Pogrodzie
Pogrodzie (deutsch Pogardichen, Neukirch, Neukirch auf der Höhe, Neukirchhöhe) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Tolkmicko (Tolkemit) im Powiat Elbląski. Der Ort hat 660 Einwohner.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa sieben Kilometer südöstlich von Tolkmicko (Tolkemit), zehn Kilometer südwestlich von Frombork (Frauenburg), 26 Kilometer nordöstlich von Elbląg (Elbing) und 82 Kilometer nordwestlich von Olsztyn (Allenstein).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf entstand an der Stelle, wo sich zuvor die Siedlung Pogordichen der Prußen befunden hatte. Die Handfeste für die Gründung des deutschen Dorfs wurde am 26. Juli 1305 von dem Ordenskomtur Heinrich von Gera ausgestellt. Der mit der Besiedlung beauftragte Lokator hieß Heinrich.[1]
Die Gemarkung des alten Kirchdorfs hatte um 1864 eine Flächengröße von über 2809 Morgen.[2] Um 1902 wurde Neukirch auf der Höhe in Neukirchhöhe umbenannt.
Im Jahr 1945 gehörte Neukirchhöhe zum Kreis Elbing im Regierungsbezirk Danzig im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Neukirchhöhe im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde die Region von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen orientierten sich bei der Ortsbezeichnung Pogrodzie am alten Pogardichen ein. Soweit die Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Pogrodzie vertrieben.
In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte der Ort administrativ zum Powiat Elbląski.
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1798 | 464 | davon 188 Evangelische, 225 Katholiken und 51 Mennoniten[3] |
1864 | 555 | am 3. Dezember[2] |
1933 | 591 | [4] |
1939 | 603 | [4] |
Kirchspiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neukirchhöhe hatte bis 1945 ein römisch-katholisches Kirchspiel. Die seit 1945 anwesende polnische Dorfbevölkerung ist ebenfalls größtenteils römisch-katholisch.
Sehenswertes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche des Dorfs stammt aus der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts. Der heutige, neugotische Bau wurde in den Jahren 1778 bis 1789 errichtet. Die Kanzel im Kircheninnern stammt von 1650. Zudem gibt es ein Gemälde des Hl. Nikolaus von Joseph Korzeniewski.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pogrodzie liegt an der Kreuzung der Landstraßen Nr. 503 und Nr. 504.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amtsbezirk Neukirch Höhe (Rolf Jahke, 2004)
- Landkreis Elbing: Neukirch Höhe (Heimatkreis Elbing Stadt und Elbing Land, 2016)
- Homepage des Ortes (polnisch)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landkreis Elbing: Neukirch Höhe (Heimatkreis Elbing Stadt und Elbing Land, 2016)
- ↑ a b Preußisches Finanzministerium: Ergebnisse der Grund- und Gewerbesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Danzig. Danzig 1867. Siehe: 4. Kreis Elbing, S. 10–11, Ziffer 79.
- ↑ Jahrbücher der preußischen Monarchie unter der Regierung Friedrich Wilhelms des Dritten. Band 4, Unger, Berlin 1799, S. 407.
- ↑ a b Michael Rademacher: Elbing. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Koordinaten: 54° 17′ N, 19° 36′ O