Pāvilosta

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Pāvilosta (dt. Paulshafen)
Wappen von Pāvilosta
Pāvilosta (Lettland)
Pāvilosta (Lettland)
Basisdaten
Staat: Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk: Bezirk Dienvidkurzeme
Koordinaten: 56° 53′ N, 21° 11′ OKoordinaten: 56° 53′ 21″ N, 21° 10′ 37″ O
Einwohner: 793 (1. Jan. 2022)
Fläche: 6,34 km²
Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner je km²
Höhe: m
Stadtrecht: seit 1991
Webseite: www.pavilosta.lv
Fischerei- und Yachthafen Pāvilosta

Pāvilosta (deutsch Paulshafen) ist eine Kleinstadt im Westen Lettlands zwischen Liepāja und Ventspils, wo der Saka in die Ostsee mündet. Im Jahr 2022 zählte Pāvilosta 793 Einwohner.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein von Kuren bewohnter Platz an dieser Stelle wurde erstmals 1253 schriftlich erwähnt. Der Ort gehörte zum Bistum Kurland und wurde 1795 Teil des Gouvernements Kurland im russischen Reich.

1879 veranlasste Baron Otto von Lilienfeld den Bau eines Hafens und taufte den Ort nach seinem Bruder Paul, der von 1868 bis 1885 Gouverneur von Kurland war, auf den Namen „Paulshafen“. Der Hafenort entwickelte sich nur langsam. Erst mit dem Bau des Kriegshafens Libau 1893 belebte sich der Ort durch das Verschiffen von Baumaterial. Insbesondere wurden die an der Küste von Pāvilosta zahlreich vorkommenden Findlinge und andere große Steine zum Bau der Kaimauern in Liepāja verwendet.[2]

Eine kleinere Werft produzierte bis zum Ersten Weltkrieg 15 Schiffe. Der Erste Weltkrieg zog den Hafen schwer in Mitleidenschaft. Einziger Wirtschaftszweig in den 1920er und 1930er Jahren war die Fischerei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine große Fischerei-Kolchose gebildet, die Hauptarbeitgeber war. 1991 erhielt der Ort Stadtrechte.

2009 bildete die Stadt mit zwei Landgemeinden den Bezirk Pāvilosta, der 2801 Einwohner hatte (Stand: 1. Juli 2018)[3] und 2021 im Bezirk Dienvidkurzeme aufging.

Sehenswürdigkeiten, Kultur und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lutherische Kirche Pāvilosta
  • Ein Teil der ursprünglichen Bebauung aus dem 19. Jahrhundert ist erhalten geblieben.
Heimatmuseum Pāvilosta
  • Ein kleines Heimatmuseum (Pāvilostas novadpētniecības muzejs) zeigt die Geschichte des Ortes und der Fischerei sowie die Lebensweise seiner Bewohner.[4]
Strand von Pāvilosta
  • Es gibt einen mehrere Kilometer langen weißen Sandstrand und nördlich des Ortes in Richtung Jūrkalne eine sehenswerte Steilküste.
  • Im Sommer findet ein überregionaler Sandburgenwettbewerb statt.
  • Ein Marina-Yachthafen hält Liegeplätze für ca. 30 Segel- und Motorboote bereit, ausgezeichnet mit Blauer Flagge (Gütezeichen)[5].
  • Pāvilosta ist einer der bedeutendsten Surfspots des Baltikums.
  • Es finden regelmäßig Segelregatten, Surfwettbewerbe sowie Tennis- und Strandfußballturniere statt. Außerdem wird eine Wakeboard-Anlage mit Seefreibad betrieben. Darüber hinmaus laden Tennisplätze, ein Skatepark und ein Eishockeyfeld zum Mitmachen ein.
  • Es gibt Segel- und Surfschulen sowie ein Surfercafé.
  • Jährlich finden mehrere Musik-, Kunst- und Open-Air-Festivals statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere kleine und mittlere Fischerei-Unternehmen sind in Pāvilosta tätig. Das größte dieser Art beschäftigt rund 66 Mitarbeiter.[6]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus stellt einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Region dar. Jährlich besuchen rund 10.000 Gäste den Verwaltungsbezirk Pāvilosta. 2017 gab es 45 Gästeunterkünfte sowie mehrere Campingplätze. Beliebte Freizeitaktivitäten sind Segeln, Kite- und Windsurfen sowie Wellenreiten, Stand-up-Paddling, Wandern, Radfahren, Spabesuche, Wakeboarden, Kanutouren und andere Wassersportarten.[7][8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pāvilosta ist über Buslinien mit Riga, Liepāja und Ventspils verbunden. Die Schnellstraße P111 verbindet Pāvilosta mit Litauen im Süden sowie dem Norden Lettlands. Die nächstgelegenen Flughäfen sind Liepāja (50 km), Palanga (115 km) und Riga (200 km).

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Pāvilosta gibt es eine Grundschule, eine weiterführende Schule sowie eine Kunst- und Musikschule. Im Verwaltungsbezirk gibt es sieben Bibliotheken.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pāvilosta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Urban and rural population in regions, cities, municipalities, towns and rural territories . Central Statistical Bureau of Latvia, abgerufen am 20. Juni 2023.
  2. Sigurds Rusmanis, Ivars Vīks: Kurzeme. Izdevniecība Latvijas Enciklopēdija, Rīga, ISBN 5-89960-030-6, S. 12.
  3. Latvijas iedzīvotāju skaits pašvaldībās pagastu dalījumā (Memento des Originals vom 9. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pmlp.gov.lv (= Einwohnerzahlen der Selbstverwaltungsbezirke Lettlands)
  4. Webseite des Museums (lettisch), abgerufen am 11. Mai 2017.
  5. Pāvilostas osta - Pāvilostas novads. Abgerufen am 31. Dezember 2018.
  6. Pāvilostas novadā. Abgerufen am 31. Dezember 2018.
  7. Pāvilostas novada Tūrisma informācijas centra. (PDF) Abgerufen am 31. Dezember 2018.
  8. Tourismus Broschüre der Verwaltung Pavilostas. (PDF) Abgerufen am 31. Dezember 2018 (englisch).
  9. Pāvilostas vidusskola - Pāvilostas novads. Abgerufen am 31. Dezember 2018.