Pilghauser Bach

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Pilghauser Bach
Pilghauser Bach

Pilghauser Bach

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2736742
Lage Bergische Hochflächen

Deutschland


Bergisches Land

Flusssystem Rhein
Abfluss über Nacker Bach → Wupper → Rhein → Nordsee
Quelle unterirdisch südlich der Lutherkirche
51° 9′ 51″ N, 7° 4′ 41″ O
Mündung am Nöhrenkotten in den Nacker BachKoordinaten: 51° 8′ 54″ N, 7° 1′ 54″ O
51° 8′ 54″ N, 7° 1′ 54″ O
Mündungshöhe etwa 90 m ü. NHN[2]

Länge 3,7 km[3]
Einzugsgebiet 2,76 km²[4]
Abfluss[5]
AEo: 2,76 km²
an der Mündung
MQ
Mq
42,5 l/s
15,4 l/(s km²)
Großstädte Solingen

Der Pilghauser Bach, im 19. Jahrhundert Katternberger Bach genannt,[6] ist ein Fließgewässer in der bergischen Großstadt Solingen. Er ist nach den drei Pilghauser Hofschaften benannt, durch die er fließt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle und Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Pilghauser Bach entspringt in einer unterirdischen Quelle südlich der Lutherkirche, im Bereich des Haltepunkts Solingen-Grünewald. Ab der Hofschaft Obenpilghausen verläuft er an der Oberfläche und bildet dort bis zur Mündung in den Nacker Bach ein bewaldetes Bachtal zwischen zwei Höhenrücken.[7] Die Länge des Bachs wird mit 3,7 Kilometern angegeben.[8] Geologisch entwässert der Bach einen der Höhenzüge des Solinger Höhenrückens und nimmt durch zahlreiche kleinere Zuflüsse zudem Wasser des Höhscheider und Katternberger Riedels auf.[6]

Der verrohrte Bach verläuft in südwestliche Richtung parallel zur Bundesstraße 229, ehe er in einem Feuchtgebiet an der Walter-Dodde-Straße an die Oberfläche tritt. Er passiert die Orte Oben-, Mittel- und Untenpilghausen. Bei Siepen ändert sich sein Verlauf in westliche Richtung, nachdem er das Wasser aus dem Siepener Bach aufgenommen hat. Südlich von Obenkatternberg verläuft er erneut in südwestliche Richtung, bevor er ab dem ehemaligen Neuenhauser Kotten nach Westen seiner Mündung entgegenfließt. Hinter Nöhrenhaus, am ehemaligen Nöhrenkotten, mündet der Pilghauser Bach in den Nacker Bach.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgeführt sind alle Zuflüsse des Pilghauser Bachs, die in der amtlichen Gewässerkarte der Stadt Solingen mit eigenem Namen eingezeichnet sind.[7] Längen nach dem FlussGebietsGeoinformationsSystem des Wupperverbandes[9] gerundet auf eine Nachkommastelle.

  • Kirschheider Bach (links), 0,1 km
  • Siepener Bach (links), 0,3 km
  • Hossenhauser Bach (rechts), 0,5 km
  • Michelshäuschener Bach (rechts), 0,2 km
  • Breitenbach (Michelshäuschen) (links), 0,1 km

Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pilghauser Bachtal ist durch Wander- und Waldwege im Gebiet erschlossen, wie zum Beispiel den Rundwanderweg durch das Pilghauser und Nacker Bachtal (Solingen) mit dem Wegzeichen des SGV eines weißen Kreises auf schwarzem Grund.[10]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pilghauser Bachtal

Der Pilghauser Bach besaß aufgrund seiner geringen Größe nur eine untergeordnete Bedeutung für die Nutzung der Wasserkraft. Erst mit fortschreitender Technik und zunehmender Erschöpfung der Kapazitäten an den übrigen Solinger Bächen wie dem Nacker Bach entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts vier Wassertriebwerke am Pilghauser Bach. Dazu zählten der Pilghauser Kotten, der Bernskotten, der Neuenhauser Kotten sowie die Brücker Mühle, für die alle im Jahr 1846 die Konzession beantragt worden war. Die industrielle Nutzung der Wasserkraft endete im 20. Jahrhundert mit der Einstellung des letzten Schleif- bzw. Mahlbetriebs.[6]

Das Pilghauser Bachtal wurde 2006 ab der Glockenstraße bei Obenpilghausen in seinem Verlauf bis zur Mündung als Teil des Landschaftsschutzgebietes Zentrale Höhenrücken und Bachtäler im Solinger Landschaftsplan erfasst.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pilghauser Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karlheinz Paffen, Adolf Schüttler, Heinrich Müller-Miny: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 108/109 Düsseldorf/Erkelenz. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 7,1 MB)
  2. Messung anhand Deutscher Grundkarte 1:5000
  3. Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  4. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  5. Modellierte Abflusswerte nach dem Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  6. a b c Marina Alice Mutz: Der Pilghauser Bach. In: Zeitspurensuche.de. Abgerufen am 30. Juli 2022.
  7. a b Stadt Solingen: Gewässerkarte. In: solingen.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2022; abgerufen am 10. Februar 2022.
  8. Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2006 (Memento vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,03 MB)
  9. FlussGebietsGeoinformationsSystem des Wupperverbandes
  10. Rundwanderweg durch das Pilghauser und Nacker Bachtal (Solingen). Abgerufen am 30. Juli 2022.
  11. Stadt Solingen: Landschaftsplan der Stadt Solingen - Textteil. In: solingen.de. 3. Juni 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2021; abgerufen am 4. März 2021.