Ramsesnacht (Hohepriester des Amun, 20. Dynastie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ramsesnacht[1] in Hieroglyphen
N5
Z1
F31S29M23V1N35
M3
Aa1 X1
A24X1
V1

Ramesunacht(u)
(Ra me su nacht (u))
Rˁ ms sw nḫt (w)
Ramses (Re ist der, der ihn geboren hat)
ist stark / siegreich
[2]
Statue des Ramsesnacht im Ägyptischen Museum in Kairo (CG 42163)

Ramsesnacht war ein altägyptischer Hoherpriester des Amun unter Ramses IV. bis Ramses IX.

Er war der Sohn des Obervermögensverwalters Meribastet I. und Nachfolger des Usermaatrenacht, der eventuell der Bruder von Ramsesnacht war. Er trat die Nachfolge zwischen Jahr 26 von Ramses III. und Jahr 1 (14. Schemu I) von Ramses IV. an. Er ist erstmals zehn Monate nach dem Regierungsantritt von Ramses IV. belegt.[3] Er wird zuletzt im Jahr 2 von Ramses IX. erwähnt[4] und war spätestens bis zu dessen 10. Jahr im Amt, da zu diesem Zeitpunkt sein Sohn Amenophis als Hoherpriester belegt ist.

Ramsesnacht leitete die große Steinbruchexpedition im Wadi Hammamat im dritten Regierungsjahr von Ramses IV., an der mehr als 8.000 Mann beteiligt waren. Im 3. und 4. Jahr[5][6] beaufsichtigte er auch die Verteilung der Lohnwaren an die königlichen Grabarbeiter. Dies war sehr ungewöhnlich, da die Arbeiter eigentlich unter der Kontrolle des südlichen Wesirs standen. Unter Ramses IV. wurden sie jedoch zeitweise nicht vom Staat, sondern vom Amun-Tempel in Karnak bezahlt.[7] Ramsesnacht wird auch auf vielen anderen undatierten Ostraka erwähnt.[8]

Sein Grab TT293 befand sich in Dra Abu el-Naga und ist heute völlig zerstört. Er ist auch im Grab TT148 seines Schwiegersohnes Amenemope in Theben und im Grab des Setau in el-Kab dargestellt. Außerdem sind zwei Statuen von ihm aus der Cachette des Karnak-Tempels bekannt.[9] Auf dem Gelände des Karnak-Tempels wurden mehrere Texte gefunden, z. B. auf der Ostseite des achten Pylons, wo er bei der Anbetung der thebanischen Triade (Amun, Mut und Chons) dargestellt ist. Auf drei Türpfosten des Totentempels von Medinet Habu wird er u. a. bei der Anbetung des Gottes Ptah dargestellt.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alex J. Peden: The reign of Ramesses IV. Aris & Phillips, Warminster 1994, ISBN 0-85668-622-0, S. 66–67.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ramessesnakht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Ranke: Die ägyptischen Personennamen. Band 1. Augustin, Glückstadt 1935, S. 219, Nr. 3 (Online [PDF; 24,9 MB]).
  2. Günter Vittmann: Personal Names: Structures and Patterns. In: UCLA Encyclopedia of Egyptology. Elizabeth Frood, Willeke Wendrich (Hrsg.), 2013, S. 5, abgerufen am 14. März 2024 (englisch).
  3. Ostrakon Deir el-Medina 161 rt. 3.
  4. Papyrus ESP 22 und 38.
  5. Papyrus Deir el-Medina 24, 3.
  6. Ostrakon Kairo 25, 271.
  7. a b A. J. Peden: The Reign of Ramesses IV. Warminster 1994, S. 66–67.
  8. Ostrakon Kairo 25, 310; Ostrakon Kairo 25, 311; Ostrakon Sydney R. 97; Ostrakon Kairo 25, 030.
  9. Inventarnummer Ägyptisches Museum (Kairo): Cairo 42162, 42163.