Riccardo Minasi

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Riccardo Minasi (* 1978 in Rom) ist ein italienischer Violinist und Dirigent im Bereich der historischen Aufführungspraxis.

Leben und Wirken

Riccardo Minasi erhielt ersten Musikunterricht von seiner Mutter, er studierte moderne Violine bei Paolo Centurioni und Alfredo Fiorentini. Danach wandte er sich der Barockvioline und dem entsprechenden Repertoire zu, seine Lehrer in diesem Bereich waren Enrico Parizzi und Luigi Mangiocavallo (* 1959).

Er ist sowohl als Solist, als auch als Konzertmeister in zahlreichen Ensembles, wie dem: „Le Concert des Nations“ unter Jordi Savall, der „Accademia Bizantina“, dem „Concerto Italiano“, mit Il Giardino Armonico, dem „Concerto Vocale Gent“ unter René Jacobs, dem Collegium 1704 oder dem „Ensemble 415“ unter Chiara Banchini aktiv. Zu den bedeutenden Musikern, mit denen er konzertierte, zählen Enrico Onofri, Viktoria Mullova, Albrecht Mayer, Christophe Coin, Sergio Azzolini oder Reinhard Goebel. Auch als Dirigent hat er mit mehreren namhaften Ensembles gearbeitet, darunter die Kammerakademie Potsdam, das Zürcher Kammerorchester, das Balthasar-Neumann-Ensemble oder das „Helsinki Baroque Orchestra“, dessen 1. Kapellmeister er seit 2008 ist. 2007 gründete er das Kammermusikensemble „Musica Antiqua Roma“, mit dem er Werke des 17. und 18. Jahrhunderts aufführt, ein Schwerpunkt sind die vergessenen römischen Komponisten aus dieser Zeit.

Minasi, dessen Repertoire sich von der Renaissancemusik bis zur Musik der Spätklassik erstreckt, erhielt 2009 eine Berufung als historischer Berater des „Montréal Symphony Orchestra“. 2010 wirkte er als Assistent–Dirigent und Konzertmeister bei der Dortmunder Produktion der Oper Norma von Bellini mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble an der Seite von Thomas Hengelbrock, eine der Solistinnen war Cecilia Bartoli. Von 2004 bis 2010 lehrte Minasi Kammermusik am „Vincenco-Bellini-Konservatorium“ in Palermo. Er leitete Meisterklassen und Kurse für Violine, Kammermusik und Barockorchester an der „Longy School of Music“ in Cambridge (USA), der „Sibelius Academy“ in Helsinki, der „Chinese Culture University“ in Taipei, der „Kùks Residence“ in Tschechien, dem „Conservatory of Sydney“ und der „Scuola di Musica“ in Fiesole. Riccardo Minasi stehen unter anderem Violinen des Geigenbauers David Tecchler (1666–1748) oder der Brüder Amati (1623) zur Verfügung.[1][2]

Seit Gründung des Ensembles Il pomo d'oro im Jahr 2012 ist Minasi dessen Chefdirigent. Das neue Orchester konnte bereits mit seiner ersten Einspielung - Vivaldis L'imperatore - Preise gewinnen und edierte im Gründungsjahr auch noch Soloalben der Countertenöre Max Emanuel Cenčić, Franco Fagioli und Xavier Sabata, sowie ein Album mit Venezianischer Barkarole. Seit 2013 gastiert das Ensemble in wichtigen Häusern ganz Europas, beispielsweise im Theater an der Wien, in Paris, München, London, St. Petersburg, Zürich und Barcelona.

Zahlreiche der etwa 20 CD-Einspielungen, an denen er solistisch mitwirkte, erhielten begehrte Schallplattenpreise. Die Aufnahme von Bibers Rosenkranz-Sonaten nahm als Album an der Endrunde des Midem Classical Award für das Jahr 2009 teil.

Diskografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf auf der persönlichen Webseite
  2. Biografie auf der Webseite von Linnrecords