Petersbach (Pließnitz)

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Petersbach
Der Petersbach unterhalb der Eulmühle bei Euldorf

Der Petersbach unterhalb der Eulmühle bei Euldorf

Daten
Gewässerkennzahl DE: 674321
Lage Landkreis Görlitz, Sachsen, Deutschland
Flusssystem Oder
Abfluss über Pließnitz → Lausitzer Neiße → Oder → Ostsee
Quelle Am Osthang des Kottmars
51° 0′ 39″ N, 14° 40′ 34″ O
Quellhöhe 362 m ü. NN[1]
Zusammenfluss In Rennersdorf mit dem Berthelsdorfer Wasser zur PließnitzKoordinaten: 51° 1′ 16″ N, 14° 47′ 20″ O
51° 1′ 16″ N, 14° 47′ 20″ O
Mündungshöhe 258,9 m ü. NN[2]
Höhenunterschied 103,1 m
Sohlgefälle 8 ‰
Länge 12,9 km[2]
Einzugsgebiet 63,6 km²[1]
Abfluss[1] MQ
HHQ (1966)
480 l/s
170 m³/s
Linke Nebenflüsse Friedensthalbach, Eulstegbach
Rechte Nebenflüsse Ruppersdorfer Wasser, Triebenbach, Erlichbach
Kleinstädte Herrnhut
Gemeinden Kottmar

Der Petersbach ist ein etwa dreizehn Kilometer langer Bach in der Oberlausitz und der größte Quellfluss der Pließnitz.

Der Bach entspringt am Osthang des Kottmars und fließt von dort in nordöstlicher Richtung, bevor er westlich von Herrnhut den Friedensthalbach aufnimmt. Nach Durchqueren der Stadt umfließt er den Hengstberg und durchbricht dort einen Härtling. Weiter südöstlich nimmt er nahe dem Schloss Niederruppersdorf das Ruppersdorfer Wasser und den Triebenbach auf. Nördlich von Euldorf kommen noch Eulstegbach und Erlichbach hinzu. Von dort fließt er in Mäandern weiter nordwärts, wo er erst das Hochwasserrückhaltebecken Rennersdorf passiert und sich schließlich in Rennersdorf mit dem Berthelsdorfer Wasser zur Pließnitz vereint.

Der Bach gehört zu den besonders schützenswerten Gewässern des Landkreises, fast sein gesamter Verlauf gehört zum FFH-Gebiet Pließnitzgebiet und unterhalb von Herrnhut zum Landschaftsschutzgebiet Herrnhuter Bergland. Bevor der Bach die Stadt durchfließt, wird sein Ufer von einem Bruchweiden-Roterlen-Traubenkirschen-Gehölz, sowie Weidekoppeln und Feldgehölzen gesäumt. Dort sind vor allem Turmfalke, Waldohreule, Grünspecht und Wacholderdrossel heimisch. An seinem Mittel- und Unterlauf nisten Gebirgsstelze und Zaunkönig, seine Ufer sind mit Esche, Ahorn, Ulme, Eiche und Linde bewachsen.

Unterhalb der Einmündung des Erlichbaches hat der Bach den Erdfall gebildet, einen Prallhang am Fuß des Roten Berges. Dieser Abschnitt zwischen Euldorf und Rennersdorf ist von einem botanisch sehr reizvollen Auwald bewachsen. Hier findet sich etwa das einzige Vorkommen des Wiesen-Schachtelhalms der gesamten Oberlausitz. Es finden sich auch stellenweise Feuchtwiesen mit Bitterem Schaumkraut und Sumpfdotterblumen. Als weitere Arten finden sich zwischen den Laubgehölzen auch Gewöhnliche Goldnesseln, Berg-Goldnessel und Akeleiblättrige Wiesenraute. Auf den Schwemmbereichen des Bachs gedeihen Straußenfarn, Hain-Sternmiere und Behaarter Kälberkropf. Im Frühjahr blühen hier vor allem die Hohe Schlüsselblume, Buschwindröschen und das Gefleckte Lungenkraut.

In den Gewässern des Petersbachs finden sich heute wieder Edelkrebse,[3] nachdem sie Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr nachgewiesen werden konnten. Auch Bachforelle, Äsche, Bachneunauge und Groppe sind anzutreffen.[4][5]

Zu früherer Zeit wurden durch den Bach mehrere Mühlen angetrieben, wie etwa die 1529 erwähnte Feld- oder Wiesenmühle und die 1587 erwähnte Eulmühle.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c Zwischen Löbau und Herrnhut (= Werte der deutschen Heimat. Band 56). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-0935-7, S. 176ff.
  2. a b Geoportal des Landkreises Görlitz. Amt für Kreisentwicklung, Landkreis Görlitz, abgerufen am 22. April 2012.
  3. Die Flusskrebse in Sachsen – Bildergalerie. (PDF; 1,1 MB) Abgerufen am 22. April 2012.
  4. Gewässerverzeichnis Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e. V. (PDF; 11 MB) Landesverband Sächsischer Angler e. V., Dezember 2011, abgerufen am 12. Juni 2024.
  5. Gert Füllner, Matthias Pfeifer, Axel Zarske: Verbreitung von Fischarten des Anhangs II der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) in Sachsen. (PDF; 99 kB) 2006, archiviert vom Original am 25. Februar 2016; abgerufen am 22. April 2012.
  6. Euldorf. In: Großhennersdorf im Internet. 2008, archiviert vom Original am 22. Juli 2012; abgerufen am 22. April 2012.