Otto Ganter Normteilefabrik

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Otto Ganter GmbH & Co. KG Normteilefabrik

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1894
Sitz Furtwangen im Schwarzwald, Deutschland
Leitung Stefan Ganter[1]
Branche Maschinenbau
Website www.ganternorm.com

Die Otto Ganter GmbH & Co. KG Normteilefabrik ist ein 1894 gegründetes Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Furtwangen im Schwarzwald. Sie produziert und vertreibt unter den Markennamen Ganter Griff sowie Elesa+Ganter Normelemente für unterschiedlichste Branchen und Anwendungen. Gründer Otto Ganter gilt mit der von ihm eingeführten Ganter-Norm als Pionier der Normierung.[2]

Das Unternehmen wurde am 1. Januar 1894 von Otto Ganter als mechanische Werkstätte für die Produktion von Metall-Bauteilen gegründet. Furtwangen, noch heute Sitz des Unternehmens, galt damals als ein Zentrum der deutschen Uhren- und Feinwerktechnik. 1912 führte Ganter seine Produkte in einem Katalog zusammen, der das Angebot standardisierte.[2] Die daraus resultierende Ganter-Norm (GN) ist noch heute Basis für Normteile auch vieler anderer namhafter Hersteller.

Seit 1971 besteht eine strategische Partnerschaft mit dem italienischen Unternehmen Elesa S.p.A. in Monza, das vor allem Normelemente aus Kunststoffen herstellt, die das traditionell auf Metallwerkstoffe ausgerichtete Ganter-Sortiment ergänzen. In einem Joint Venture wurde dazu die Elesa+Ganter Austria GmbH durch Übernahme der Robert Ulrich GmbH[3] gegründet. Normelemente wurden ab den Zeitpunkt in gemeinsamen Niederlassungen weltweit unter der Marke Elesa+Ganter vertrieben.

2011 erwarb Ganter die Mehrheit an der J.W.Winco Inc., um auf dem nordamerikanischen Markt zu expandieren. Das Unternehmen mit 40 Mitarbeitern in New Berlin (Wisconsin) beliefert Kunden in den USA und Mexiko sowie über seine Tochtergesellschaft J.W.Winco Canada Inc. in Kanada.

Zwischen 2012 und 2013 baute Ganter in Rheinhausen im Breisgau eine neue Dreherei.[4][5]

2014 initiierte die Elesa+Ganter Austria GmbH den ersten Österreichischen Normteile Award.[6]

2015 erfolgte der Neubau eines neuen Hochregallagers am Werk I in Furtwangen.[7]

Ganter wird als Familienunternehmen in der vierten Generation geführt und gehörte 2016 zu den weltweit größten Anbietern von Normteilen zum Bedienen und Spannen sowie Vorrichtungs- und Maschinenelementen.[8]

Firmengründer Otto Ganter gilt mit der von ihm eingeführten Ganter-Norm als Pionier der Normierung. Bereits 1912, fünf Jahre vor der Einführung der Deutschen Industrienorm DIN (1917) begann er, sein eigenes Produktportfolio zu standardisieren und in einem ersten Katalog zusammenzufassen.[2] Der Kerngedanke dieser später als Ganter-Norm (GN) bezeichneten Strategie war, von der kundenspezifischen Einzelfertigung zur wirtschaftlichen Serienproduktion überzugehen, die Teile zu lagern und sofort auf Abruf einzeln zu liefern.[9]

Dieses Prinzip bildet noch heute die unternehmerische Grundlage für Ganter, über die Jahrzehnte ist das Produktportfolio kontinuierlich gewachsen. Inzwischen wird der Print-Katalog in seiner 15. Auflage durch digitale Produktverzeichnisse ergänzt. Auch wird Ganter seit vielen Jahren in Konstruktions-Handbüchern als Lieferant von DIN-Bauteilen und Normalien genannt.[10][11]

Das Angebot von Ganter umfasst aktuell rund 50.000 Normelemente wie beispielsweise: Griffe, Knöpfe, Scharniere, Handräder und Kurbeln, Klemm- und Spannhebel, Verstellschlitten oder Stellungsanzeiger. Je nach Anwendungsgebiet werden die Elemente auch in Edelstahl sowie antibakteriellen oder medizintauglichen Kunststoffen produziert. Weitere Spezialitäten sind ESD-konforme sowie explosionsgeschützte Normelemente. Kundenspezifische Abwandlungen oder Sonderanfertigungen lassen sich ergänzend dazu auch in kleinen Stückzahlen umsetzen. Ganter beliefert mit seinen Normelementen unterschiedlichste Branchen, primär aber Unternehmen aus der Investitionsgüterfertigung, dem Maschinen- und Anlagenbau. Ganter ist dabei in Besitz von über 130 Patenten und Gebrauchsmustern.[12]

Neben Auszeichnungen wie mehrfach den Staatspreis des Design Center Baden-Württemberg, mehrfach den Compasso d’Oro oder dem Red Dot Design Award wurden Ganter Produkte 33 mal mit dem iF Product Design Award ausgezeichnet.[3] So zum Beispiel:

  • 2014 der bügelförmige Gerätegriff GN 423[13]
  • 2015 der ETH-AN Rohrgriff und der MPR Schalen-Klappgriff mit Federrückstellung[14]

Unternehmensstruktur

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  • Ganter Normelemente-Katalog (17. Auflage)
  • Wer ist Ganter. Vortrag an der Fachschule für Technik, Mühlhausen

Einzelnachweise

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  1. Impressum
  2. a b c Jens Wursthorn: Mit der Norm groß geworden. Südkurier, 9. Dezember 2011, abgerufen am 27. Juli 2016.
  3. a b Mit SUPER-Technopolymer zum Erfolg. (PDF) In: New Business. Abgerufen am 30. Juli 2016 (Ausgabe 40/2013).
  4. Neubaudreherei. In: Projekte. Architekturbüro Poldi Messmer, archiviert vom Original am 1. Februar 2015; abgerufen am 29. Juli 2016.
  5. Gewerbestandort Rheinhausen entwickelt sich mit weiteren Gewerbeansiedlungen. (PDF) In: Amtsblatt 23/ Kw22. Gemeinde Rheinhausen, 29. Mai 2009, abgerufen am 29. Juli 2016.
  6. Verleihung des ersten Österreichischen Normteile Awards. Cadenas, 20. Mai 2014, abgerufen am 27. Juli 2016.
  7. Neubau eines Hochregallagers der Fa. Otto Ganter in Furtwangen. In: Projekte. Martina Münster, abgerufen am 29. Juli 2016.
  8. Otto Ganter GmbH. In: Autocad Magazin. WIN-Verlag, 3. Oktober 2015, abgerufen am 28. Juli 2016.
  9. Klaus-Jörg Conrad: Grundlagen der Konstruktionslehre: Methoden und Beispiele für den Maschinenbau. 4. Auflage. Carl Hanser Verlag, 2008, ISBN 978-3-446-41408-2, S. 226.Bei Google Books
  10. Matuszewski Heinrich: Handbuch Vorrichtungen: Konstruktion und Einsatz. reprint of the original 1st ed. Vieweg+Teubner, 1986, ISBN 978-3-528-04005-5, S. 426.Bei Google Books
  11. Erwin Lemke: Vorrichtungsbau Wirtschaftliche und menschengerechte Gestaltung von Fertigungsmitteln. Springer, ISBN 978-3-322-96734-3, S. 64.Bei Google Books
  12. Recherche: Otto Ganter beim Deutschen Patent- und Markenam
  13. Ganter Griffe mit iF Product Design Award 2014 ausgezeichnet. In: O+P Fluidtechnik. Vereinigte Fachverlage, 10. Februar 2014, archiviert vom Original am 28. Juli 2016; abgerufen am 28. Juli 2016.
  14. Ausgezeichnete Industriedesigns. In: Bauforum. Österreichischer Wirtschaftsverlag, 3. Oktober 2015, abgerufen am 28. Juli 2016.
  15. a b c Otto Ganter. Moneyhouse, abgerufen am 28. Juli 2016.
  16. Federal Corporation Information - 763965-1. Government of Canada, abgerufen am 29. Juli 2016.