Rio Chopim

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Rio Chopim
Salto do Rio Chopim bei Cruzeiro do Iguaçu kurz vor der Mündung

Salto do Rio Chopim bei Cruzeiro do Iguaçu kurz vor der Mündung

Daten
Lage im Süden von Paraná, Brasilien
Flusssystem Rio Paraná
Abfluss über Rio Iguaçu → Rio Paraná → Rio de la Plata → Atlantik
Ursprung Quelle im Munizip Palmas
26° 34′ 17″ S, 51° 32′ 3″ W
Quellhöhe 1275 m GoogleMaps
Mündung in den Rio IguaçuKoordinaten: 25° 34′ 2″ S, 53° 4′ 14″ W
25° 34′ 2″ S, 53° 4′ 14″ W
Mündungshöhe 326 m GoogleMaps
Höhenunterschied 949 m
Sohlgefälle 2,1 ‰
Länge 450 km (Luftlinie Ursprung bis Mündung, errechnet aus Koordinaten: 190 km)
Einzugsgebiet 7500 km²
Linke Nebenflüsse Rio São Francisco, Rio Vitorino, Rio Santana
Rechte Nebenflüsse Rio Gigante, Rio Jacutinga, Rio Dois Irmãos, Rio Santana
Durchflossene Seen keine
Durchflossene Stauseen mehrere Talsperren zur Versorgung von Kleinwasserkraftwerken
Schiffbarkeit nein
Map

Der Rio Chopim ist ein Fluss im Süden des brasilianischen Bundesstaats Paraná. Er entspringt im Munizip Palmas auf 1275 m Meereshöhe. Seine Länge beträgt 450 km. Er mündet 190 km westlich vom Ursprung im Munizip Cruzeiro do Iguaçu in den Rio Iguaçu.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chupim (deutsch: Seidenkuhstärling)

Der Rio Chopim trägt seinen Namen wegen der Chupim-Singvögel (deutsch: Seidenkuhstärling), die hier in großer Zahl angetroffen wurden.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Einzugsgebiet des Rio Chopim befindet sich auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2]

Ursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Quelle liegt im Munizip Palmas im Refúgio de Vida Silvestre dos Campos de Palmas auf 1275 m Meereshöhe am Nordhang des Morro da Balisa nahe der Grenze zu Santa Catarina.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss verläuft in etwa in südöstlich-nordwestlicher Richtung. Er mündet 190 km westlich von seinem Ursprung in Cruzeiro do Iguaçu auf 326 m Höhe.[3] Er ist etwa 450 km lang.[4]

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entwässert ein Einzugsgebiet von 7500 km2 im paranaischen Teil des Gebiets Contestado zwischen Rio Iguaçu und der Wasserscheide zum Rio Uruguai, die auf der Serra do Capanema und der Serra da Fartura verläuft. Es handelt sich um ein Gebiet, das bis 1916 zwischen den Staaten Paraná und Santa Catarina juristisch umstritten war und in dem der Bürgerkrieg Guerra do Contestado ausgetragen wurde.

Das Einzugsgebiet umfasst Teile der drei wichtigsten vegetationsgeographischen Regionen von Paraná. Um die Quellen des Flusses herum wird die Landschaft von der Steppe der Campos de Palmas dominiert. Entlang des mittleren, größten Teils des Flusslaufs und auf mehr als der Hälfte des Einzugsgebiets herrscht Araukarienwald mit seinen Schattenpflanzen vor. Am Unterlauf befindet sich tropischer Laubwald. Diese Gebiete haben mit der Einführung von Ackerbau und Viehzucht ihre ursprüngliche Vegetationsdecke aber stark verloren.[4]

Folgende Munizipien liegen am Rio Chopim:

links:

rechts:

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige Nebenflüsse sind

  • Rio das Lontras mündet auf 881 Höhenmetern von links zwischen Palmas und Clevelândia

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Talsperre nach dem Ursprung findet sich 20 km östlich der Stadt Palmas auf 1100 m Höhe nahe der Siedlung Ponte Ponciano. Weitere Talsperren mit Kleinkraftwerken (Pequena Central Hidrelétrica (PCH), bis 30 MW) sind:

  • PCH Estrela (auf 994 Höhenmetern),
  • PCH Salto Claudelino (816 m),
  • CGH Chopim I (478 m), Itapejara d’Oeste, 1,98 MW[5]
  • PCH Bela Vista (418 m), 2021 von der Copel zwischen Verê und São João etwa 130 km oberhalb der Mündung errichtet. Es erbringt 30 MW Leistung. Seine zwölf Meter hohe und 400 m lange Staumauer staut den Rio Chopim zu einem knapp 3 km2 großen Stausee.[6]
  • PCH Foz do Chopim (331 m) an der Mündung in den Rio Iguaçu.

Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 167 km2 große Refúgio de Vida Silvestre dos Campos de Palmas im Quellgebiet des Rio Chopim dient dem Schutz der natürlichen Lebensräume der einheimischen Flora und Fauna. Insbesondere geht es um Reste der Grassteppe und des Mischwaldes mit seinen Schattenpflanzen und um die Feucht- und Überschwemmungsgebiete. Es dient der wissenschaftlichen Forschung und kontrollierten Umwelterziehungs- und Tourismusaktivitäten.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. História Chopinzinho PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 6. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 19. Juni 2022.
  4. a b Bacia do Rio Chopim - 2002. In: Avaliação Ambiental. Instituto Água e Terra, Paraná/Governo do Estado/Secretaria do Desenvolvimento Sustentavel e do Turismo, November 2002, S. 18, abgerufen am 5. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Usina Chopim I. Copel, abgerufen am 6. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Empreendimento da Copel, PCH Bela Vista aciona mais uma unidade geradora de energia. Bela Vista Geração de Energia S.A. (100%-Tochter der Copel), 18. August 2021, abgerufen am 5. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. DECRETO DE 3 DE ABRIL DE 2006. Presidência da República, 3. April 2006, abgerufen am 5. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).