Palais des Prinzen Heinrich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Februar 2015 um 16:06 Uhr durch Dmicha (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte: Zeilenumbruch). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das ehemalige Palais des Prinzen Heinrich im Jahre 1855

Das Palais des Prinzen Heinrich ist ein ehemaliges Prinzenpalais in Berlin in der Straße Unter den Linden Nummer 6. Heute ist es das Hauptgebäude der Humboldt-Universität.

Geschichte

Das Gebäude wurde ab 1748/49 für den jüngeren Bruder des preußischen Königs Friedrich II. errichtet, Prinz Heinrich von Preußen. Die Pläne für das spätbarocke Gebäude stammten von Johann Boumann, der sich auf erste Entwürfe von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff gestützt haben soll. Knobelsdorff sollte an dieser Stelle ursprünglich eine Residenz für Friedrich II. errichten, als Teil eines größeren Bauensembles, des so genannten Forum Fridericianum. Die Bauleitung übernahmen zuerst Boumann selbst, später Carl Ludwig Hildebrandt. Nach einer Unterbrechung der Bauarbeiten während des Siebenjährigen Krieges konnte das Gebäude schließlich 1766 fertiggestellt werden.

Als 1809 die Berliner Universität begründet wurde, widmete der damalige preußische König Friedrich Wilhelm III. das Gebäude der neuen Universität. In den Jahren 1836 bis 1846 und 1892 wurde das Innere des Palais an die Erfordernisse der Universität angepasst. Zwischen 1913 und 1920 erweiterte der Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann das Gebäude durch die Verlängerung der beiden Seitenflügel in Richtung Norden und um seitlichen Anbauten. Aus der U-Form wurde die heutige H-Form, wobei äußerlich keine Unterschiede erkennbar sind.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile des Gebäudes zerstört, hauptsächlich während der Bombenangriffe zwischen dem 24. November 1943 und dem 19. Juli 1944. Der Lehrbetrieb wurde 1945 zunächst in einigen provisorisch instandgesetzten Räumen im Westflügel wieder aufgenommen. Anschließend wurde das Gebäude in zwei Bauphasen nach historischem Vorbild wieder aufgebaut: 1947 bis 1954 der Mitteltrakt, 1958 bis 1962 der Ostflügel, in dem sich heute das Audimax befindet. Nur wenige Gebäudeteile wie ein Treppenhaus im östlichen Kopfbau blieben original erhalten. Seit 1975 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Literatur

  • Klaus-Dietrich Gandert, Vom Prinzenpalais zur Humboldt-Universität, Berlin 2004

Koordinaten: 52° 31′ 5″ N, 13° 23′ 36″ O