Radeberger Exportbierbrauerei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Dezember 2020 um 20:58 Uhr durch Andreas Lippold (Diskussion | Beiträge) (→‎Galerie: besseres Foto). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Radeberger Exportbierbrauerei GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1872
Sitz Radeberg, Sachsen
Branche Brauerei
Website www.radeberger.de
Aktie über 100 RM der Radeberger Exportbierbrauerei AG vom März 1942

Die Radeberger Exportbierbrauerei GmbH ist eine deutsche Brauerei, die in Radeberg nahe Dresden ansässig ist. Die Brauerei ist nach eigenem Bekunden die erste in Deutschland, die Bier ausschließlich nach Pilsner Brauart braute.

Die Brauerei produziert und vertreibt heute nur eine Marke, das Radeberger Pilsner. Sie ist die Flaggschiff-Brauerei der nach ihr benannten Radeberger Gruppe, einer Tochtergesellschaft der Dr. August Oetker KG. Im Brauerei-Ausschank, der direkt unterhalb der Brauerei in Richtung Altstadt gelegen ist, ist auch ein Zwickelbier erhältlich.

2001 erreichte sie einen Jahresausstoß von 1.966.000 Hektoliter Bier.

Die in der Dresdner Straße 2 liegenden historischen Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz.[1] In dem von der Straße einsehbaren Sudhaus stehen Anlagen aus rostfreiem Stahl. Laut Auskunft des Unternehmens besteht seit 1992 eine Werbepartnerschaft mit der Dresdner Semperoper.[2]

Geschichte

Bierausstoß der Radeberger Exportbierbrauerei in Hektoliter
1990
  
400.000[3]
2009
  
1.810.000[4]

Im Jahr 1872 wurde die Brauerei als Aktienbrauerei Zum Bergkeller gegründet. Seit 1885 firmiert sie unter dem Namen Radeberger Exportbrauerei. Per Dekret vom 11. Dezember 1905 durfte die Exportbierbrauerei ihr Radeberger Pilsner als „Tafelgetränk Seiner Majestät des Königs Friedrich August von Sachsen“ bezeichnen. Diese Entwicklung von einer Kleinbrauerei zu einem industriellen Großbetrieb bewirkte der damalige Direktor der Brauerei Conrad Brüne, der auch einen Besuch des Königs 1907 in der Brauerei arrangierte. Auf zahlreichen Messen und unterschiedlichen Fachausstellungen bekam die Radeberger Exportbierbrauerei für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Bierbrauerei unzählige Auszeichnungen, Medaillen, Anerkennungen und Ehrenpreise verliehen. Mit einigen dieser zum Teil historischen Auszeichnungen wirbt man noch heute. In den DDR-Zeiten wurde das Radeberger Bier vor allem ins Ausland exportiert oder in Interhotels verkauft[5].

Nach 1990 wurden die Brauereianlagen in großem Umfang erneuert. Radeberger gehört heute zu den modernsten Brauereien Europas. Im Jahr 2002 feierte Radeberger 130 Jahre Exportbierbrauerei. Im selben Jahr wurde die „Binding Gruppe“ in „Radeberger Gruppe“ umbenannt.

Galerie

Angaben zum Bierausstoß 1888–1913

(Angaben in Hektoliter)[6]

  • 1888/1889 = 23.946
  • 1889/1890 = 31.131
  • 1890/1891 = 35.840
  • 1891/1892 = 40.727
  • 1892/1893 = 46.992
  • 1893/1894 = 48.998
  • 1894/1895 = 56.837
  • 1895/1896 = 60.961
  • 1896/1897 = 69.718
  • 1897/1898 = 79.381
  • 1898/1899 = 82.196
  • 1899/1900 = 91.063
  • 1900/1901 = 98.309
  • 1902/1903 = 98.955
  • 1912/1913 = 230.000

Sonstiges

In der TV-Serie Two and a Half Men trinkt Hauptfigur Charlie Harper (Charlie Sheen) Radeberger Flaschenbier.

Weblinks

Commons: Radeberger Exportbierbrauerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen / Literatur

  • Gietl-Verlag, Münzen & Sammeln, Die Goldmedaillen der Leipziger Messen 1963–1990 Autor: numiscontrol, Heft Januar 2012.
  • Gietl-Verlag, Münzen & Sammeln, Von den Auszeichnungsmedaillen der einstigen Gewerbeausstellungen und Messen zum Hofmundbäcker oder gar Hoflieferanten Autor: numiscontrol, Heft Oktober 2014.

Einzelnachweise

  1. Bauliche Kulturdenkmale der Kernstadt Radeberg. (PDF; 113 kB) Stadtverwaltung Radeberg, 14. Juni 2007, S. 11, abgerufen am 5. August 2014.
  2. Pressemitteilung vom 8. Februar 2011 (Memento vom 11. Februar 2011 im Internet Archive)
  3. "Galle statt Hopfen Die bundesdeutsche Brauindustrie sieht wieder Wachstumschancen – in der DDR. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1990 (online).
  4. aktiongutesbier.de
  5. "Galle statt Hopfen Die bundesdeutsche Brauindustrie sieht wieder Wachstumschancen – in der DDR. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1990 (online).
  6. Angaben nach Werbeanzeigen der Brauerei von 1902 und 1914.

Koordinaten: 51° 6′ 57″ N, 13° 54′ 50″ O