Orden des heiligen Jakob vom Schwert

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Regla de la orden y cavalleria de S. Santiago de la Espada / co(n) la glosa y declaracion del Maestro Ysla (1547).

Der Orden des heiligen Jakob vom Schwert (portugiesisch Ordem de Sant’Iago da Espada) war ein Ritterorden im Königreich Portugal. Heute wird er von der Republik Portugal als Verdienstorden an Literaten, Künstler und Wissenschaftler verliehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Orden des heiligen Jakob vom Schwert entstand 1290 aus einer Abspaltung vom kastilischen Orden gleichen Namens. Wie dieser war er ein geistlicher Ritterorden. Papst Johannes XXII. bestätigte die Teilung 1330, die Großmeisterwürde wurde geteilt. 1550 wurde Johann III. von Portugal Großmeister, seitdem war die Großmeisterwürde an die Krone gebunden.

1789 wurde er von Maria I. säkularisiert. Der Orden hatte nun drei Klassen, an deren Spitze der Großmeister und der Großkomtur stand. Die Klassen waren beschränkt auf 6 Großkreuze, 150 Komturen und unbeschränkte Ritterzahl.

Am 31. Oktober 1862 wurde der Orden reorganisiert. Danach sollte er außer dem Großmeister und dem Großkomtur 8 Großkreuze, 3 Großoffiziere, 30 Kommandeure, 50 Offiziere und 70 Ritter haben.[1] Seitdem wird er an Literaten, Künstler und Wissenschaftler verliehen.[2]

1910 wurde er nach der Ausrufung der Monarchie abgeschafft, 1918 aber wieder eingeführt.[3]

Ordensklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1862 wird der Orden vom heiligen Jakob vom Schwert in fünf Ordensklassen verleihen:

Ordensdekoration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ordensdekoration ist der spanischen Auszeichnung sehr ähnlich. Sie besteht aus einem emaillierten goldgerandeten Christuskreuz mit Kreuzarmen, die in Lilien auslaufen und einer Spitze nach unten. Über dem fußgespitzte Lilienendenkreuz ist ein achtspitziger Stern mit goldenen Strahlen. Auf einem von grünem Kranz umgebenen Mittelschild ist ein rotes Herz.[4]

Ordensband und Trageweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das einfarbige violette Ordensband trugen die Großkreuze als Schärpe über die rechte Schulter nach der linken Hüftseite. Die Komtur-Klasse trug die Auszeichnung um den Hals, Ritter als Bruststern. Zur Auszeichnung gehört ein Ordensstern dazu. Der besteht aus kreisförmig angeordneten silbernen Strahlen mit aufgelegtem goldgefasstem Mittelfeld dessen Inhalt ein rotes emailliertes Kreuz zeigt. Oberhalb des Mittelfeldes liegt auf den silbernen Strahlen ein rotes Herz.

Der Orden wurde auch in Brasilien verwendet. Mit kaiserlichem Dekret vom 9. September 1843 wurde er zu einem weltlichen Orden erklärt, aber per 22. März 1890 aufgehoben.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orden des heiligen Jakob vom Schwert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jakob vom Schwert. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 9. Band, S. 841.
  2. Jakob vom Schwert. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 10: Ionĭer–Kimono. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1907, S. 156 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Diario Do Governo, Sexta-feira 6 de Dezembro de 1918. (PDF; 448 kB) files.dre.pt
  4. Beschreibung sämmtlicher Orden, deren Abbildungen in dem Farbendruck-Werk: Die Orden, Wappen und Flaggen aller Regenten und Staaten, enthalten sind. Leipzig 1883–1887.