„Produkt (Wirtschaft)“ – Versionsunterschied

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== Transformationsorientierte Definition ==
== Transformationsorientierte Definition ==
Ein Produkt ist laut [[Produktionstheorie]] Ergebnis (engl.: Output) eines ''vom Menschen bewirkten Transformationsprozesses, in dem Produktionsfaktoren (engl.: Input; namentlich: Güter, Dienstleistungen, Energie) unter Berücksichtigung von Wissen und unter Beachtung soziokultureller Nebenbedingungen in einen Output ([[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Güter]], Dienstleistungen, Energie, Abfall) umgewandelt'' werden. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung findet man Produkte häufig in Form von Informationen (Verwaltungsakt, Bescheid usw.).
Ein Produkt ist laut [[Produktionstheorie]] Ergebnis (engl.: Output) eines ''vom Menschen bewirkten Transformationsprozesses, in dem Produktionsfaktoren (engl.: Input; namentlich: Güter, Dienstleistungen, Energie) unter Berücksichtigung von Wissen und unter Beachtung soziokultureller Nebenbedingungen in einen Output ([[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Güter]], Dienstleistungen, Energie, Abfall) umgewandelt'' werden. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung findet man Produkte häufig in Form von Informationen (Verwaltungsakt, Bescheid usw.).oder eine Summe in der Mathematik.


== Wertschöpfungsorientierte Definition ==
== Wertschöpfungsorientierte Definition ==

Version vom 4. Juli 2013, 13:21 Uhr

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Für ein Produkt in der Wirtschaft gibt es unterschiedliche Definitionen.

Transformationsorientierte Definition

Ein Produkt ist laut Produktionstheorie Ergebnis (engl.: Output) eines vom Menschen bewirkten Transformationsprozesses, in dem Produktionsfaktoren (engl.: Input; namentlich: Güter, Dienstleistungen, Energie) unter Berücksichtigung von Wissen und unter Beachtung soziokultureller Nebenbedingungen in einen Output (Güter, Dienstleistungen, Energie, Abfall) umgewandelt werden. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung findet man Produkte häufig in Form von Informationen (Verwaltungsakt, Bescheid usw.).oder eine Summe in der Mathematik.

Wertschöpfungsorientierte Definition

Ein Produkt ist ein Wirtschaftsgut, das in einem Wertschöpfungsprozess geschaffen wird. Wirtschaftsgüter, die in einen Produktionsprozess eingehen, werden in dieser Sichtweise als Produktionsfaktoren oder Vorleistungen bezeichnet, sind also selbst kein Produkt.

Angebotsorientierte Definition

Aus der Perspektive des Nachfragers stellt ein Produkt ein Mittel zur Bedürfnisbefriedigung und somit auch zur Nutzengewinnung dar. In Anlehnung an Kotler (1972) unterscheidet man hierauf aufbauend drei unterschiedliche Produktbegriffe:

  • substanzieller Produktbegriff: das Kernprodukt als ein Bündel physisch-technischer Eigenschaften mit dem Ziel der Befriedigung funktionaler Kundenbedürfnisse durch die physischen Merkmale des Produkts.
  • erweiterter Produktbegriff: das Produkt wird als ein Leistungspaket gesehen, bestehend aus physischen Produkten und/oder immateriellen Dienstleistungen, mithilfe derer die umfassende Befriedigung funktionaler Kundenbedürfnisse erreicht werden soll.
  • generischer Produktbegriff: dieser Begriff umfasst alle materiellen und immateriellen Facetten, aus welchen Kundennutzen resultieren kann; hierbei werden neben dem funktionalen Nutzen auch andere Nutzenkategorien berücksichtigt (z.B. emotionaler oder sozialer Nutzen).

Christian Homburg und Harley Krohmer definieren ein Produkt als ein Bündel von Eigenschaften, welches auf die Schaffung von Kundennutzen abzielt.

Umgangssprachliche Definition und Verwendung in der Volkswirtschaftslehre

Umgangssprachlich wird Produkt gemeinhin synonym zu Erzeugnis, Stückgut verwendet. Diese Sichtweise spiegelt sich auch in der klassischen Formulierung von Sektoren in der Volkswirtschaftslehre: Hier ist ein wichtiger Zweig des sekundären Sektors (= Industrie) das sog. produzierende Gewerbe.

Erzeugnis

Gebräuchlich für ein physisches Produkt ist auch das Wort Erzeugnis oder Enderzeugnis: "Erzeugnisse sind in sich geschlossene, aus einer Anzahl von Gruppen und/oder Teilen bestehende funktionsfähige Gegenstände (z. B. Maschinen, Geräte) als Fertigungs-Endergebnisse" (DIN 6789). Man spricht auch von Erzeugnisstruktur, Erzeugnisgliederung, Produktionsplanung für Enderzeugnisse usw. Bei komplexen Produkten wird das Erzeugnis auf mehreren Ebenen abgebildet, um die Komplexität zu reduzieren.[1] Noch nicht funktionsfähige Produkte im Produktionsprozess werden als Gegensatz zum Enderzeugnis Zwischenerzeugnisse genannt (in der Fertigungstechnik und in der Hüttentechnik auch: Halbzeug oder Halbfabrikat = zwischen Rohstoff und Fertigerzeugnis stehendes Produkt, das noch weitere Fertigungsstufen zu durchlaufen hat).

Abgrenzungen

Gebräuchlich für ein physisches Produkt ist auch das Wort Erzeugnis oder Enderzeugnis: "Erzeugnisse sind in sich geschlossene, aus einer Anzahl von Gruppen und/oder Teilen bestehende funktionsfähige Gegenstände (z. B. Maschinen, Geräte) als Fertigungs-Endergebnisse" (DIN 6789). Man spricht auch von Erzeugnisstruktur oder Erzeugnisgliederung, die für die Produktionsplanung und -steuerung und für die Beschaffung und Logistik bekannt sein müssen. Die Erzeugnisstruktur und die benötigten Bestandteile, aus denen sich das Erzeugnis zusammensetzt, werden in Stücklisten oder Rezepturlisten abgebildet. Noch nicht gebrauchs- oder funktionsfähige Produkte werden im Gegensatz zum Enderzeugnis auch Zwischenerzeugnisse genannt; in der Fertigungstechnik und in der Hüttentechnik spricht man auch von: Halbzeug oder Halbfabrikat = zwischen Rohstoff und Fertigerzeugnis stehendes Produkt, das noch weitere Fertigungsstufen zu durchlaufen hat.

Massenprodukt

Ein Produkt, das nur in großen Stückzahlen oder Mengen, also in Massenproduktion hergestellt wird, bezeichnet man auch als Massenprodukt.

Serienprodukt

Ein Produkt, dessen verschiedene Varianten in Serienfertigung hergestellt werden oder deren Varianten in mehr oder weniger großen Serienlosgrößen produziert werden, bezeichnet man auch als Serienprodukt.

Nischenprodukt

Ein Produkt, das nur einen kleinen Teil des Bedarfes im Gesamtmarkt abdeckt, bezeichnet man als Nischenprodukt.

Individualprodukt

Ein Produkt, das für jeden Kunden oder Auftrag individuell hergestellt wird, bezeichnet man als Individualprodukt (s.a. Mass Customization ).

Produktkomponenten

Ein Produkt setzt sich aus mehreren aufeinander aufbauenden Komponenten zusammen, welche allesamt nutzenstiftend sind:

  • Produktkern: bestehend aus den Kerneigenschaften, welche maßgeblich die Funktionalität des Produktes bestimmen.
  • Zusatzeigenschaften: Eigenschaften, die Nutzen generieren, der nicht in der Kern(gebrauchs)funktion des Produktes begründet liegt.
  • Verpackung/Gestaltung des berührbaren Umfeldes: Schutz des Produktes, leichte Handhabbarkeit, Sicherstellung des Produkttransports, Kaufbeeinflussung, etc.
  • Basisdienstleistungen: solche Dienstleistungen, welche der Kunde beim Kauf des Produktes vom Anbieter erwartet (z.B. Angebot von Beratungsleistungen).
  • Zusatzdienstleistungen: auch als "Value Added Services" bezeichnet, sind dies Dienstleistungen, die dem Kunden einen zusätzlichen Nutzen bringen, jedoch für ihn keine Kaufvoraussetzung darstellen (z. B. die Reinigung eines Autos anlässlich einer Inspektion).

Produkttypen

Produkte lassen sich allgemein typologisieren, beispielsweise nach Kriterien wie Materialität der Leistung, Träger des Bedarfs oder Nutzungsdauer:

  • Sachgüter
    • Konsumgüter
      • Verbrauchsgüter
      • Gebrauchsgüter
    • Industriegüter
      • Produkte im Produktgeschäft
      • Produkte im Anlagengeschäft
      • Produkte im Systemgeschäft
      • Produkte im Zuliefergeschäft
  • Dienstleistungen
    • Konsumtive Dienstleistungen
      • kontinuierlich erstellte Dienstleistungen im Rahmen einer Mitgliedschaft
      • kontinuierlich erstellte Dienstleistungen ohne formale Beziehung
      • gelegentlich erstellte Dienstleistungen im Rahmen einer Mitgliedschaft
      • gelegentlich erstellte Dienstleistungen ohne formale Beziehung
    • Investive Dienstleistungen
      • industrielle Dienstleistungen
      • rein investive Dienstleistungen

Produktbeschreibung

Die Beschreibung eines Produkte hängt zu einem von dem Produkttyp und der Anzahl der Produktkomponenten ab, zum anderen aber auch von der fachlichen Aufgabenstellung, die verfolgt wird. Aufgrund der zunehmenden Produktvielfalt und -individualisierung sowie der Globalisierung (Sprachen) hat der Umfang und die Komplexität der Produktbeschreibung stark zugenommen.

Technische Produktbeschreibung

Aus technischer Sicht wird ein Produkt vor allem durch geometrischen Angaben in Form von einer technische Zeichnung oder durch CAD-Daten beschrieben. Neben den Geometriedaten werden - je nach Produkt - auch Angaben zum eingesetzten Rohmaterial, zur Materialgüte, zu physikalischen Eigenschaften oder zur chemischen Zusammensetzung benötigt. Auch Angaben funktionalen Eigenschaften, wie dies insbesondere bei elektronischen Steuergeräten oder bei Software, gehören zur technischen Produktbeshreibung. (s.a. Erzeugnis (Technik))

Kaufmännische Produktbeschreibung

Aus kaufmännischer Sicht wird ein Produkt vor allem durch eine eindeutige Identnummer beschrieben; man spricht in diesem Zusammehnag auch von Produktdefinition oder von Nummerung. Bei einfachen Produkten ist die Identnummer häufig eine rein identifizierende Erzeugnisnummer. Bei Produkte mit wenigen Varianten wird diese Erzeugnismmumer um eine meist klassifizierende (sprechende) Nummer ergänzt, wobei für jede Variante (z. B. Kleidergröße oder eine Farbe) eine zusätzliche Nummer benötigt wird. Besonders variantenreiche und komplexe Produkte werden durch eine Anzahl von Merkmalen beschrieben, die lose oder in bestimmter Weise geordnet sein können. Bei geordneten Merkmalen, die den Anforderungen einer idealen booleschen Mengenalgebra entsprechen, spricht man auch von Optionen. Basis-Optionen beschreiben die grundlegenden Merkmale eines Produktes (s. Produktkern), während Zusatz-Optionen die weiteren Ausstattungsmerkmale (s. Zusatzeigenschaften) beschreiben [2]. Für die Beschreibung von Produkten gibt es im Internet von vielen Hersteller einen Produktkonfigurator, mit dem man sich die gewünschte Produktvariante aussuchen bzw. zusammenstellen kann.

Gebrauchsbezogene Produktbeschreibung

Die Bedienung eines technischen Produktes wird in einer Gebrauchsanleitung beschrieben, damit der Käufer dieses Produkt ordnungsgemäß und sicher bedienen kann. Die Aushändigung einer Gebrauchanleitung zusammen mit dem Produkt ist in Deutschland gesetzlich geregelt und gehört in Rahmen der Produkthaftung zur Instruktionspflicht des Herstellers.

Wartungs- und reparaturbezogene Produktbeschreibung

Für langlebige technische Produkte und Anlagen werden vom Hersteller Unterlagen zur Wartung, Reparatur und technischen Überprüfung des Erzeugnisses erstellt. Diese sind i.d.R. nur für technisch geschultes Personal gedacht, da zudem dafür häufig spezielle Reparaturwerkzeuge und Ersatzteile benötigt werden. So versorgen die Automobilhersteller ihre Vertragswerkstätten Kfz-Werkstatt mit entsprechenden Reparaturleitfäden, Wartungstabellen oder Instandsetzungbroschüren, damit die Fahrzeuge nach Herstellervorschrift gewartet (s. Wartung) und repariert (s. Reparatur) werden können.

Marketingorientierte Produktbeschreibung

Um ein Produkt verkaufen zu können, wird im Marketing eine Produktbeschreibung erstellt, die besonderes die potentiellen Kunden (Kundengruppen) anspricht die vor allem die Vorzüge des jeweiligen Produktes hervorhebt.

Literatur

  • Kotler, Phillip; Keller, Kevin L.; Bliemel, Friedhelm (2007) Marketing Management - Strategien für wertschaffendes Handeln. 12. Auflage, Person Education Deutschland GmbH, München ISBN 978-3-8273-7229-1 S.12 Kapitel 1.2.2 Ware und andere Austauschobjekte
  • Homburg, Christian; Krohmer, Harley: Marketingmanagement Strategie – Instrumente – Umsetzung – Unternehmensführung. 3. Auflage, Gabler Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1656-3, S. 536 Kapitel 11.1 Konzeptionelle Grundlagen der Produktpolitik
  • Herlyn, Wilmjakob: PPS im Automobilbau - Produktionsprogrammplanung und -steuerung von Fahrzeugen und Aggregaten. Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3-446-41370-2.

Siehe auch

Quellen

  1. Herlyn: PPS im Automobilbau, Hanser Verlag, München, 2012, S. 76 ff.
  2. Herlyn, "PPS im Automobilbau", Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3-446-41370-2, S. 79-88