Püssensheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Püssensheim
Gemeinde Prosselsheim
Koordinaten: 49° 53′ N, 10° 7′ OKoordinaten: 49° 52′ 43″ N, 10° 7′ 22″ O
Höhe: 277 m ü. NN
Einwohner: 365 (18. Aug. 2014)
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 97279
Vorwahl: 09386
Püssensheim von Westen
Püssensheim von Westen

Püssensheim ist ein Ortsteil von Prosselsheim im unterfränkischen Landkreis Würzburg in Bayern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Püssensheim liegt etwa 17 Kilometer nordöstlich von Würzburg im Tal des Dettelbaches. Drei Kilometer östlich fließt der Main durch die Volkacher Mainschleife. Im Ortszentrum entspringt der Dettelbach.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dipbach
Oberpleichfeld Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Eisenheim
Prosselsheim

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils stammt aus dem Jahre 908. Mit Konrad von Püssensheim (Buzinishem), der sich spätestens ab 1136 nach dem Ort benannte, ist ein Ortsadel nachweisbar. Die Püssensheimer, die zum fränkischen Uradel zu zählen sind, waren sehr einflussreiche Ministeriale des Bistums Würzburg und dürfen nach Schäfer zu den Stammvätern der Herren von Zabelstein, den Herren von Homburg, den Reichsküchenmeistern von Rothenburg, den Herren von Reinstein, den Herren von Biebelried und weiteren gezählt werden.[1] Das Dorf war von 1282 bis 1603 im Besitz der Grumbacher Ritter, deren letzter Besitz, ein kleines Schlösschen dort, an den Fürstbischof von Würzburg[2] überging. Die katholische Kirche Allerheiligen im Ortszentrum war bereits 1466 eine selbstständige Pfarrei. Die Kirchenburg wurde 1684–1687 erneuert und ist bis heute erhalten. Außer der Kirche sind im Ort als Baudenkmal ein um 1600 gebautes Wohngebäude, sowie mehrere Bildstöcke aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten.[3] Siehe auch: Baudenkmäler in Püssensheim

Bis 1803 gehörte der Ort zum Amt Prosselsheim.[4] Das bayerische Urkataster zeigt in den 1810er Jahren ein Haufendorf mit 35 Höfen.[5] Nach 1840 kam der nördlich gelegene Marienhof als Aussiedel hinzu. Später war Püssensheim eine selbständige Gemeinde im Landkreis Kitzingen. Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde sie 1971 nach Prosselsheim eingemeindet. 1972 wurde die Gemeinde in den Landkreis Würzburg umgegliedert.

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch heute ist der Ort überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Produzierendes Gewerbe gibt es dort nicht. Erwähnenswert ist die 19 Hektar große Solarfarm östlich des Ortes, die im Vollausbau in Spitzenzeiten bis zu 5.530 kWp elektrische Energie erzeugt.[6]

In Nord-Süd-Richtung führt die Staatsstraße 2270 durch den Ort. Einen Kilometer südlich verläuft die im Volksmund Säuferbahn genannte Mainschleifenbahn.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christine Demel: 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Püssensheim – Vom Königshof und Schloss Prosselsheim zur Amtskellerei Balthasar Neumanns – Geschichte und Geschichten aus drei Orten der Gäuhochfläche Mainfrankens. Gemeinde Prosselsheim, Prosselsheim 1992.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Püssensheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Markus Schäfer: Fränkische und Schwäbische Geschlechter [1]
  2. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 136 f. (Die Grumbach’schen Händel oder der Markgräfler Krieg 1552–1554).
  3. LfD-Liste für Prosselsheim (.pdf)
  4. Gemeinde Prosselsheim - Chronik. In: www.prosselsheim.de. Abgerufen am 30. September 2016.
  5. Püssensheim auf historischer Karte
  6. mainfranken solar