Otto Ringleb

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Otto Ringleb (* 17. Mai 1875 in Arneburg; † 8. November 1946 in Berlin) war ein deutscher Urologe und Hochschullehrer in Berlin und SS-Führer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ringleb studierte an der Universität Jena und der Friedrichs-Universität Halle Medizin. Ab 1898 war er Mitglied der Corps Guestphalia Jena und Borussia Halle.[1] Nach dem Examen war Ringleb an der Charité tätig, wo er sich 1912 habilitierte.[2][3] Ringleb begründete die Endoskopie der Harnblase. Ab 1924 war er a.o. Professor und ab 1937 o. Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Dort war er Inhaber des ersten deutschen Lehrstuhls für Urologie. An der Berliner Charité leitete er die Urologische Abteilung. Zu seinen Schülern gehörte unter anderem Karl Heusch. Zur Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der SS und stieg in dieser Organisation 1944 bis zum SS-Oberführer auf.[4] Seine Mitgliedsnummer bei der SS war 284.656.[5] Bei dem Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt war Ringleb ab 1944 noch Angehöriger des wissenschaftlichen Beirates. Ringleb war Herausgeber der „Zeitschrift für Urologie“.[4] 1945 wurde er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der US-amerikanischen Besatzungsmacht in Automatischen Arrest genommen. Die Lehrbefugnis wurde ihm entzogen.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Kystoskop. Eine Studie seiner optischen und mechanischen Einrichtung und seiner Geschichte. Lehrbuch für Aerzte und Studierende. Werner Klinkhardt, Leipzig 1910
  • mit Friedrich Fromme: Lehrbuch der Kystophotographie. Ihre Geschichte, Theorie und Praxis.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
  • Michael Klug: Otto Ringleb. Dissertation, Berlin 1983
  • Slatomir Joachim Wenske: Die Herausbildung urologischer Kliniken in Berlin – Ein Beitrag zur Berliner Medizingeschichte, Dissertation an der Klinik für Urologie der Medizinischen Fakultät Charité – Universitätsmedizin Berlin, 2008. (pdf)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1960, 70/352; 96/470.
  2. Habilitationsschrift: Das Kystoskop.
  3. a b Slatomir Joachim Wenske: Die Herausbildung urologischer Kliniken in Berlin - Ein Beitrag zur Berliner Medizingeschichte, S. 60f.
  4. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 498
  5. Otto Ringleb auf www.dws-xip.pl