Omar Souleyman

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Omar Souleyman auf dem Perth International Arts Festival (2011)

Omar Souleyman (عمر سليمان; geboren als Omar Almasikh[1]) (* 1966 in Raʾs al-ʿAin, Syrien) ist ein populärer sunnitisch-arabischer Musiker aus Syrien.[2] Er singt sowohl im syrischen als auch irakischen arabischen Dialekt als auch in kurdischer Sprache. Seine Musik kann den Richtungen arabische bzw. kurdische Folklore, Weltmusik, Dabke und Techno bzw. Electronica zugeordnet werden. Souleyman lebt heute in der Türkei.[1][3]

Leben und künstlerische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Souleyman begann seine Karriere als Musiker 1994. Seitdem hat er über etwa 500 Studio- und Live-Alben herausgebracht, die meisten davon sind allerdings Aufnahmen von Hochzeiten auf Kassetten, auf denen er aufgetreten ist und die als Geschenk an das Hochzeitspaar weitergegeben und später kopiert und verkauft wurden.[4]

International bekannt wurde Souleyman durch seine elektronische Spielart der traditionellen Hochzeitsmusik Dabke.[5] 2011 trat er auf dem Glastonbury Festival und im Juni 2011 auf dem Festival Chaos in Tejas in Austin (Texas) auf.[6] Im August 2011 trat er auf dem Paredes de Coura in Portugal auf. Er wurde von Caribou ausgewählt, auf dem Festival ATP Nightmare Before Christmas im Dezember 2011 in Minehead aufzutreten.[7] 2011 nahm er außerdem drei Remixe für Björks Album Biophilia auf, die sich alle auf der zweiten CD ihrer Crystalline Series zur Single Crystalline befinden.

Nach Angaben seiner Managerin wanderte Souleyman im Jahr 2012 wegen des syrischen Bürgerkriegs in die Türkei aus.[1] Dort hat er eine Bäckerei eröffnet, die kostenlos bedürftige türkische und syrische Familien versorgt.[5]

Im August 2013 trat er auf dem Festival Way Out West Festival in Göteborg und im Dezember 2013 auf dem Konzert zum Friedensnobelpreis 2013 in Oslo auf.[8]

2015 wurde das Album Bahdeni Nami auf dem Label Monkeytown Records von Modeselektor veröffentlicht. Zwei Lieder darauf wurden auch von dem Berliner Produzenten-Duo produziert. Weitere Produktionen stammen von Gilles Peterson, Four Tet und Legowelt.[9]

2020 schaffte es der Song Layle durch den Remix des deutschen DJs Boys Noize in die Flämischen Charts in Belgien.[10]

In Deutschland trat er unter anderem in der Kampnagel Kulturfabrik Hamburg sowie in Berlin auf.[11][12]

Im November 2021 befand sich Souleyman zwischenzeitlich in Haft. Ihm war in der Türkei vorgeworfen worden, der PKK anzugehören.[1][5]

Themen seiner Lieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Souleymans Liedern geht es trotz des Kriegs in Syrien nicht um politische Themen. Er singt meist über Liebe und Hochzeiten.

Auf dem Cover seines Albums "Wenu Wenu" ist Omar Souleyman mit einem Mikrofon vor der offiziellen syrischen Flagge dargestellt. Da die syrische Opposition diese Flagge ablehnt und sich stattdessen auf eine ältere Flagge mit grünem, statt rotem Streifen und drei Sternen beruft, wurde ihm das als Unterstützung des Assad-Regimes ausgelegt.[3]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2006: Highway to Hassake (Sublime Frequencies)
  • 2009: Dabke 2020 (Sublime Frequencies)
  • 2010: Jazeera Nights (Sublime Frequencies)
  • 2011: Haflat Gharbia – The Western Concerts (Sublime Frequencies)
  • 2011: Leh Jani (Sham Palace)
  • 2013: Wenu Wenu (Ribbon Music)
  • 2015: Bahdeni Nami (Monkeytown Records)
  • 2017: To Syria, With Love (Mad Decent)
  • 2019: Shlon (Mad Decent)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Omar Souleyman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Türkei: Syrischer Sänger Omar Souleyman wieder freigelassen. In: Der Spiegel. 19. November 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 19. November 2021]).
  2. Omar Souleyman: from wedding singer to the world. 18. Oktober 2013, abgerufen am 17. Februar 2022 (englisch).
  3. a b Unter falscher Flagge: Omar Souleyman. In: Der Tagesspiegel Online. 16. Oktober 2013, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 7. Juli 2018]).
  4. Andy Morgan: Omar Souleyman. Love him or hate him. 10. Januar 2011, abgerufen am 21. April 2014 (englisch).
  5. a b c Türkei: Omar Souleyman verhaftet. In: Jazz thing. 23. November 2021, abgerufen am 24. November 2021.
  6. Art Levy: Chaos In Tejas Preview: Omar Souleyman, The King of Syrian Techno. In: austinist. 18. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. April 2012; abgerufen am 21. April 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/austinist.com
  7. Nightmare Before Christmas curated by Battles/Caribou/Les Savy Fav. All Tomorrow’s Parties. Abgerufen am 21. April 2014 (englisch).
  8. Omar Souleyman. Nobel Peace Prize Concert. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Dezember 2013; abgerufen am 29. August 2018 (englisch).
  9. Kurzkritik zu Bahdeni Nami. Popshot. Abgerufen am 19. August 2015.
  10. Omar Souleyman - Layle (Boys Noize Remix). Abgerufen am 8. Mai 2020.
  11. Theater Kampnagel Hamburg: Omar Souleyman: Konzert / Support: The Jujujus. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  12. Omar Souleyman. In: Festsaal Kreuzberg. Abgerufen am 10. Juli 2020 (deutsch).