Rekowo (Bytów)

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Rekowo (deutsch Rekow bzw. Reckow, kaschubisch Rekòwò) ist ein kaschubisches Dorf in Polen, gelegen in der Provinz Pommern, im Kreis bzw. in der Gemeinde Bytów (dt. Bütow).

Rekowo
?
Hilfe zu Wappen
Rekowo (Polen)
Rekowo (Polen)
Rekowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Bytow
Gmina: Bytow
Geographische Lage: 54° 5′ N, 17° 26′ OKoordinaten: 54° 5′ 1″ N, 17° 26′ 26″ O
Einwohner: 385 (2023)
Postleitzahl: 77-131



Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekowo liegt in Hinterpommern in einer hügeligen Wald- und Seenlandschaft, früher „Blaues Ländchen“ genannt. Es befindet sich am Ostufer des Wiejskie-Sees.

Im Westen befindet sich der Hügel Siemierzycka Góra (256 m über dem Meeresspiegel). In der Gegend gibt es mehrere malerische Seen, darunter Połczyca (Płocicz), Boruja Wielka und Boruja Mała.

Die nächste größere Stadt ist Bytów (dt. Bütow) und liegt ca. 12 km nördlich von Rekowo. Circa 105 km nordwestlich befindet sich die Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern, die Hafenstadt Danzig.

In den Jahren 1975–1998 gehörte das Dorf zur Provinz Słupsk.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Freien von Rekowo

Die Herkunft des Namens Rekow beruht vermutlich auf dem kaschubischen Wort Rek (polnisch Rak) und bedeutet Krebs. Demnach war Rekow ein krebsreicher Ort. Wahrscheinlich waren demnach der Rekow-See (neben den Staniska-See, der große und kleine Borryn) mit Krebsen bevölkert, deren Verkauf den umwohnenden Grundbesitzern ansehnlichen Erlös eingebracht haben muss. Darauf lässt auch die Verwendung des Krebses in den Wappen der verschiedenen Geschlechter der Rekowskis schließen.

Die erste Erwähnung von Rekowo („mit 30 Hufen“) findet im Jahr 1438 statt und 1559 werden „12 Freien mit 30 Hufen“ erwähnt.[1]

Im Jahr 1607 wurde den Freien zu Rekow der Lehnbrief von Herzog Franz I. erteilt.[2] Belehnt wurden die Geschlechter Stip (Styp), Fritzen (Wrycz), Vantoch (Wantoch), Darseck und Mrosick mit 30 Hufen in Rekow.[2] Diese Geschlechter trugen später allesamt den Namenszusatz der Rekowski.

Im Jahr 1658 erfolgte die namentliche Aufführung der Freien zu Rekow im Adelskatalog.

Für das Jahr 1780 sind 15 kleine Vorwerke, 27 Feuerstellen und für das Jahr 1855 18 Anteile und 27 abgeschriebene Trennstücke namentlich mit Angabe der Besitzer der Anteile belegt.[1] Einige Gutsanteile gehörten später auch hinzukommenden Familien, etwa den Jutrzenka.

Im Jahr 1934 brannte der größte Teil der nördlichen Dorfhälfte (13 Gebäude) ab und für das Jahr 1936 sind 17 Erbhöfe belegt.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf ist Sitz des Dorfrats von Rekowo, zu dem auch Bory, Brynki Rekowskie und Pustków Rekowskie (entvölkert und verlassen) gehören. Das Dorf ist auch ein Außenposten der Freiwilligen Feuerwehr.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus-Dieter Kreplin: Adel und Gutshäuser im historischen Kreis Bütow, Jahresgabe 2015 (Quelle).
  • Franz von Wotoch-Rekowski: Versuch einer Geschichte der aus den Landen Bütow und Lauenburg in Pommern stammenden Adelsgeschlechter von Wotoch, von Styp, von Wrycz und von Gynz-Rekowski. 1. Auflage, Berliner Buchdruckerei-Aktien-Gesellschaft, Berlin 1887 (Digitalisat).
  • George Adalbert von Mülverstedt: Die Wappen der von Wantoch-, von Gynz-, von Styp- und von Wrycz-Rekowski, in: F. Lorenz, I. Gulgowski (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Kaschubische Volkskunde, Heft V (Schlussheft des ersten Bandes), Leipzig 1910, S. 168 ff., Tafel III (Digitalisat, PDF, 5,23 MB).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rekowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Klaus-Dieter Kreplin: Adel und Gutshäuser im historischen Kreis Bütow. Hrsg.: Klaus-Dieter Kreplin. 1. Auflage. nicht im Buchhandel, 2015, S. 16.
  2. a b Franz von Wotoch-Rekowski: Versuch einer Geschichte der aus den Landen Bütow und Lauenburg in Pommern stammenden Adelsgeschlechter von Wotoch, von Styp, von Wrycz und von Gynz-Rekowski. 1. Auflage. Berliner Buchdruckerei-Aktien-Gesellschaft, Berlin 1887.