Patagonia (Film)

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Film
Titel Patagonia
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 112 Minuten
Stab
Regie Simone Bozzelli
Drehbuch Simone Bozzelli,
Tommaso Favagrossa
Produktion Lorenzo Gangarossa,
Mario Gianani
Musik Leone Ciocchetti,
Daniele Guerrini
Kamera Leonardo Mirabilia
Schnitt Christian Marsiglia
Besetzung

Patagonia ist ein Fantasyfilm von Simone Bozzelli. Die Premiere des Films erfolgte Anfang August 2023 beim Locarno Film Festival. Mitte September 2023 kam er in die italienischen Kinos.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 20-jährige Yuri lebt wohlbehütet bei einer älteren Tante in einem kleinen Dorf in den Abruzzen. In Yuris Welt gibt es so gut wie keine Männer. Eines Tages kommt der Clown Agostino in ihr Dorf, dessen freies Leben Yuri zu träumen beginnen lässt. Yuri verlässt seine Tante und führt fortan ein Nomadenleben mit dem pansexuellen Agostino. Gemeinsam malen sie sich ein Leben in Patagonien aus.[1][2][3]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie, Drehbuch und Filmtitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseur Simone Bozzelli

Regie führte Simone Bozzelli, der gemeinsam mit Tommaso Favagrossa auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich bei Patagonia um Bozzellis ersten eigenen Spielfilm, bei dem er Regie führte. Zuvor war er in dieser Funktion bei Furious Desires für ein Segment tätig, während bei den anderen Segmenten Rodrigo Alvarez Flores, Fábio Leal, Ricky Mastro und Denisse Quintero Regie führten.[3] Zu Bozzellis früheren Arbeiten gehören insbesondere Musikvideos, wie zu I Wanna Be Your Slave von Måneskin, aber auch eine Reihe von Kurzfilmen, unter anderem Playtime und Amateur.[3]

Die im Film erzählte Geschichte entstand auf Grundlage persönlicher Erfahrungen des Regisseurs.[4] Der Titel leitet sich von einem Lied ab, das für Bozzelli während einer seiner Beziehungen wichtig war.[4] Im Film ist es das Lied, das Agostinos Vater immer sang.[3] Zudem hatte Bozzelli nichts über Patagonien gewusst, außer dass es auch Feuerland genannt wird. Ihm gefiel nach eigenen Aussagen die Idee, diesen Ort zu referenzieren, den eigentlich niemand kennt, der aber dennoch idealisiert werde, obwohl es sich eigentlich eher um eine Art Käfig handele.[4]

Besetzung und Dreharbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Andrea Fuorto, der den 20-jährigen Yuri spielt, handelt es sich nach größeren Nebenrollen in L'Arminuta und La prima regola um die dritte Rolle in einem Film und seine erste Hauptrolle.[1] Für Augusto Mario Russi, der Agostino spielt, handelt es sich um sein Filmdebüt, ebenso für Alexander Benigni, der in der Rolle von Morgan zu sehen ist.

Als Kameramann fungierte Leonardo Mirabilia, der Patagonia auf 16-mm-Film drehte. Zu Mirabilias früheren Arbeiten gehören neben einer Reihe von Musikvideos der Dokumentarfilm Sbagliata Ascendente Leone und die Actionkomödie Zwei wie Pech und Schwefel von 2022. Die Aufnahmen für Patagonia entstanden in den Abruzzen.[4]

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Premiere von Patagonia fand am 7. August 2023 beim Locarno Film Festival statt, wo der Film für den Goldenen Leoparden nominiert war.[2] Am 14. September 2023 kam der Film in die italienischen Kinos.[5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cédric Succivalli schreibt in seiner Kritik, diese zeitgenössische queere Neuinterpretation von Bonnie und Clyde fühle sich wie eine Art Exorzismus an, aber die eigentliche Schönheit des Films liege in seiner kompromisslosen Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, dem völligen Fehlen von Voyeurismus und in Simone Bozzellis unerschütterlichem Glauben und der Liebe zu seinen Charakteren und seinen jungen und außergewöhnlichen Schauspielern. Zu sagen, dass Patagonia seinen jungen Protagonisten viel zu verdanken hat, wäre eine Untertreibung, so Succivalli weiter. Sowohl Andrea Fuorto in der Rolle von Yuri als auch Augusto Mario Russi in der Rolle von Agostino würden absolute Meisterleistungen und Darbietungen für die Ewigkeit liefern. Durch sie würden die Wut der Jugend, die erotischen und sexuellen Spannungen und der Hunger nach neuen Horizonten auf natürliche, fast organische Weise aus ihren oft verschwitzten Körpern strömen.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Locarno Film Festival 2023

  • Nominierung für den Goldenen Leoparden (Simone Bozzelli)[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Muriel Del Don: Review: 'Patagonia'. In: cineuropa.org, 8. August 2023.
  2. a b c Patagonia. In: locarnofestival.ch. Abgerufen am 14. November 2023.
  3. a b c d e Cédric Succivalli: Locarno 2023 review: Patagonia (Simone Bozzelli). In: icsfilm.org, 9. August 2023.
  4. a b c d Simone Bozzelli on the Symbolism in Patagonia. In: locarnofestival.ch, 7. August 2023.
  5. Clara Stroppiana: Sognando la Patagonia Valutazione 4 stelle su cinque. In: mymovies.it. Abgerufen am 14. November 2023.