„RPG-7“ – Versionsunterschied
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Obgleich primär zum Einsatz gegen gepanzerte Ziele gedacht, kann die RPG-7 auch als improvisierte Flugabwehrwaffe gegen [[Helikopter]] eingesetzt werden, was erstmals wirkungsvoll von den [[Mujaheddin]] in [[Afghanistan]] gegen sowjetische Hubschrauber praktiziert wurde. In jüngerer Vergangenheit verlor das amerikanische Militär mehrere Hubschrauber durch RPG-Beschuss, wie zum Beispiel in der [[Schlacht von Mogadischu]] oder im [[Irakkrieg]]. Der geringe Preis und die Verfügbarkeit der Waffe in großen Mengen machen sie neben der [[AK-47]] zu einem bevorzugten Mittel der [[Asymmetrische Kriegführung|asymmetrischen Kriegführung]]. |
Obgleich primär zum Einsatz gegen gepanzerte Ziele gedacht, kann die RPG-7 auch als improvisierte Flugabwehrwaffe gegen [[Helikopter]] eingesetzt werden, was erstmals wirkungsvoll von den [[Mujaheddin]] in [[Afghanistan]] gegen sowjetische Hubschrauber praktiziert wurde. In jüngerer Vergangenheit verlor das amerikanische Militär mehrere Hubschrauber durch RPG-Beschuss, wie zum Beispiel in der [[Schlacht von Mogadischu]] oder im [[Irakkrieg]]. Der geringe Preis und die Verfügbarkeit der Waffe in großen Mengen machen sie neben der [[AK-47]] zu einem bevorzugten Mittel der [[Asymmetrische Kriegführung|asymmetrischen Kriegführung]].Menschen schießen sich in die Eier und massieren sich damit. |
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Version vom 2. Juli 2012, 10:25 Uhr
RPG-7 | |
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Allgemeine Information | |
Name: | RPG-7 |
Militärische Bezeichnung: | 6G3 (GRAU-Index) |
Land: | Russland |
Produktionsperiode: | ab 1961 |
Maße | |
Gesamtlänge: | 1000 mm |
Länge Rohr: | 953 mm |
Gewicht: (ungeladen) |
6,30 kg mit optischem Visier |
Gewicht Granate: (mit maximaler Ausrüstung) |
2,00 kg |
Technische Daten | |
Kaliber Rohr: | 40 mm |
Kaliber Granate: | 85 mm |
Funktionsweise: | reaktive (rückstoßfreie) Waffe zum Verfeuern von Panzergranaten Typ PG-7 |
Visierreichweite: | 500 m |
Effektive Kampfentfernung: | 350 m |
Feuergeschwindigkeit: | 4–6 Schuss/min |
Mündungsgeschwindigkeit der Granate (V0): |
120 m/s |
Die RPG-7 ist eine reaktive Panzerbüchse sowjetisch-russischer Herkunft. Sie wurde seit 1961 in großen, vermutlich sechsstelligen Stückzahlen produziert und ist in über 40 Ländern verbreitet.
Die Abkürzung steht für rutschnoi protiwotankowy granatomjot, kyrillisch ручной противотанковый гранатомёт, zu deutsch etwa Granatwerfer zur Panzerabwehr, der von Hand abgefeuert werden kann. Das englischsprachige "Rocket-Propelled Grenade" ist ein Backronym.
Entwicklung
Die RPG-7 entstand als überarbeitetes Nachfolgemodell der RPG-2. Die Verbesserungen umfassten einen zweiten Haltegriff, ein optisches Visier sowie ein konisches Rohrende. Dieses erleichterte das Entweichen der Verbrennungsgase beim Abfeuern, wodurch hinter dem Schützen ein geringerer Sicherheitsabstand gewahrt werden musste (gegenüber Haus- oder Grabenwänden). Eine weitere wesentliche Funktion des konischen Rohrendes, das einen Diffusor darstellt, ist die Minderung des Rückstoßes (siehe dazu auch Rückstoßfreies Geschütz).
Darüber hinaus wurde eine Version für Fallschirmjäger geschaffen (RPG-7D), bei der das Rohr in zwei ungefähr gleich lange Teile zerlegt werden kann.
Funktion
Vor dem Abfeuern wird an die Granate die hülsenförmige Treibladung geschraubt und das Projektil von vorn in das Rohr eingeführt. Dann wird der Hahn der Waffe gespannt, gezielt und ausgelöst. Der Hahn schlägt auf einen Schlagbolzen, worauf dieser wiederum auf die in der Starttreibladung integrierte Zündkapsel trifft, die die Starttreibladung zündet. Durch die entstehenden Abbrandgase wird die Granate aus dem Rohr getrieben, danach zündet die Selbstzerlegereinrichtung, und die vier Stabilisatoren klappen aus. Nach zehn Metern Flug zündet der Feststoff-Raketenmotor, die Granate wird scharf gemacht, und das Projektil beschleunigt auf etwa 300 m/s (1080 km/h). Trifft die Granate nicht innerhalb von vier bis sechs Sekunden auf ein hartes Ziel, sodass es zur Detonation der Granate über den piezo-elektrischen Aufschlagzünder kommt, zündet der Verzögerungssatz der Selbstzerlegereinrichtung den Gefechtskopf.
Einsatz
Obgleich primär zum Einsatz gegen gepanzerte Ziele gedacht, kann die RPG-7 auch als improvisierte Flugabwehrwaffe gegen Helikopter eingesetzt werden, was erstmals wirkungsvoll von den Mujaheddin in Afghanistan gegen sowjetische Hubschrauber praktiziert wurde. In jüngerer Vergangenheit verlor das amerikanische Militär mehrere Hubschrauber durch RPG-Beschuss, wie zum Beispiel in der Schlacht von Mogadischu oder im Irakkrieg. Der geringe Preis und die Verfügbarkeit der Waffe in großen Mengen machen sie neben der AK-47 zu einem bevorzugten Mittel der asymmetrischen Kriegführung.Menschen schießen sich in die Eier und massieren sich damit.
Wirkung
Der klassische Gefechtskopf der RPG-7-Granate enthält eine Hohlladung. Trifft der Gefechtskopf auf einen harten Gegenstand auf, so entfaltet sich die Sprengwirkung gerichtet nach vorn und durchdringt bis zu 300 Millimeter Panzerstahl.
Es wurden auch Varianten für den Einsatz gegen Infanterie entwickelt. Eine 40-mm-Splittergranate trägt die Bezeichnung OG-7V. Speziell für den Häuserkampf wurde ein Gefechtskopf in der Art einer Aerosolbombe entworfen. Diese TBG-7V genannte Variante erzeugt zuerst mit einer kleinen Ladung ein feinverteiltes Brennstoff-Luft-Gemisch, das dann anschließend entzündet wird. Damit wird nur eine geringe Druckwirkung erzielt, allerdings kann der Brennstoff in Gebäude und Deckungen eindringen und dort aufgrund der enormen Hitzeentwicklung große Wirkung erzielen.
Zusätzlich kann die RPG insbesondere durch irreguläre Kräfte als "Artillerie des kleinen Mannes" dienen, da der Gefechtskopf sich nach etwa 4,5 Sekunden selbst zerstört. Dies entspricht etwa 1000m Flugstrecke. Die häufig gewählte Kampfentfernung zur Feuereröffnung liegt in Afghanistan bei etwa 900 m. Auch indirekt ist mit Spreng- sowie Splitterwirkung zu rechnen.
Herstellungsländer
1961 in der Sowjetunion entwickelt, wurden bald in weiteren Staaten ähnliche Modelle in Lizenz produziert, darunter: Volksrepublik China, Iran, Rumänien, Pakistan, Bulgarien und vor 1991 auch der Irak. Aus diesen Staaten stammen auch die Bezeichnungen RPG-16 oder RPG-22.
Die Waffe wurde in großen, vermutlich sechsstelligen Stückzahlen produziert, ist in über 40 Ländern verbreitet und soll teilweise auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden.
Varianten Raketentypen
In Russland werden die folgenden Raketentypen für die RPG-7 hergestellt:
Name | Typ | Gewicht | Durchmesser | Reichweite | Penetration | Wirkungsradius |
---|---|---|---|---|---|---|
PG-7 | Monoblock-Hohlladung | 2,3 kg | 73 mm | 300 m | 280 mm RHA. | - |
PG-7M | Monoblock-Hohlladung | 1,98 kg | 70 mm | 300 m | 300 mm RHA | - |
PG-7V | Monoblock-Hohlladung | 2,3 kg | 85 mm | 300 m | 330 mm RHA | - |
PG-7VL | Monoblock-Hohlladung | 2,6 kg | 93 mm | 300 m | 500–550 mm RHA | - |
PG-7VN | Monoblock-Hohlladung | - | 70 mm | 500 m | 400 mm RHA | - |
PG-7VR | Tandemhohlladung | 4,5 kg | 105 mm | 200 m | 600–700 mm RHA | - |
OG-7V | Splitter | 2,1 kg | 40 mm | 1000 m | - | 150 m |
TBG-7V | Thermobarisch | 4,5 kg | 105 mm | 300 m | - | 10–15 m |
In Rumänien werden die folgenden Raketentypen für die RPG-7 hergestellt:
Name | Typ | Gewicht | Durchmesser | Reichweite | Penetration | Wirkungsradius |
---|---|---|---|---|---|---|
PG-7VM | Monoblock-Hohlladung | - | 71 mm | 500 m | 300–330 mm RHA | - |
PG-7VS | Hohlladung & Splitter | 2,0 kg | 71 mm | 500 m | 250 mm RHA | 10 m |
PG-7PGI | Brandstoff | - | 70 mm | 300 m | - | 6–10 m |
PG-7PG-I | Brandstoff | - | 70 mm | 500 m | - | 6–10 m |
In Bulgarien werden die folgenden Raketentypen für die RPG-7 hergestellt:
Name | Typ | Gewicht | Durchmesser | Reichweite | Penetration | Wirkungsradius |
---|---|---|---|---|---|---|
PG-7VLT | Tandemhohlladung | 2,9 kg | 93 mm | 300 m | 460 mm RHA[1] | - |
OG-7VM | Splitter | 2,1 kg | 40 mm | 700 m | - | 150 m |
OG-7VM3 | Splitter | - | 40 mm | 900 m | - | - |
OG-7G/E | Splitter | 2,1 kg | 40 mm | 1000 m | - | 150 m |
OFG-7VE | Splitter | 2,1 kg | 40 mm | 2000 m | - | - |
KO-7V | Hohlladung & Splitter | 2,1 kg | 90 mm | 260 m | 260 mm RHA | 10–15 m |
GTB-7BG | Thermobarisch | 4,7 kg | - | 200 m | - | 15 m |
In der Volksrepublik China werden die folgenden Raketentypen für die RPG-7/Typ-68 hergestellt:
Name | Typ | Gewicht | Durchmesser | Reichweite | Penetration | Wirkungsradius |
---|---|---|---|---|---|---|
Typ 69 | Monoblock-Hohlladung | 2,2 kg | 85 mm | 300 m | 110 mm/65º RHA | - |
Typ 69-1 | Monoblock-Hohlladung | 2,2 kg | 85 mm | 300 m | 150 mm/65º RHA | - |
Typ 69-2 | Monoblock-Hohlladung | 2,9 kg | 94 mm | 200 m | 180 mm/65º RHA | - |
Typ 69-3 | Monoblock-Hohlladung | 2,3 kg | 94 mm | 290 m | 180 mm/65º RHA | - |
Typ 84 | Monoblock-Hohlladung | 1,8 kg | 85 mm | 350 m | 180 mm/65º RHA. | - |
Typ 84-1 | Hohlladung & Splitter | 2,7 kg | 92 mm | 1800 m | 150 mm/60º RHA | 20 m |
Typ 84-2 | Brandstoff & Splitter | 2,7 kg | 76 mm | 1500 m | - | 15 m |
Typ 69-1F | Splitter | 2,1 kg | 75 mm | 1500 m | - | 15–20 m |
Die Slowakei stellt die folgenden Raketentypen für die RPG-7 her:
Name | Typ | Gewicht | Durchmesser | Reichweite | Penetration | Wirkungsradius |
---|---|---|---|---|---|---|
RPG-7M110 | Tandemhohlladung | - | 110 mm | 250 m | 700 mm RHA. | - |
RPG-7V110 | Brandstoff & Splitter | - | 110 mm | 250 m | - | - |
Im Iran werden die folgenden Raketentypen für die RPG-7 hergestellt:
Name | Typ | Gewicht | Durchmesser | Reichweite | Penetration | Wirkungsradius |
---|---|---|---|---|---|---|
NAFEZ-1 | Monoblock-Hohlladung | 2,7 kg | 85 mm | 350 m | 500 mm RHA | - |
NAFEZ-2 | Tandemhohlladung | - | - | 300 m | 350 mm RHA | - |
In Ägypten werden die folgenden Raketentypen für die RPG-7 hergestellt:
Name | Typ | Gewicht | Durchmesser | Reichweite | Penetration | Wirkungsradius |
---|---|---|---|---|---|---|
SAKR Cobra | Monoblock-Hohlladung | 2,2 kg | - | 500 m | 500 mm RHA. | - |
SAKR PG-7 | Monoblock-Hohlladung | 2,3 kg | 85 mm | 500 m | 260 mm RHA | - |
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hans Joachim Wagner: Moderne Schutztechnologien. In: Strategie und Technik. Februar 2009, ISSN 1860-5311, S. 29.
Literatur
- Dan Shea, Raffica, The RPG-7 System, The Small Arms Review, Vol. 10, No. 3, Seiten 22 bis 87, Dezember 2006 Online verfügbar