Piên
Município de Piên Piên | |||
---|---|---|---|
„Willkommen in Piên“: Einfahrt von der PR-281 und der PR-420 aus | |||
| |||
Koordinaten | 26° 6′ S, 49° 26′ W | ||
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | |||
Symbole | |||
| |||
Gründung | 1. November 1961 | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Paraná | ||
ISO 3166-2 | BR-PR | ||
Região intermediária | Curitiba (seit 2017) | ||
Região imediata | Curitiba (seit 2017) | ||
Mesoregion | Metropolitana de Curitiba (1989–2017) | ||
Mikroregion | Rio Negro (1989–2017) | ||
Höhe | 845 m | ||
Klima | gemäßigt warm (Cfb) | ||
Fläche | 255 km² | ||
Einwohner | 13.015 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021) | ||
Dichte | 51 Ew./km² | ||
Gemeindecode | IBGE: 4119103 | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Maicon Grosskopf (2021–2024) | ||
Partei | REP | ||
Wirtschaft | |||
BIP | 839,3 Mio. R$ 65.848 R$ pro Kopf (2019) | ||
HDI | 0,694 (mittel) (2010) | ||
Piên ist ein brasilianisches Munizip im Südosten des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 13.015 Einwohner, die sich Pienenser nennen. Seine Fläche beträgt 255 km². Es liegt 845 Meter über dem Meeresspiegel.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ursprung des Namens Piên wird in zwei Varianten berichtet. Die eine besagt, dass der Name aus dem Tupi-Guarani stammt und Herz bedeutet. Die zweite vertritt die Ansicht, dass der Name vom Piepen des einheimischen Sperbers stammt, der in der Gegend verbreitet ist.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besiedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Mitglieder der portugiesischen Familie Vieira, die im Munizip Morretes an der Küste von Paraná lebten, zogen Mitte des 19. Jahrhunderts ins Landesinnere, um sich dort dauerhaft niederzulassen. Von Morretes aus gelangten sie unter der Führung von Antonio Vieira in das Dorf Tietê, wo sie einige Zeit blieben.
Als sie ihre Wanderung fortsetzten, kamen sie an einem Ort an, der später Piên genannt wurde. Denn die Familien, die das Land rodeten, trafen bei ihrer Ankunft in der Region eine große Anzahl von Falken an, deren Gezwitscher an das Wort erinnerte, das Piên seinen Namen gab. Dies geschah um 1850, als die Region noch von friedlichen Tupi-Guarani-Indianern bewohnt war, was zu einer weiteren Theorie über den Ursprung des Namens Piên führte: Für den Historiker Manuel Machuca bedeutet Piên in der Sprache der Tupi-Guarani-Indianer Herz.
Um 1920 bestand das Dorf aus etwa 13 Häusern, umgeben von einem ursprünglichen Wald.
Im Jahr 1937 wurde eine neue Kirche zu Ehren von Nossa Senhora das Graças (deutsch: Unsere Liebe Frau der Gnaden) gebaut. Der Bevölkerung gefiel das nicht, denn sie hatte jahrelang die Segnungen von São Bento erhalten.
Die ersten Einnahmequellen dieser Pioniere waren Herva Mate, Bohnen und Maismehl, die in einem gemeinschaftlichen Monjolinho (Pochwerk, wasserbetriebenes Schlagwerk zum Stampfen von Getreide) zubereitet wurden. Später begannen sie, ihr Holz, Mate-Blätter und Getreide über São Bento do Sul im Bundesstaat Santa Catarina zu verkaufen.[1]
Erhebung zum Munizip
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Piên wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4338 vom 25. Januar 1961 aus Rio Negro ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. November 1961 als Munizip installiert.[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fläche und Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Piên liegt auf dem Primeiro Planalto Paranaense (der Ersten oder Curitiba-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 255 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 845 Metern.[5]
Vegetation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biom von Piên ist Mata Atlântica.[4]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1403 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 17,3 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb.[6]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Piên liegt im Einzugsgebiet des Rio Iguaçu. Sein linker Nebenfluss Rio Negro bildet die südliche Grenze des Munizips. Er ist im Gebiet des Munizips schiffbar. Weitere Gewässer sind der Rio Piên und der Rio Poço Frio.[1]
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Piên ist über die PR-281 mit Agudos do Sul im Norden und über die PR-420 mit Campo Alegre (Santa Catarina) im Südosten verbunden.
Nachbarmunizipien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Campo do Tenente | Quitandinha | Agudos do Sul (PR) |
Rio Negro | ||
Rio Negrinho | São Bento do Sul | Campo Alegre (SC) |
Stadtverwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister: Maicon Grosskopf, REP (2021–2024)
Vizebürgermeister: Pedro Geraldo Cavalheiro da Silva, PV (2021–2024)[7]
Demografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
---|---|---|---|
1970 | 5.353 | 2 % | 98 % |
1980 | 5.985 | 4 % | 96 % |
1991 | 7.745 | 18 % | 82 % |
2000 | 9.798 | 29 % | 71 % |
2010 | 11.236 | 40 % | 60 % |
2021 | 13.015 |
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4]
Ethnische Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gruppe * | 1991 | 2000 | 2010 | wer sich als … |
---|---|---|---|---|
Weiße | 81,0 % | 72,6 % | 80,7 % | weiß bezeichnet |
Schwarze | 2,4 % | 0,9 % | 2,2 % | schwarz bezeichnet |
Gelbe | 0,1 % | 0,1 % | 0,2 % | von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet |
Braune | 16,0 % | 26,0 % | 16,9 % | braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet |
Indigene | 0,0 % | 0,1 % | 0,0 % | Ureinwohner oder Indio bezeichnet |
ohne Angabe | 0,6 % | 0,2 % | 0,0 % | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % | 100,0 % | |
*) Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9] |
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wirtschaft der Gemeinde basierte eine Zeit lang auf der Landwirtschaft, auf dem Anbau von Produkten wie Kartoffeln, Weizen, Reis, Obst, insbesondere Mais und Tabak. Die Stadt verfügt über 1580 kleine landwirtschaftliche Anwesen.[1]
Industrie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1996 begann die Stadt, sich industriell zu entwickeln. Mit der Ansiedlung des portugiesischen Holzverarbeitungsunternehmens Tafisa (heute ARAUCO) begann die Stadt einen Prozess der Anpassung an eine neue wirtschaftliche Realität, und zusammen mit anderen bereits etablierten Unternehmen wie Famossul nahm die Industrie ihren Platz als Haupteinnahmequelle der Stadt ein.[1]
Kennzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von 65.847,99 R$ (rund 14.600 €)[11] lag Piên 2019 an 14. Stelle der 399 Munizipien Paranás.[12]
Sein mittelhoher Index der menschlichen Entwicklung von 0,694 (2010) setzte es auf den 260. Platz der paranaischen Munizipien.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Website des Stadtrats, Câmara Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Piên (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Nossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Piên, abgerufen am 20. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ História Piên PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 20. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b c Panorama Piên. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 20. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 20. Juli 2022.
- ↑ Klima Piên: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑ Prefeito e vereadores de Piên tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 20. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 / População por município - 1872-2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2013, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 232 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [MS Excel; 3,1 MB; abgerufen am 7. April 2022]).
- ↑ IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S. 152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 16. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).
- ↑ IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Piên und Cor ou raça).
- ↑ Euro - Real. finanzen.net GmbH, Karlsruhe, 31. Dezember 2019, abgerufen am 1. Juli 2022 (Kurs 2019 bei 4,50 R$/€).
- ↑ Produto Interno Bruto dos Municípios / PIB per capita / Série revisada / 2019. In: Pesquisas. IBGE, abgerufen am 20. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Índice de Desenvolvimento Humano. In: Pesquisas / IDH (2010). IBGE, abgerufen am 20. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).