzunehmen. Statt Barr, Kunkel und Browne waren nun John McEuen und Jimmy Ibbotson mit an Bord. Die ausgekoppelte Single Mr. Bojangles konnte sich in den Top-10 der Pop-Charts platzieren.

Will the Circle Be Unbroken

1971 wagte die Nitty Gritty Dirt Band den Schritt weg vom Folk-Rock und begab sich zu einer Aufnahmesession nach Nashville. Die dortige Country-Musik-Industrie sperrte sich zunächst gegen ihren Versuch, den traditionellen Akustikklang mit Rockelementen zu mischen. Die Band verzichtete schließlich auf elektrische Instrumente und lud zahlreiche namhafte Bluegrass- und Country-Künstler wie Earl Scruggs, Maybelle Carter, Merle Travis und Roy Acuff als Gastmusiker ein. In sechs Tagen nahmen sie 33 Stücke auf, die 1972 auf der Dreifach-LP Will the Circle Be Unbroken erschienen. Trotz seines Umfangs wurde das Album zum Bestseller, für zwei Grammys nominiert und mit Platin ausgezeichnet. Einen Grund für den Erfolg sah Sänger John McEuen hierin: „With the 'Circle' album, there was no comment about Republicans or Democrats or hippies or rednecks or longhairs or the Vietnam War. None of that came into play; the album was simply a reflection of real good parts of Americana“, wie er 30 Jahre später bei der Veröffentlichung der Jubiläumsausgabe des Albums erzählte. Die Band ging auf Tournee, unter anderem in Japan.

In der ersten Hälfte der 1970er Jahre veröffentlichten sie weitere Alben; ihre Fans stammen aus verschiedensten Bereichen: 1974 spielte die Band auf einem Bluegrass-Festival, bevor sie am nächsten Tag im Vorprogramm der Rockband Aerosmith auftrat. 1976 durfte die Nitty Gritty Dirt Band als erste US-Band in der Sowjetunion auftreten. Ein Mitschnitt ihrer 30-tägigen Tour im dortigen Staatsfernsehen wurde von 145 Millionen Zuschauern verfolgt.

1977 stieß Pianist Bob Carpenter zur The Dirt Band, wie sie sich zwischenzeitlich nannte, deren Besetzung sich im Laufe der Jahre immer wieder leicht geändert hat. Der Sound ging nun deutlich in Richtung Country-Pop, wie der Song American Dream mit Linda Ronstadt aus dem Jahr 1979, der auf Platz 13 der Pop-Charts landete. Sie veröffentlichten weiterhin regelmäßig Alben, machten aber eher mit Liveauftritten, etwa bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles oder bei ihrer zweiten UdSSR-Tour ein Jahr später von sich reden.

Weitere Charterfolge

1985 hatte die Band mit Long Hard Road ihren ersten Nummer-eins-Titel in den Country-Charts, 1986 verließ John McEuen die Band, und 1987 stieß das ehemalige Eagles-Mitglied Bernie Leadon zu ihnen. Die Band, die inzwischen wieder zu ihrem ursprünglichen Bandnamen zurückgekehrt war, veröffentlichte ihre 19. LP Hold On mit den beiden Nummer-eins-Singles Fishin' in the Dark und Baby's Got a Hold on Me. Es folgten erneut viele Fernsehauftritte und eine Europatournee. Auch die nächste LP Workin' Band enthielt drei Top-10-Singles.

Will the Circle Be Unbroken, Vol. II und III

1989 kehrte die Band nach Nashville zurück, um mit Hanna, Fadden, Ibbotson und Carpenter das Album Will the Circle Be Unbroken, Vol. II aufzunehmen. Zu den ursprünglichen Gastmusikern stießen noch andere wie Johnny Cash, Bruce Hornsby, John Hiatt, Roger McGuinn und Emmylou Harris. Das Album wurde nicht nur kommerziell erfolgreich, sondern brachte der Band auch zwei Grammys und den Country Music Award für das „Album des Jahres“ ein. In den 1990er Jahren blieb die Band der Country-Musik treu, tingelte durch die USA und veröffentlichte weitere Platten. In den späten 90ern machte die Nitty Gritty Dirt Band eine ausgedehnte Tour durch Kanada, Japan und Europa.

Der Erfolg des Soundtracks zum Film O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee führte im Jahr 2000 erneut zu großer Nachfrage nach ihrem ersten 'Circles'-Album. Nach dem Re-Mastering der Originalaufnahmen kehrte Gründungsmitglied John McEuen 2001 nach 14 Jahren zu seinen Kollegen zurück, und 2002 produzierten sie das Album Will The Circle Be Unbroken, Vol. III.

Gegenwart

Ende 2004 verließ Jimmy Ibbotson die Band, und im gleichen Jahr veröffentlichte die Gruppe das Album Welcome to Woody Creek, ihr erstes Studioalbum nach fünf Jahren. 2005 erhielt die Band einen Grammy für das beste Country-Instrumentalstück Earl's Breakdown.

2005 steuerte die Band den Song Soldier's Joy für die Benefit-CD Too Many Years zur Unterstützung von Clear Path International bei, einer Initiative gegen den Einsatz von Landminen und zur Unterstützung der Opfer. Im Oktober 2006 wurde die Band von der International Entertainment Buyers Association zum 40-jährigen Bestehen geehrt. 2009 erschien das Album Speed of Life, mit dem die Band im November des gleichen Jahres auf Tournee ging.

Im September 2015 nahmen Hanna, Fadden, Carpenter und McEuen die Jubiläums-CD/DVD Circlin' Back - Celebrating 50 Years live im Ryman Auditorium in Nashville auf. Bei der Show traten unter anderem Vince Gill, Jerry Jeff Walker, Alison Krauss, Rodney Crowell sowie die ehemaligen Dirt-Band-Mitglieder Jackson Browne und Jimmy Ibbotson auf. Das Album erschien 2016 zum 50-jährigen Bestehen der Band und erreichte Platz eins in den US-Bluegrass-Charts. Im November 2017 gab John McEuen seinen Ausstieg aus der Band bekannt.

Diskografie

Alben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US CountryTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1967 The Nitty Gritty Dirt Band
Liberty 7501
US151
(8 Wo.)US
Ricochet
Liberty
1968 Rare Junk
Liberty
1969 Alive
Liberty
1970 Uncle Charlie & His Dog Teddy
Liberty 7642
US66
(32 Wo.)US
1971 All the Good Times
United Artists 5553
US162
(10 Wo.)US
1972 Will the Circle Be Unbroken
United Artists 9801 [3]
US68 Platin
(32 Wo.)US
US Country4
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS Country
1974 Stars & Stripes Forever
United Artists 184 [2]
US28
(21 Wo.)US
US Country28
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS Country
Livealbum
1975 Dream
United Artists 469
US66
(9 Wo.)US
1976 Dirt, Silver and Gold
United Artists 670 [3]
US77
(13 Wo.)US
US Country28
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS Country
1978 The Dirt Band
United Artists 854
US163
(6 Wo.)US
als The Dirt Band
1979 An American Dream
United Artists 974
US76
(14 Wo.)US
als The Dirt Band
1980 Make a Little Magic
United Artists 1042
US62
(16 Wo.)US
als The Dirt Band
1981 Jealousy
Liberty 1106
US102
(9 Wo.)US
als The Dirt Band
1983 Let’s Go
Liberty
US Country26
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS Country
1984 Plain Dirt Fashion
Warner Bros.
US Country8
(50 Wo.)US Country
1985 Partners, Brothers and Friends
Warner Bros.
US Country9
(46 Wo.)US Country
1986 Twenty Years of Dirt
Warner Bros.
USPlatinUS US Country10
(40 Wo.)US Country
1987 Hold On
Warner Bros.
US Country14
(54 Wo.)US Country
1988 Workin’ Band
Warner Bros.
US Country33
(18 Wo.)US Country
More Great Dirt
Warner Bros.
USGoldUS US Country38
(15 Wo.)US Country
1989 Will the Circle Be Unbroken: Volume Two
Universal 12500 [2]
US95
(12 Wo.)US
US Country5
(53 Wo.)US Country
CA: Gold
1990 The Rest of the Dream
MCA
US Country53
(16 Wo.)US Country
Live Two Five
Capitol
US Country50
(7 Wo.)US Country
1992 Not Fade Away
Liberty
1994 Acoustic
Liberty
1997 The Christmas Album
Rising Tide
1999 Bang, Bang, Bang
DreamWorks
2002 Will the Circle Be Unbroken: Volume Three
Capitol 40177 [2]
US134
(5 Wo.)US
US Country18
(28 Wo.)US Country
2004 Welcome to Woody Creek
Dualtone
2009 Speed of Life
NGDB
US Country59
(4 Wo.)US Country
2016 Circlin‘ Back – Celebrating 50 Years
Warner Bros.
US Country11
(4 Wo.)US Country
2017 Anthology
Capitol

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AT  US Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US CountryTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1967 Buy for Me the Rain US45
(7 Wo.)US
1970 Mr. Bojangles US9
(19 Wo.)US
1971 House at Pooh Corner US53
(13 Wo.)US
Some of Shelly’s Blues US64
(8 Wo.)US
Autor: Michael Nesmith; Erstveröffentlichung: 1969
1972 Jambalaya (On the Bayou) US84
(3 Wo.)US
Original/Autor: Hank Williams (1952)
1974 Battle of New Orleans US72
(4 Wo.)US
1975 (All I Have to Do Is) Dream US66
(6 Wo.)US
US Country79
(7 Wo.)US Country
Original: Everly Brothers (1958)
1978 In for the Night US86
(3 Wo.)US
als The Dirt Band
1979 An American Dream AT12
(8 Wo.)AT
US13
(19 Wo.)US
als The Dirt Band; mit Linda Ronstadt
1980 Make a Little Magic US25
(16 Wo.)US
als The Dirt Band; mit Nicolette Larson
1981 Fire in the Sky US76
(4 Wo.)US
US Country7
(20 Wo.)US Country
als The Dirt Band
erst 1987 in den Countrycharts
1983 Dance Little Jean US Country9
(23 Wo.)US Country
Shot Full of Love US Country19
(18 Wo.)US Country
1984 Long Hard Road (The Sharecropper’s Dream) US Country1
(20 Wo.)US Country
I Love Only You US Country3
(24 Wo.)US Country
1985 High Horse US Country2
(20 Wo.)US Country
Modern Day Romance US Country1
(21 Wo.)US Country
Home Again in My Heart US Country3
(21 Wo.)US Country
1986 Partners, Brothers & Friends US Country6
(19 Wo.)US Country
Stand a Little Rain US Country5
(21 Wo.)US Country
1987 Baby’s Got a Hold on Me USPlatinUS US Country2
(17 Wo.)US Country
Fishin’ in the Dark US Country1
(23 Wo.)US Country
Oh What a Love US Country5
(22 Wo.)US Country
1988 Workin’ Man (Nowhere to Go) US Country4
(18 Wo.)US Country
I’ve Been Lookin’ US Country2
(22 Wo.)US Country
Down That Road Tonight US Country6
(20 Wo.)US Country
1989 Turn of the Century US Country27
(15 Wo.)US Country
And so It Goes US Country14
(23 Wo.)US Country
When It’s Gone US Country10
(26 Wo.)US Country
1990 From Small Things (Big Things One Day Come) US Country65
(9 Wo.)US Country
You Made Life Good Again US Country60
(19 Wo.)US Country
1992 I Fought the Law US Country66
(3 Wo.)US Country
Autor: Sonny Curtis
One Good Love US Country74
(2 Wo.)US Country
1998 Bang Bang Bang US Country52
(14 Wo.)US Country

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Auszeichnungen

  • 1989 — CMA-Award für „Will the Circle Be Unbroken Vol. II“ als „Album of the Year“[4]
  • 1989 — Grammys für „Will The Circle Be Unbroken Vol. 2“ als „Best Country Collaboration with Vocals“ und „The Valley Road“ als „Best Bluegrass Recording“[5] und „Co-producing Best Country Instrumental“
  • 2004 — Grammy für „Earl's Breakdown“ als „Best Country Instrumental“ (mit Earl Scruggs, Randy Scruggs, Jerry Douglas und Vassar Clements)[6]
  • 2015 — Aufnahme in die Colorado Music Hall of Fame[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chartquellen Alben: Charts US
  2. a b Billboard Pop Hits Singles & Albums 1940-1954 von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2002, ISBN 978-0-89820-198-7
  3. Chartquellen Singles: Charts AT Charts US
  4. http://www.cmt.com/cma-awards/1989.jhtml, abgerufen am 23. Januar 2018
  5. Winners 32nd Annual GRAMMY Awards (1989), abgerufen am 23. Januar 2018
  6. Winners 47th Annual GRAMMY Awards (2004), abgerufen am 23. Januar 2018
  7. https://cmhof.org/inductees/nitty-gritty-dirt-band/, abgerufen am 23. Januar 2018