Olperer

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Olperer

Olperer (rechts) und Schrammacher

Höhe 3476 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Zillertaler Alpen
Koordinaten 47° 3′ 12″ N, 11° 39′ 32″ OKoordinaten: 47° 3′ 12″ N, 11° 39′ 32″ O
Olperer (Tirol)
Olperer (Tirol)
Typ Felsberg
Gestein Granit, Gneis
Erstbesteigung 1867 Paul Grohmann, Georg Samer und Jakob Huber über den Südostgrat

Der Olperer ist ein 3476 Meter hoher Berg in den Zillertaler Alpen im österreichischen Bundesland Tirol. Er ist der Hauptgipfel des Tuxer Kammes und wird im Sommer oft von der Olpererhütte aus zur Geraer Hütte überschritten. Die Erstbesteigung über den Südostgrat fand am 10. September 1867 durch Paul Grohmann, Georg Samer und Gainer Jackl statt.[1] An seiner Nordflanke liegt das Skigebiet Hintertuxer Gletscher auf dem Gletscher Gefrorene-Wand-Kees (auch Tuxer Ferner genannt).

Lage und Umgebung

Blick auf den Olperer von den Gefrorenen Wandspitzen aus.

Der Olperer hat mit seinem pyramidenförmigen Gipfelaufbau ein markantes Erscheinungsbild. Dadurch und durch seine geografische Dominanz gegenüber seinen Nachbargipfeln ist er ein beliebter Aussichtsberg. Er liegt etwa vier Kilometer Luftlinie nordwestlich der Schlegeisspeicher-Staumauer und sieben Kilometer südlich von Hintertux. Benachbarte Berge im Norden, getrennt durch die Wildlahnerscharte (3220 m) sind der Große Kaserer mit 3266 Metern Höhe, im Südosten im Kammverlauf der 3381 Meter hohe Fußstein und im Nordosten schließlich, getrennt durch den Gletscher Großes Riepenkees liegen die Gefrorene-Wand-Spitzen mit 3270 Metern Höhe im Südgipfel.

Stützpunkte und leichteste Routen

Der Weg von Paul Grohmann und seinen Gefährten führte von Südosten aus über das Riepenkar und Riepengrat. Ihr Stützpunkt lag im Zamser Grund.[2]

Als Stützpunkt dient seit 1881 die Olpererhütte, auf 2388 Metern Höhe gelegen. Grohmanns Weg ist auch heute noch der Normalweg, der leichteste Anstieg. Er verläuft bis ca. 2820 m gemeinsam mit einem Weg, der das neue Kreuz auf dem Riepengrat erschließt und der weiter Richtung Alpeiner Scharte führt (dies ist der alte Weg von der Oplererhütte zur Geraer Hütte; der neue Weg 506 verläuft deutlich tiefer). Nach der Abzweigung führt der Aufstiegsweg zunächst auf den Südostgrat, verlässt diesen aber wieder, um (in Aufstiegsrichtung rechts) unterhalb des Grats durch wackliges Blockwerk weiter anzusteigen (dieser Bereich ist sehr unübersichtlich und kaum mehr durch Steinmännchen markiert; im Abstieg darf man keinesfalls zu weit die Gratflanke hinabsteigen, in der erhebliche Gefahr durch hinabstürzende Steinblöcke besteht). Nach einer unversicherten Schlüsselstelle (II) gelangt man bald zu dem Firnfeld Schneegupf, das bis etwa 30° geneigt ist. Von dessen Nordkante Blick in das Hintertuxer Gletscherskigebiet. Ab dort verläuft der Weg in der Südflanke des nunmehr nach Osten orientierten Oplerergrats. Zwei kurze Kletterpassagen im Gipfelbereich (Kamin und großer Block), laut Literatur Schwierigkeitsgrad UIAA III, sind mit Fixseilen entschärft. Im Gipfelbereich erleichtern einige Eisenkrampen den Aufstieg. Die Gehzeit ab Hütte beträgt laut Literatur etwa vier Stunden, laut neuen Wegweisern und Angaben in der Hütte drei Stunden.[3]

Ein weiterer Anstieg führt von der Wildlahnerscharte über den auch im Hochsommer manchmal vereisten Nordgrat (leichte bis schwierige Kletterei UIAA II bis III). Die Wildlahnerscharte erreicht man von der Geraer Hütte (2324 m) zunächst nordöstlich über den Olpererferner südlich am Wildlahnergrat vorbei (teilweise Gletscherspalten) (vier Stunden bis zum Gipfel); vom Tuxer-Ferner-Haus (2605 m) durch Skigebiet; oder von der Olpererhütte durch den Großen Riepenkees und dann ebenfalls durch das Skigebiet.

Olperer von Nordwesten, rechts der Fußstein
Olperer und Fußstein, Ansicht vom Wildlahnertal bei Schmirn

Literatur und Karte

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Band II, 1870/71, München 1871, S. 132 f.
  2. Carl Diener in Eduard Richter: Die Erschliessung der Ostalpen, III. Band, Berlin 1894, S.89
  3. Sowohl der neue gelbe Wegweiser als auch die Angaben in der Speisekartenbroschüre der Olpererhütte erwecken den falschen Eindruck, der Anstieg sei als Bergwanderung, nicht als Bergsteigen einzustufen.