Reza Parwaresch
Mohammad Reza Parwaresch (* 23. August 1940 in Täbris, Iran; † 1. November 2005 in Kiel) war ein iranisch-deutscher Pathologe und Hochschullehrer.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Parwareschs Eltern waren der Gymnasialdirektor Mahmoud Parwaresch und seine Frau Mahi-Sultan geb. Rafii.[1] Nach dem Abitur in Teheran begann Parwaresch an der Eberhard Karls Universität Tübingen sein Studium der Medizin. Am 23. November 1959 wurde er Fuchs im Corps Rhenania Tübingen. Er wurde am 18. Juli 1960 recipiert und focht 5 Mensuren[2] Am 24. Februar 1961 inaktiviert, wechselte er an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er bestand 1965 das Staatsexamen und wurde 1966 zum Dr. med. promoviert.[3] Er begann seine Ausbildung bei Karl Lennert in der Kieler Pathologie. 1967/68 war er am Institut für Pathologische Physiologie im Universitätsklinikum Essen. 1970 heiratete er Liselotte Mettler.[1] Er habilitierte sich 1973.[4] Er wurde 1975 zum apl. Professor und 1977 zum Oberarzt ernannt. In Würdigung seiner außerordentlichen Leistungen errichtete ihm die Fakultät 1991 ein eigenständiges Institut für Hämatopathologie, dem er bis zu seinem Tod als Direktor vorstand. Zugleich führte er die Arbeit seines Lehrers fort und leitete das weltberühmte Lymphknotenregister Kiel. Parwaresch galt als schöpferisches Genie der Pathologie. Er schrieb über 400 Publikationen, betreute über 300 Doktorarbeiten von Medizinern und Biologen und brachte 17 Kollegen zur Habilitation. An einer Muskeldystrophie erkrankt, arbeitete er die letzten Jahre im Rollstuhl. Er hinterließ seine Frau und drei Söhne.
Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ehrenmitglied der Iranischen Gesellschaft für Pathologie
- Dr. med. h. c. der Georg-August-Universität (2000)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Lennert: Geschichte und Tätigkeit des Kieler Lymphknoten-Registers. Vorgeschichte. Der Pathologe 22 (2001), S. 167–174
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Reza Parwaresch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- U.S. National Library of Medicine
- Nachruf auf Reza Parwaresch, Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2019. Suche in Webarchiven)
- Karl Lennert (2001)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Die Tübinger Rhenanen, 5. Auflage, 2002, Nr. 1137, S. 271
- ↑ Kösener Corpslisten 1996, 133/1221
- ↑ Dissertation: Steigerung der Vaterschaftsausschließungschancen durch Einführung neuer Blutgruppensysteme. Eine statistische Erfassung des Untersuchungsmaterials aus den Jahren 1952–1963.
- ↑ Habilitationsschrift: The human blood basophil morphology, origin, kinetics, function, and pathology.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Parwaresch, Reza |
| ALTERNATIVNAMEN | Parwaresch, Mohammad Reza (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | iranisch-deutscher Pathologe und Hochschullehrer |
| GEBURTSDATUM | 23. August 1940 |
| GEBURTSORT | Täbris, Iran |
| STERBEDATUM | 1. November 2005 |
| STERBEORT | Kiel |
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Pathologe
- Hochschullehrer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
- Corpsstudent (20. Jahrhundert)
- Hämatologe
- Ehrenmitglied einer wissenschaftlichen Organisation
- Ehrendoktor der Georg-August-Universität Göttingen
- Person (Täbris)
- Iraner
- Deutscher
- Geboren 1940
- Gestorben 2005
- Mann
- Iranischer Emigrant in Deutschland