Wantoch (Adelsgeschlecht)
Wantoch (auch: Wotoch, Woytoch, Wentoch; Linie: Wantoch-Rekowski o. ä.) ist der Name eines hinterpommerschen Adelsgeschlechts.
Das Geschlecht ist von anderen kaschubisch-polnischen Familien zu unterscheiden, die ebenfalls den Namen oder Beinamen „Rekowski“ führen (Rekowski, Gynz-Rekowski, Styp-Rekowski, Wrycz-Rekowski), aber offenbar nicht stammesverwandt sind.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht Wantoch stammt aus Westpreußen, dem heutigen Polen. Es besitzt sowohl eine katholische als auch eine evangelische Linie. Seinen Ursprung hat das Geschlecht in den damaligen Landkreisen Bütow und Lauenburg.[1]
Ein genealogischer Zusammenhang mit dem 1277 urkundlich erscheinenden Dubislaus de Wotuch ist möglich, aber nicht erwiesen. Die sichere Stammreihe der Wantoch beginnt mit Johann Wantoch (Woytoch), der um 1500 als Edelmann Anteilsbesitz in Rekow oder Reckow im Landkreis Bütow (polnisch Bytów) hatte.[1] Spätestens seit Beginn des 18. Jahrhunderts führen Teile der Familie den Beinamen „Rekowski(y)“ nach eben jenem Gut in Reckow. Neben anteiligem Besitz an Reckow besaßen die Wantoch-Rekowski Anteile an Czarndamerow (urkundlich 1784), Zemmen (1784–1836) und Engsee (1782) im Landkreis Schlochau.[4]
Michael von Wantoch-Rekowski, Besitzer eines Gutsanteils in Piechowitz, erhielt 1749 eine preußische Adelsanerkennung, dessen Enkel Joseph von Wantoch-Rekowski (* 1770) eine ebensolche 1804. Ein weiterer Nachkomme, Joseph von Wantoch-Rekowski (* 1845), erhielt eine Adelsanerkennung des königlich-preußischen Heroldsamtes Berlin im Jahr 1887. Stanislaus von Wantoch-Rekowski (1876–1911) wiederum erhielt 1905 eine Adelsbescheinigung des königlich-preußischen Heroldsamts Berlin.[5]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz von Wantoch-Rekowski (1851–1929), deutscher Offizier und Diplomat
- Ingrid von Wantoch-Rekowski (* 1967), belgische Bühnenbildnerin
- Danijela von Wantoch-Rekowski (* 1981), Schachspielerin
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: Blau über Silber geteilt, oben ein sechsstrahliger goldener Stern, unten ein aufrechter roter Krebs. Auf dem gekrönten Helm der Stern zwischen einem offenen blauen Flug. Die Helmdecken sind blau-golden.[1]
Mülverstedt vermutet, dass das ursprüngliche Stammwappen nur den Stern enthielt und der Krebs als Referenz auf Rekowski (Krebsdorf) (kaschubisch Rek = Krebs) nachträglich hinzugefügt wurde.[6]
Neben dem oben beschriebenen Wappen führten die Familienmitglieder eine Vielzahl von Wappenvarianten:
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski I[7]
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski Ia
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski Ib
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski Ic[8]
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski Id
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski If
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski Ig[9]
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski Ih
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski II[10]
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski III[11]
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Wappenvariante der Wantoch-Rekowski IIIa[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 322 und Tfl. 376 (Rekowski IV) sowie S. 442 und Tfl. 483 (Wentoch).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 2: L–S, Berlin 1856, S. 280 (IV. v. Wentoch-Rekowski).
- George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute. Nachträge und Verbesserungen, Nürnberg 1906, S. 152 und Tfl. 130 (Rekowski II, IIa, IIb, IIIb, IIIc).
- George Adalbert von Mülverstedt: Die Wappen der von Wantoch-, von Gynz-, von Styp- und von Wrycz-Rekowski, in: F. Lorenz, I. Gulgowski (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Kaschubische Volkskunde, Heft V (Schlussheft des ersten Bandes), Leipzig 1910, S. 168–182 (Digitalisat, PDF, 5,23 MB).
- Justus Perthes (Hrsg.): Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Häuser. Teil B. Gotha 1942, S. 417–426 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Franz von Wotoch-Rekowski: Versuch einer Geschichte der aus den Landen Bütow und Lauenburg in Pommern stammenden Adelsgeschlechter von Wotoch, von Styp, von Wrycz und von Gynz Rekowski. 1. Auflage, Berliner Buchdruckerei-Aktien-Gesellschaft, Berlin 1887 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Perthes (1942), S. 417.
- ↑ Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 322 (Rekowski II).
- ↑ Mülverstedt (1910), S. 168.
- ↑ Ledebur (1856), S. 280.
- ↑ Perthes (1942), S. 418 u. 420.
- ↑ Mülverstedt (1910), S. 169 ff.
- ↑ Mülverstedt (1906), S. 152 und Tfl. 130 (Rekowski IIIc)
- ↑ Mülverstedt (1906), S. 152 und Tfl. 130 (Rekowski IIa)
- ↑ Mülverstedt (1906), S. 152 und Tfl. 130 (Rekowski IIb)
- ↑ Hefner/Grenser/Mülverstedt (1878), S. 322 und Tfl. 376 (Rekowski IV) sowie S. 442 und Tfl. 483 (Wentoch).
- ↑ Mülverstedt (1906), S. 152 und Tfl. 130 (Rekowski IIIb)
- ↑ Mülverstedt (1906), S. 152 und Tfl. 130 (Rekowski II)