Paul von Württemberg

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Prinz Paul von Württemberg

Paul Friedrich Karl August, Herzog von Württemberg (* 19. Januar 1785 in Sankt Petersburg; † 16. April 1852 in Paris) war ein württembergischer Prinz und Großvater des Königs Wilhelm II. von Württemberg.

Biografie

Paul war ein Sohn des Königs Friedrich I. von Württemberg und der Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel. In den Jahren 1806 bis 1808 kämpfte Prinz Paul als Offizier im Dienste des Königs von Preußen gegen Napoleon. Dies geschah gegen den Willen seines Vaters. Im Jahre 1808 kam Prinz Paul nach Württemberg und versöhnte sich mit dem Vater, weigerte sich aber 1812, am Russlandfeldzug Napoleons teilzunehmen. 1813 trat er in die Dienste des russischen Zaren Alexander und beteiligte sich an den Befreiungskriegen. 1814 nahm er als russischer Generalleutnant seinen Abschied. Von 1817 bis zu seinem Tode im Jahre 1852 lebte Prinz Paul in Paris. Seit 1813 waren die Beziehungen von Prinz Paul zu seinem Vater und nach dessen Tod im Jahre 1816 zu seinem Bruder, dem König Wilhelm I. von Württemberg, stets sehr angespannt. Von 1817 bis 1819 mischte Paul sich in die Verfassungskämpfe ein und bezog Stellung gegen das württembergische Hausgesetz und die Regelungen zur Apanage. Eine diesbezügliche Appellation seinerseits beim Bundestag in Frankfurt misslang jedoch. Als Prinz des königlichen Hauses war Paul Mitglied der Ersten Kammer des württembergischen Landtags, an deren Sitzungen er von 1822 bis 1847 auch teilnahm. Zwischen 1841 und 1843 erhob er bei den Landständen mehrfach Klage gegen den König. Wenige Monate vor seinem Tod trat er zum katholischen Glauben über. Sein Grab befindet sich in der katholischen Abteilung der Gruft in der Ludwigsburger Schlosskirche.

Nachkommen

Am 28. September 1805 heiratete Prinz Paul in Ludwigsburg die wettinische Prinzessin Charlotte Catherine (1787–1847), eine Tochter des Herzogs Friedrich von Sachsen-Hildburghausen (bzw. ab 1826 Altenburg).

Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:

1818 trennte sich Prinz Paul von seiner Frau Charlotte Catherine. Eine legale Ehescheidung wurde vom württembergischen König jedoch abgelehnt. Nach dem Tod von Charlotte Catherine im Jahre 1847 heiratete Paul in morganatischer Ehe die Katholikin Lady Magdalena Chimenez Suthingham, welche spanische und englische Wurzeln hatte. Sie war die Mutter seiner Tochter Pauline Chimenez, welche den Grafen Gaston de Montessuy heiratete. Mit der Schauspielerin Friederike Margarethe Porth (1776-1860), die zu diesem Zeitpunkt Witwe des Schauspielers Jacob Heinrich Voß (1762-1804) war, zeugte Prinz Paul eine uneheliche Tochter Adelheid Pauline, die später meist Karoline genannt wurde. Unter dem Namen Adelheid Pauline von Rottenburg heiratete sie 1836 den bayerischen Freiherrn Karl Maximilian von Pfeffel (Vorfahren von Boris Johnson).

Literatur

  • Gerald Maier: Paul Friedrich Karl August; in: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, Seiten 313 bis 315