Quelltext der Seite Puy de Dôme

{{Infobox Berg
|BILD= Puy de dôme depuis le puy de côme.jpg
|BILDBESCHREIBUNG= Der Vulkan Puy de Dôme
|HÖHE= 1465
|HÖHE-BEZUG= FX
|LAGE= [[Département Puy-de-Dôme]], [[Frankreich]]
|GEBIRGE= [[Zentralmassiv]]
|BREITENGRAD= 45.77266
|LÄNGENGRAD= 2.96439
|REGION-ISO= FR-63
|TYP= [[Lavadom]]
|GESTEIN= [[Trachyt]]
|ALTER= 11.000 Jahre
}}

Der '''Puy de Dôme''' [{{IPA|pɥi də dom}}] ist ein {{Höhe|1465|FX|link=true}} hoher [[Vulkan]] im gleichnamigen [[Département Puy-de-Dôme]] und gehört zum [[Zentralmassiv]] in der [[Auvergne-Rhône-Alpes|Auvergne]] im Zentrum [[Frankreich]]s. Er ist der höchste Berg der [[Chaîne des Puys]], der Kette der Puys.<ref>Johannes Baier: ''Das Vulkanfeld Chaîne des Puys.'' In: ''Aufschluss.'' Band 72, 2021, Nr. 6, S. 310–321.</ref> Südwestlich der Chaîne des Puys liegt die Gruppe der ebenfalls ruhenden Vulkane der [[Monts Dore]].

Er befindet sich etwa fünfzehn Kilometer von [[Clermont-Ferrand]] entfernt, das er um rund 1000 Meter überragt. Seit 1956 befindet sich auf dem Puy de Dôme eine [[Sender Puy de Dôme|Sendeanlage]] für UKW und Fernsehen.

== Geologie ==
Der Puy de Dôme besteht aus zwei [[Lavadom]]en aus [[Trachyt]], die sich vor 11.000 bis 10.000&nbsp;Jahren nacheinander über alte Schlackenkegel herausgeschoben haben. An den Flanken finden sich [[Brekzie]]n und Ablagerungen von Glutwolken ([[Ignimbrit]]) vom Kollaps des ersten Doms. Weite Teile sind auch von [[Tephra]] des benachbarten ''Kilian-Kraters'' überdeckt, der vor 8550&nbsp;Jahren kollabiert war.

Da der Vulkan zu den [[monogenetischer Vulkan|monogenetischen Vulkanen]] zählt, die also in der Regel nur einen Ausbruch oder eine Ausbruchsphase hatten, ist ein erneuter Ausbruch unwahrscheinlich. Für das [[Vulkanfeld]] der ''Chaîne des Puys'' als Ganzes kann man dies aber nicht annehmen, da es hier immer wieder Ruhephasen von mehreren 10.000&nbsp;Jahren gegeben hatte.<ref>Hans Pichler und Thomas Pichler: ''Vulkangebiete der Erde''. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8274-1475-5, Seite 49</ref>

== Geschichte ==
[[Datei:Merkurtempel-PuydeDome.jpg|mini|links|Überreste des römischen Merkurtempels auf dem Puy de Dôme]]
[[Datei:Puydedomew.JPG|mini|Südseite des Vulkans mit Gipfelwolke]]
Der Gipfel hat schon in der [[Antike]] zur Errichtung von Tempeln und Gotteshäusern inspiriert. Einem [[Kelten|keltischen]] Heiligtum des [[Dumiatis]], daher vermutlich der Name ''podium Dumiatis'', folgte in römischer Zeit ein [[Mercurius|Merkur]]tempel; im Mittelalter befand sich auf dem Gipfel eine [[Wallfahrt]]skapelle. Spuren der Heiligtümer wurden durch Ausgrabungen freigelegt.

Am 19. September [[1648]] machte der Physiker [[Blaise Pascal]] zusammen mit seinem Schwager [[Florin Périer]] das berühmt gewordene Experiment [[Leere in der Leere|„vide dans le vide“]] auf dem Puy de Dôme, das die [[Aristoteles|aristotelische]] [[Hypothese]] des [[Vakuum#Geschichte der Erforschung|Horror vacui]] widerlegte, wonach unsichtbare Dämpfe das Vakuum ausfüllen. Pascal wies nach, dass der [[Luftdruck]] auf dem Gewicht der Luft über dem Standort beruht, indem er mit einem Quecksilberbarometer den Druckunterschied zwischen Clermont-Ferrand und dem Gipfel des Puy de Dôme maß und so annähernd das [[Wichte|spezifische Gewicht]] berechnen konnte.<ref>Blaise Pascal: ''Récit de la grande expérience de l’équilibre des liqueurs, projectée par le sieur B. P. [Blaise Pascal] pour l’accomplissement du traicté qu’il a promis dans son abbrégé touchant le vuide, et faite par le sieur F. P. [Florent Perier] en une des plus hautes montagnes d’Auvergne'', Verlag C. Savreux, Paris 1648 [https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k105083f]</ref>

Erst in der Mitte des [[18.&nbsp;Jahrhundert]]s, als man begann, sich mit der Natur wissenschaftlich auseinanderzusetzen, entdeckte man den vulkanischen Ursprung dieser Berge.

Als 1790, während der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]], die Départements geschaffen wurden, gab der [[Vulkan]] diesem Teil der [[Auvergne]] seinen Namen. Ursprünglich wollten die Menschen ihr Département [[Monts Dore]] nennen, also nach dem Ort, an dem sich mit dem 1885&nbsp;Meter hohen [[Puy de Sancy]] der höchste Punkt des Départements befindet. Einige Bürger unter der Führung von Gaultier de Biauzat, einem Abgeordneten aus Clermont-Ferrand, waren aber der Meinung, dass dieser Name, der auch als „goldene Berge“ verstanden werden kann, die Hauptstadt Paris dazu bringen könnte, zu hohe Steuern zu verlangen. Die Auvergnaten entschieden sich daher für den Départementnamen ''Puy-de-Dôme''.

== Tourismus ==
[[Datei:Puy de Dôme 2006-04-19 14.11.49 WMC.jpg|mini|Gipfel des Puy de Dôme mit Funkstation und Observatorium]]
Auf den Puy de Dôme führen Wanderwege und eine Straße. Auf dieser verkehrte bis 2009 in der Hauptreisezeit ein kostenpflichtiger Pendelbus, ansonsten war sie freigegeben. Die Straße ist aktuell für jegliche private Nutzung gesperrt (Stand 2021). Begründet wird dies mit ihrer Schmalheit; sie fungiert im Falle eines Unglückes auch als Fluchtroute. Bis 1925 konnte man von Clermont-Ferrand auch mit einer [[Schmalspurbahn]] mit [[Fell-Lokomotive|Fellschem Antrieb]] auf den Berg gelangen. Seit Juni 2012 ist auf der Trasse der Straße eine [[Zahnradbahn]] in Betrieb, die in 12&nbsp;Minuten von der Talstation auf den Berg fährt. In der Hauptreisezeit verkehrt sie im Halbstundentakt. Die Bergstation befindet sich in einer Höhe von 1406&nbsp;Metern.

Vom [[Observatorium]] mit kleinem [[Museum]] auf dem Gipfel hat man manchmal einen faszinierenden Blick über ein Wolkenmeer, was mit der hier häufig auftretenden [[Inversionswetterlage]] zusammenhängt. Bei klarer Sicht kann man auf eine Entfernung von ungefähr 30&nbsp;Kilometer rund 100 inaktive Vulkane überblicken. Um das Gipfelplateau führt ein großzügig angelegter Wanderweg mit Hinweistafeln. Ausgangspunkt ist die Bergstation der Zahnradbahn.

Das Gebiet gehört zum [[Regionaler Naturpark Volcans d’Auvergne|Regionalen Naturpark Volcans d’Auvergne]].

== Zahnradbahn ==
[[Datei:Tramway monorail du Puy-de-Dome-1910.jpg|mini|links|Eisenbahn auf den Puy-de-Dome nach dem [[Fell-Lokomotive|System Fell/Hanscotte]]]]
Von 1907 bis Herbst 1925 verkehrte eine 14,7&nbsp;Kilometer lange Bahn mit zentraler Schiene nach dem System Fell/Hanscotte von der Place Lamartine in Clermont-Ferrand auf 390&nbsp;Metern zur 1414&nbsp;Meter hoch gelegenen Bergstation auf dem Puy de Dôme. Auf der Trasse wurde in der Folge eine Straße gebaut.

[[Datei:Panoramique des Dômes - Arrivée.jpg|mini|Zug der Zahnradbahn [[Panoramique des Dômes]] nahe der Bergstation, im Hintergrund [[Clermont-Ferrand]]]]
Am 26.&nbsp;Mai 2012 wurde eine neue [[Zahnradbahn]] unter dem Namen [[Panoramique des Dômes]] eröffnet. Der Bau der Zahnradbahn auf den Puy de Dôme begann im Jahr 2010. Als erster Schritt wurden die Wartungshallen (Centre de Maintenance), eine Talstation (Maison de Site) und eine Bergstation (Gare de Sommet) errichtet. 2011 erfolgte der Bau der eigentlichen Zahnradbahnstrecke.<ref>[http://www.planetepuydedome.com/articles/le-futur-train-a-cremaillere-le-panoramique-des-domes-203-1.html Planète Puy de Dôme: Le futur train à crémaillère le Panoramique des Dômes] (franz.)</ref> Anschließend begann der Testbetrieb, der sämtliche Klimabedingungen durchlaufen musste, bevor die technische Zulassung erteilt wurde. Die Zahnradbahn ist eine von derzeit fünf (Stand 2018) bestehenden Zahnradbahnen in Frankreich, neben der [[Métro Lyon]], der [[Tramway du Mont-Blanc]], der [[Chemin de fer du Montenvers]] und dem [[Chemin de Fer de la Rhune]].

Die 5,3&nbsp;Kilometer lange Strecke verläuft zum größten Teil auf der bergseitigen Spur der existierenden Straße, wobei die talseitige Spur als Notfalls- und Rettungsspur erhalten bleibt. Ungefähr 300&nbsp;Meter vor dem Gipfel kreuzt die Straße die Zahnradbahntrasse, so dass die Zahnradbahn am Gipfel unterhalb des Straßenniveaus in den Gare de Sommet einfährt.
Die Zahnstangeneinfahrt befindet sich depotseitig der Talstation, so dass im Regelbetrieb die Triebfahrzeuge den Zahnradabschnitt nicht verlassen.

Die [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] der Strecke beträgt 1000&nbsp;Millimeter. Es werden [[Y-Schwelle]]n eingesetzt, die Zahnstange ist vom Typ Strub&nbsp;TN&nbsp;70. Diese relativ neu entwickelte Zahnstange wird genauso wie die Schienen lückenlos verschweißt. Der kleinste Radius beträgt 70&nbsp;Meter, die größte Neigung 155&nbsp;[[Promille]]. Die Planung und Ausführung der Oberbauarbeiten wurde von den Schweizer Firmen Sersa und Laurent Membrez ausgeführt.<ref>[http://www.bahnonline.ch/bo/archiv/2010/08/24/sersa-group-zahnradbahn-puy-de-dome/ bahnonline.ch: Sersa Group baut Zahnradbahn auf den Puy de Dôme]</ref> Die Bahn ist elektrifiziert mit 1500&nbsp;Volt [[Gleichspannung]].

Die vier Triebzüge wurden von [[Stadler Rail|Stadler]] in [[Bussnang]] in der Schweiz geliefert. Die Fahrzeuge sind sowohl im Zahnstangenbereich sowie im Depotbereich im Adhäsionsbereich selbstfahrend.

== Radsport ==
Der Puy de Dôme zählte wie der [[Mont Ventoux]] und [[Alpe d’Huez]] zu den bekanntesten [[Bergankunft|Bergankünften]] der [[Tour de France]]. Insgesamt gingen zwischen den Jahren 1952 und 1988 dreizehn Etappen auf dem Vulkan zu Ende. Aufgrund von logistischen Schwierigkeiten mied das größte Radrennen der Welt den Berg jedoch in den Folgejahren.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://road.cc/content/feature/tour-de-france-returns-puy-de-dome-296923 |titel=Tour de France finally returns to legendary – and brutally steep – Puy de Dôme after 35-year absence |datum=2022-10-27 |sprache=en |abruf=2022-11-05}}</ref> Erst [[Tour de France 2023/9. Etappe|2023]] gab es wieder eine Zielankunft. Auch für Hobby-Radsportler gehört die Befahrung des Puy de Dôme der Vergangenheit an. Bis ins Jahr 2010 durfte der Anstieg noch in den Monaten Mai bis September mittwochs und sonntags zwischen 7:00 Uhr und 8:30 Uhr befahren werden, ehe die Straße mit dem Bau der [[Zahnradbahn]] im Jahr 2012 endgültig gesperrt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.quaeldich.de/paesse/puy-de-dome/ |titel=Puy de Dôme (1412 m) |abruf=2022-11-05}}</ref>

Der Anstieg auf den Puy de Dôme kann im unteren Teil über eine Vielzahl von Straßen erfolgen. Die bekanntesten Auffahrten erfolgen von [[Clermont-Ferrand]] und führen über die D941 oder die D68. Die häufiger genutzte Auffahrt über die D941 führt über eine breite Straße zunächst nach [[Orcines|Bellevue]] und weist auf den ersten fünf Kilometern eine durchschnittliche Steigung von über 7 % auf. Anschließend flacht die Straße ab und führt für rund drei Kilometer nach La Font de l'Arbre. Bei einem Kreisverkehr biegt man nun auf die D68 ab und gelangt nach rund einem Kilometer zu einem großen Parkplatz am Fuße des Berges. Nun beginnt der eigentliche Anstieg auf den Puy de Dôme, der für Autofahrer und Radfahrer gesperrt ist. Die Straße verläuft nun entlang der Zahnradbahn und führt einmal um den [[Kegelberg]] herum. Dabei liegt die Steigung auf der 4,3 Kilometer langen Strecke stets über 11 % und es werden Kilometerschnitte von über 12 % erreicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://cyclinguptodate.com/cycling/profiles-route-tour-de-france-2023-22-kilometers-of-itt-col-de-la-loze-puy-de-dme-grand-colombier-in-climber-oriented-route |titel=Profiles & Route Tour de France 2023 {{!}} 22 kilometers of ITT; Col de la Loze, Puy de Dôme, Grand Colombier in climber-oriented route |datum=2022-11-03 |sprache=en |abruf=2022-11-05}}</ref>

=== Tour de France ===
Der Puy de Dôme stand wie der Anstieg nach [[Alpe d’Huez]] im Jahr [[Tour de France 1952|1952]] erstmals im Programm der [[Tour de France]]. Auf ihm fand damals die letzte [[Bergankunft]] im Rahmen der 21.&nbsp;Etappe statt, ehe die Rundfahrt zwei Tage später in [[Paris]] zu Ende ging. [[Fausto Coppi]], der das [[Gelbes Trikot|Gelben Trikot]] trug, triumphierte als erster Fahrer auf dem Vulkan und sicherte sich anschließend seinen zweiten Gesamtsieg.<ref name=":0" /> Im Gegensatz zu Alpe d’Huez kehrte der Puy de Dôme bereits [[Tour de France 1959|1959]] ins Programm der Tour de France zurück. Diesmal jedoch im Rahmen eines 12,5 Kilometer langen [[Einzelzeitfahren]]s, das in [[Clermont-Ferrand]] gestartet wurde. Der Spanier [[Federico Bahamontes]] gewann die Etappe mit einem Vorsprung von fast eineinhalb Minuten auf den Luxemburger [[Charly Gaul]] und schob sich in der Gesamtwertung auf den zweiten Rang, ehe er das Gelbe Trikot in den [[Alpen]] übernahm und bis Paris nicht mehr abgab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.procyclingstats.com/race/tour-de-france/1959/stage-15/result/result |titel=Tour de France 1959 Stage 15 (ITT) results |abruf=2022-11-05}}</ref>

Die bekannteste Begebenheit auf dem Puy de Dôme ereignete sich im Jahr [[Tour de France 1964|1964]], als es zum Duell der beiden Franzosen [[Jacques Anquetil]] und [[Raymond Poulidor]] kam. Nach den Alpen und [[Pyrenäen]] fand im Rahmen der 20.&nbsp;Etappe die letzte Bergankunft auf dem Puy de Dôme statt. Der vierfache Tour-de-France-Sieger Jacques Anquetil trug das Gelbe Trikot und hatte einen Vorsprung von 56 Sekunden auf Raymond Poulidor, der als Liebling der Zuschauer galt. Die beiden absolvierten den Großteil des Schlussanstieges gemeinsam, sodass sich mit Federico Bahamontes und [[Julio Jiménez]] zwei Fahrer absetzten konnten. Während sich Julio Jiménez den Etappensieg sicherte, setzte sich Raymond Poulidor rund 900 Meter vor dem Ziel von Jacques Anquetil ab. Im Ziel fehlten ihm jedoch 14 Sekunden, um die Gesamtführung zu übernehmen. Jacques Anquetil, der viel Zeit eingebüßt hatte, meinte in Bezug auf seinen Vorsprung: „Ich habe 13 Sekunden mehr, als ich brauche.“ Auf den anschließenden Etappen verteidigte er das Gelbe Trikot erfolgreich und gewann seine fünfte Tour de France.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.memoire-du-cyclisme.eu/eta_tdf_1960_1969/tdf1964_20.php |titel=51ème Tour de France 1964 - 20ème étape |abruf=2022-11-05}}</ref>

Auch in den Jahren [[Tour de France 1967|1967]], [[Tour de France 1969|1969]] und [[Tour de France 1973|1973]] bildete der Puy de Dôme die letzte Bergankunft. Mit [[Felice Gimondi]] und [[Pierre Matignon]] trugen sich weitere Fahrer in die Siegerliste ein, ehe der Spanier [[Luis Ocaña Pernía]] mit Triumphen in den Jahren [[Tour de France 1971|1971]] und 1973 als erster Fahrer zwei Mal die Bergankunft auf dem Vulkan gewann.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.procyclingstats.com/location/puy-de-dome/arrival-city-in-races |titel=As arrival city in races {{!}} ProCyclingStats |abruf=2022-11-05}}</ref> Die zweite bekannte Begebenheit auf dem Puy de Dôme ereignete sich im Jahr [[Tour de France 1975|1975]], als [[Eddy Merckx]] von einem Zuseher einen Schlag auf die [[Niere]] bekam. Der fünffache Tour-de-France-Sieger verlor rund 30 Sekunden im Kampf um das Gelbe Trikot und musste sich im Ziel übergeben. Am anschließenden Ruhetag stellten Ärzte bei dem Belgier eine leichte Entzündung der Nieren fest. Tags drauf verlor Eddy Merckx das Gelbe Trikot auf der 15.&nbsp;Etappe und büßte im Schlussanstieg nach [[Pra-Loup]] zwei Minuten auf den Franzosen [[Bernard Thévenet]] ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welovecycling.com/wide/2021/06/30/the-fall-of-eddy-merckx-the-greatest-tour-de-france-champion/ |titel=The Fall of Eddy Merckx, One of the Greatest Tour de France Champions |datum=2021-06-30 |sprache=en-US |abruf=2022-11-05}}</ref>

In den Jahren [[Tour de France 1976|1976]] und [[Tour de France 1978|1978]] triumphierte der Niederländer [[Joop Zoetemelk]]. Während der Anstieg im Jahr 1976 erstmals über [[Royat]] führte, fand die Befahrung im Jahr 1978 im Rahmen eines Einzelzeitfahrens statt, das in [[Besse-en-Chandesse]] gestartet wurde und über 52,5 Kilometer führte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.memoire-du-cyclisme.eu/eta_tdf_1970_1979/tdf1976_20.php |titel=63ème Tour de France 1976 - 20ème étape |abruf=2022-11-05}}</ref><ref name=":1">{{Internetquelle |url=http://www.memoire-du-cyclisme.eu/eta_tdf_1980_1989/tdf1983_15.php |titel=70ème Tour de France 1983 - 15ème étape |abruf=2022-11-05}}</ref> Auch im Jahr [[Tour de France 1983|1983]] wurde der Puy de Dôme in einem Einzelzeitfahren erklommen. Die Etappe startete erneut in Clermont-Ferrand, führte jedoch über Royat zur [[Bergwertung (Tour de France)|Bergwertung]] der sogenannten Côte du Parc Naturel (2.&nbsp;Kategorie), ehe es auf den Puy de Dôme ging, wo erstmalig eine Bergwertung der höchsten Kategorie ([[Hors Catégorie]]) abgenommen wurde. Sieger des Bergzeitfahrens war der Spanier [[Ángel Arroyo]].<ref name=":1" /> Die beiden letzten Befahrungen fanden in den Jahren [[Tour de France 1986|1986]] und [[Tour de France 1988|1988]] statt, wobei sich beide Male mit [[Erich Mächler]] und [[Johnny Weltz]] Fahrer aus der Ausreißergruppe durchsetzen. Obwohl der Puy de Dôme die letzte Bergankunft darstellte, brachte er in diesen Jahren keine großen Veränderungen in der Gesamtwertung. Zudem führte die Auffahrt bei beiden Austragungen nur über die letzten viereinhalb Kilometer, da die Zufahrt aus Richtung Westen über den [[Col de la Moreno]] erfolgte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.memoire-du-cyclisme.eu/eta_tdf_1980_1989/tdf1986_21.php |titel=73ème Tour de France 1986 - 21ème étape |abruf=2022-11-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.memoire-du-cyclisme.eu/eta_tdf_1980_1989/tdf1988_19.php |titel=75ème Tour de France 1988 - 19ème étape |abruf=2022-11-05}}</ref>

Aufgrund der zunehmenden logistischen Herausforderungen, die mit dem Wachstum der Tour de France als Sportveranstaltung einhergingen, fanden nach 1988 keine Ankünfte mehr auf dem Puy de Dôme statt. Im Jahr 2012 wurde die ohnehin schmale Bergstraße durch den Bau der [[Zahnradbahn]] weiter verengt.<ref name=":0" />

Im Vorfeld der [[Tour de France 2022]] besichtigte der Tour-de-France-Direktor [[Christian Prudhomme]] gemeinsam mit [[Laurent Wauquiez]] (Präsidenten der Region [[Auvergne-Rhône-Alpes]]) und [[Lionel Chauvin]] (Präsident des [[Département Puy-de-Dôme]]) den Anstieg und erklärte seine Ambitionen, die Tour de France zurück auf den Puy de Dôme zu führen.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Ostanek published |url=https://www.cyclingnews.com/news/tour-de-france-director-prudhomme-suggests-puy-de-dome-could-return-to-route/ |titel=Tour de France director Prudhomme suggests Puy de Dôme could return to route |datum=2022-06-24 |sprache=en |abruf=2022-11-05}}</ref> Im Herbst desselben Jahres wurde der Puy de Dôme als Bestandteil der [[Tour de France 2023]] präsentiert. Er war Zielort im Rahmen der Bergankunft der [[Tour de France 2023/9. Etappe|9.&nbsp;Etappe]], wobei auf den letzten vier Kilometern keine Zuschauer zugelassen wurden. Der erste Etappensieger seit 35 Jahren wurde der Kanadier [[Michael Woods (Radsportler)|Michael Woods]].<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Ostermann Limoges |url=https://www.sportschau.de/radsport/tourdefrance/tour-de-france-puy-de-dome-100.html |titel=Puy de Dôme - Die Rückkehr der Tour de France auf den Vulkan |sprache=de |abruf=2023-07-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.procyclingstats.com/race/tour-de-france/2023/stage-9 |titel=Tour de France 2023 Stage 9 results |abruf=2023-07-11}}</ref>{{Siehe auch|Liste der Etappenorte der Tour de France}}
{| class="wikitable"
|+Tour-de-France-Etappensieger am Puy de Dôme
!Jahr
!Etappe
!Bergwertung
!Erster am Gipfel
!Auffahrt
|-
|[[Tour de France 1952|1952]]
|21. Etappe
|1. Kategorie
|{{ITA|#}} [[Fausto Coppi]]
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1959|1959]]*
|15. Etappe
|1. Kategorie
|{{ESP-1945|#}} [[Federico Bahamontes]]
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1964|1964]]
|20. Etappe
|1. Kategorie
|{{ESP-1945|#}} [[Julio Jiménez]]
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1967|1967]]
|20. Etappe
|1. Kategorie
|{{ITA|#}} [[Felice Gimondi]]
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1969|1969]]
|20. Etappe
|1. Kategorie
|{{FRA|#}} [[Pierre Matignon]]
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1971|1971]]
|{{0}}8. Etappe
|1. Kategorie
|{{ESP-1945|#}} [[Luis Ocaña Pernía]]
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1973|1973]]
|18. Etappe
|1. Kategorie
|{{ESP-1945|#}} Luis Ocaña Pernía
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1975|1975]]
|14. Etappe
|1. Kategorie
|{{BEL|#}} [[Lucien Van Impe]]
|über La Baraque
|-
|[[Tour de France 1976|1976]]
|20. Etappe
|1. Kategorie
|{{NLD|#}} [[Joop Zoetemelk]]
|über Royat
|-
|[[Tour de France 1978|1978]]*
|14. Etappe
|1. Kategorie
|{{NLD|#}} Joop Zoetemelk
|von Laschamps
|-
|[[Tour de France 1983|1983]]*
|15. Etappe
|[[Bergwertung (Tour de France) #Anstiege „hors catégorie“|hors catégorie]]
|{{ESP|#}} [[Ángel Arroyo]]
|über Royat
|-
|[[Tour de France 1986|1986]]
|21. Etappe
|hors catégorie
|{{CHE|#}} [[Erich Mächler]]
|von Laschamps
|-
|[[Tour de France 1988|1988]]
|19. Etappe
|1. Kategorie
|{{DNK|#}} [[Johnny Weltz]]
|von Laschamps
|-
|[[Tour de France 2023|2023]]
|{{0}}9. Etappe
|hors catégorie
|{{CAN|#}}[[Michael Woods (Radsportler)|Michael Woods]]
|über La Baraque
|}
<nowiki>*</nowiki> Befahrung im Rahmen eines Einzelzeitfahrens

== Weblinks ==
{{Commonscat|Puy-de-Dôme}}
* {{GVP|210020|Chaîne des Puys}}
* [http://www.parc-volcans-auvergne.com/index.php4 Parc des Volcans d'Auvergne] (franz.)
* [http://www.wandertipp.de/Monatstipp_13_2007.htm wandertipp.de: Wanderung zum Puy de Dôme]
* [http://www.explorerviews.de/category/auvergne/ explorerviews.de Tipps zum Wandern und Wissenswerte zu den Vulkanen]

== Literatur ==
* Johannes Baier (2020): Die Chaîne des Puys in der Auvergne. - Fossilien 37(2): 46-56.

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{SORTIERUNG:Puy De Dome}}
[[Kategorie:Lavadom]]
[[Kategorie:Vulkan in Frankreich]]
[[Kategorie:Berg in Europa]]
[[Kategorie:Berg im Zentralmassiv]]
[[Kategorie:Radsport-Anstieg (Tour de France)]]
[[Kategorie:Département Puy-de-Dôme]]
[[Kategorie:Zahnradbahn in Frankreich]]