Olympische Sommerspiele 1948/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 24 Athleten aus 16 Ländern
Wettkampfort Londoner Wembley-Stadion
Wettkampfphase 31. Juli 1948
Medaillengewinner
Imre Németh (Ungarn 1946 HUN)
Ivan Gubijan (Jugoslawien YUG)
Robert Bennett (Vereinigte Staaten 48 USA)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1948 in London wurde am 31. Juli 1948 im Wembley-Stadion ausgetragen. 24 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Ungar Imre Németh vor dem Jugoslawen Ivan Gubijan. Bronze ging an den US-Amerikaner Robert Bennett.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 59,02 m Imre Németh (Ungarn 1946 Ungarn) Tata, Ungarn 14. Juli 1948[1]
Olympischer Rekord 56,49 m Karl Hein (Deutsches Reich NS Deutsches Reich) Finale OS Berlin, Deutsches Reich 3. August 1936

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasieger Imre Németh verfehlte den Rekord mit seinem besten Wurf im Finale allerdings nur um 42 Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teilnehmer traten am 31. Juli zu einer Qualifikationsrunde an. Als Qualifikationsweite waren 49,00 Meter gefordert. Dreizehn Athleten übertrafen diese Weite – hellblau unterlegt – und qualifizierten sich für das Finale am selben Tag. Da mehr als zwölf Werfer die direkte Qualifikationsweite erreicht hatten, wurde das Finalfeld nicht weiter aufgefüllt.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
? Weite unbekannt

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31. Juli 1948, 10:00 Uhr[2]

Anmerkung:
Für alle Werfer sind die jeweiligen Bestleistungen angegeben. Für einige Athleten finden sich in den Quellen auch Ergebnisse der einzelnen Versuche. Diese sind in den nachfolgenden Übersichten aufgelistet. Zahlreiche weitere Einzelresultate sind nicht bekannt.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
1 Bo Ericson Schweden Schweden ? ? ? 52,28 m
2 Svend Aage Frederiksen Danemark Dänemark 47,72 m 51,35 m 51,35 m
3 Robert Bennett Vereinigte Staaten 48 USA 51,13 m ? 51,13 m
4 Henry Dreyer Vereinigte Staaten 48 USA x 50,37 m 50,37 m
5 Duncan Clark Vereinigtes Konigreich Großbritannien ? ? ? 49,76 m
6 Samuel Felton Vereinigte Staaten 48 USA 49,20 m 49,20 m
7 Poul Cederquist Danemark Dänemark 45,91 m 47,77 m ? 48,16 m
8 Ewan Douglas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 46,72 m ? ? 47,77 m
9 Norman Drake Vereinigtes Konigreich Großbritannien 47,60 m 47,36 m 47,75 m 47,75 m
10 Dan Coyle Irland Irland 47,11 m ? ? 47,11 m
11 Juan Fusé Argentinien Argentinien 45,77 m 46,31 m 46,95 m 46,95 m
12 Edmundo Zúñiga Chile Chile 44,03 m 43,93 m 42,22 m 44,03 m
DNS Aad de Bruyn Niederlande Niederlande

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
1 Imre Németh Ungarn 1946 Ungarn 54,02 m 54,02 m
2 Einar Söderqvist Schweden Schweden 52,39 m 52,39 m
3 Teseo Taddia Italien Italien 51,06 m 51,06 m
4 Hans Houtzager Niederlande Niederlande 50,91 m 50,91 m
5 Ivan Gubijan Jugoslawien Jugoslawien 50,44 m 50,44 m
6 Lauri Tamminen Finnland Finnland 49,82 m 49,82 m
7 Gin Gang-hwan Korea Sud 1948 Südkorea 39,03 m 49,49 m 49,49 m
8 Reino Kuivamäki Finnland Finnland 47,84 m x 48,99 m 48,99 m
9 Pierre Legrain Frankreich 1946 Frankreich 44,03 m 45,70 m 47,60 m 47,60 m
10 Jaroslav Knotek Tschechoslowakei Tschechoslowakei 40,97 m 42,46 m ? 42,46 m
11 Nat Singh Somnath Indien Indien x 41,36 m x 41,36 m
12 Francisco González Suaste Mexiko 1934 Mexiko 36,67 m 39,20 m 39,50 m 39,50 m
DNS Lajos Petiko Ungarn 1946 Ungarn
Toma Balci Turkei Türkei

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silbermedaillengewinner Ivan Gubijan

31. Juli 1948, 15:30 Uhr[2]

Anmerkung:
Die Versuchsserien sind nur für die Medaillengewinner bekannt. Bei den anderen Finalisten sind lediglich die Bestweiten übermittelt.

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Bestweite
1 Imre Németh Ungarn 1946 Ungarn 53,59 m 55,44 m 54,94 m 50,05 m x 56,07 m 56,07 m
2 Ivan Gubijan Jugoslawien Jugoslawien x x 54,27 m 51,76 m 54,22 m x 54,27 m
3 Robert Bennett Vereinigte Staaten 48 USA 52,53 m 51,11 m 52,08 m 53,73 m 51,21 m 49,81 m 53,73 m
4 Samuel Felton Vereinigte Staaten 48 USA Versuchsserien

nicht

bekannt
53,66 m
5 Lauri Tamminen Finnland Finnland 53,08 m
6 Bo Ericson Schweden Schweden 52,98 m
7 Teseo Taddia Italien Italien 51,74 m
8 Einar Söderqvist Schweden Schweden 51,48 m
9 Henry Dreyer Vereinigte Staaten 48 USA 51,37 m
10 Svend Aage Frederiksen Danemark Dänemark 50,07 m
11 Duncan Clark Vereinigtes Konigreich Großbritannien 48,35 m
12 Hans Houtzager Niederlande Niederlande 45,69 m
13 Gin Gang-hwan Korea Sud 1948 Südkorea 43,93 m

Der Ungar Imre Németh, der zwei Wochen vor den Spielen Weltrekord geworfen hatte, galt in Abwesenheit deutscher Werfer als hoher Favorit. Németh studierte die Hammerwerfer aus der Schule des deutschen Trainers Christian Gehrmann und baute darauf seine Technik auf. Einzig dem amtierenden Europameister Bo Ericson aus Schweden wurden Außenseiterchancen zugetraut. Bereits im ersten Versuch setzte sich der Ungar an die Spitze und steigerte sich mit dem zweiten Wurf auf eine Weite, die zum Olympiasieg gereicht hätte. Im letzten Durchgang warf Németh den Hammer noch auf 56,07 m und vergrößerte seinen Vorsprung. Karl Heins olympischer Rekord von 1936 blieb unangetastet.[3]

Imre Németh schaffte den ersten ungarischen Olympiasieg in dieser Disziplin. Später wurde er Präsident des ungarischen Leichtathletik-Verbands.
Ivan Gubijan gewann die erste jugoslawische Medaille in dieser Disziplin. Zugleich war es die erste Medaille Jugoslawiens in der Leichtathletik.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 39

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde. Hammerwurf Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 26. Juli 2021
  2. a b Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, "Athletic Timetable", S. 240, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 26. Juli 2021
  3. Athletics at the 1948 London Summer Games: Men's hammer throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017