Perfluordecansulfonsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Perfluordecansulfonsäure
Allgemeines
Name Perfluordecansulfonsäure
Andere Namen

PFDS

Summenformel C10HF21O3S
Kurzbeschreibung

dunkelbrauner bis schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 206-401-9
ECHA-InfoCard 100.005.820
PubChem 67636
ChemSpider 60955
Wikidata Q27279828
Eigenschaften
Molare Masse 600,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​311​‐​315​‐​319​‐​332​‐​351​‐​361​‐​362​‐​373​‐​412
P: 260​‐​263​‐​264​‐​280​‐​301+310[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Perfluordecansulfonsäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Perfluorsulfonsäuren innerhalb der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS).

Perfluordecansulfonsäure ist ein Mikroschadstoff, der in Meeresorganismen und Abwasserschlamm vorkommt.[1]

Perfluordecansulfonsäure ist ein dunkelbrauner bis schwarzer Feststoff.[1]

Perfluordecansulfonsäure kann als sehr starke Säure als Katalysator für regioselektive Alkylierungen verwendet werden.[5][6]

In der EU sind die Höchstmengen von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) im Trinkwasser über den Anhang I, Teil B der Richtlinie (EU) 2020/2184 (Trinkwasserrichtlinie) mit zwei verschiedenen Summen-Grenzwerte geregelt. Danach darf der Gesamtgehalt aller PFAS 0,50 μg/l, und die Summe der im Anhang III Teil B Nummer 3 genannten PFAS (PFAS-20), zu welchen auch Perfluordecansulfonsäure gehört, 0,10 μg/l nicht überschreiten. Als Europäische Richtlinie ist die Richtlinie (EU) 2020/2184 allerdings nicht unmittelbar gültig, sondern muss jeweils in nationales Recht umgesetzt werden. In Deutschland wurde dies durch die Novellierung der Trinkwasserverordnung umgesetzt.[7] Danach darf ab dem 12. Januar 2026 die Summe PFAS-20 den Wert von 0,10 μg/l nicht mehr überschreiten. In Österreich gab es Stand November 2023 noch keine Umsetzung.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Eintrag zu Perfluorodecane Sulfonic Acid bei Toronto Research Chemicals, abgerufen am 16. Oktober 2023 (PDF).
  2. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Natriumperfluordecansulfonat: CAS-Nr.: 2806-15-7, ECHA-InfoCard: 100.347.905, PubChem: 23671439, Wikidata: Q81982136.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Kaliumhenicosafluordecansulfonat: CAS-Nr.: 2806-16-8, EG-Nr.: 220-544-4, ECHA-InfoCard: 100.018.677, PubChem: 23688617, Wikidata: Q83053002.
  4. a b LGC Standards: Perfluorodecane Sulfonic Acid | LGC Standards, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  5. Across Conventional Lines: Selected Papers Of George A Olah (In 2 Volumes). World Scientific Publishing Company, ISBN 978-981-4498-54-8, S. 123 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. George A. Olah, Arpad Molnar: Superacid Chemistry. Wiley, 2009, ISBN 0-470-42154-1, S. 66 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Bundesgesetzblatt BGBl. 2023 I Nr. 159 vom 23.06.2023
  8. Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Trinkwasserverordnung, Fassung vom 26.11.2023. In: ris.bka.gv.at. Abgerufen am 26. November 2023.