Pfarrkirche Preding

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Kath. Pfarrkirche und Wallfahrtskirche hl. Maria im Dorn in Preding
Der Innenraum der Kirche

Die römisch-katholische Pfarrkirche Preding steht auf einer Anhöhe in der Marktgemeinde Preding im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark. Die auf die heilige Maria im Dorn geweihte Pfarrkirche und Wallfahrtskirche gehörte bis Ende August 2018 zum dann aufgelösten Dekanat Deutschlandsberg in der Diözese Graz-Seckau, seit Auflassung dieses Dekanates liegt sie im Seelsorgeraum Südweststeiermark.[1] Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1355 wurde eine Pfarre genannt. 1532 war bei einem Türkeneinfall ein Brand. Unter Verwendung von gotischen Bauteilen erfolgten 1699 und 1745 Neubauten.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das breite dreijochige Langhaus hat ein Kreuzgratgewölbe auf Doppelgurten und Doppelpilastern in der Art des Jakob Schmerlaib (um 1699). Der zweijochige Chor mit einem Fünfachtelschluss hat ein Platzlgewölbe auf Gurten auf kräftig gestuften Wandpilastern mit Gesimskapitellen und Stuckrahmenleisten (um 1743).

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hochaltar und die Seitenaltäre im Stil des Rokoko in der Art des Jakob Peyer wurden 1765 konsekriert und 1893 neu vergoldet.

Am 20. August 1843 wurde der Körper der heiligen Märtyrerin Faustina in einer Prozession in die Pfarrkirche gebracht und dort nach den für die darauffolgende Woche angesetzten Feierlichkeiten am 27. August unter der Mensa des Hochaltars beigesetzt. Diese Reliquie stammte aus den Katakomben in Rom und war durch Vermittlung von Karl Graf von Welserheimb zunächst in die Grazer Franziskanerkirche gebracht worden. Von dort wurde sie durch Fürstbischof Zängerle auf Ersuchen des Pfarrers Franz Löschenkohl der Pfarrgemeinde Preding weitergegeben.[2] Ob diese Reliquie in einer (bzw. in welcher) Beziehung zur Reliquie der Hl. Faustina in der Annakapelle der Pfarrkirche Dingolfing steht, ist in der Quelle nicht behandelt.

Die Orgel wurde 1937 gebaut. Vom Vorgängerwerk, 1741 vom Grazer Orgelmacher Johann Georg Mitteregger aufgestellt, sind Statuen erhalten, die einen Engel und König David darstellen.[3] Die Orgel der Pfarrkirche wurde 2022 vom Orgelbaumeister Drago Lukmann vollständig renoviert und in einem Festgottesdienst am 20. November 2022 neu geweiht.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Steiermark (ohne Graz) 1982. Preding, Pfarr- (Wallfahrts-) kirche hl. Maria im Dorn, S. 375–376.
  • Vinzenz Lödler: Geschichte von Preding – von den ältesten Zeiten bis 1906. Graz, Moser 1906. Simadruck Deutschlandsberg.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pfarrkirche Preding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Fischer: Die katholische Kirche in der Steiermark geht neue Wege. Zusammenlegung der Dekanate Deutschlandsberg und Leibnitz zur Region Süd-West-Steiermark. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 31. August 2018. 91. Jahrgang Nr. 35, S. 2.
  2. Als man die heilige Faustina nach Preding holte. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 9. April 2021. 94. Jahrgang Nr. 14, S. 9. Unter Hinweis auf: Vinzenz Lödler (* 1841 Bad Gams, Pfarrer in Preding 1888–1908; in der Quelle als „Bödler“ angegeben, korrigiert in der nächsten Nummer der WR, S. 6 links unten): Geschichte von Preding - von den ältesten Zeiten bis 1906. Graz, Moser 1906. Simadruck Deutschlandsberg.
  3. Führung durch die Kirche (abgerufen am 25. November 2022).
  4. Feierliche Orgelweihe in Preding mit Diözesanbischof Dr. Krautwaschl. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 25. November 2022. 95. Jahrgang Nr. 47, S. 1.

Koordinaten: 46° 51′ 32,6″ N, 15° 24′ 23″ O