Robert Jordan (Schriftsteller, 1885)

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Zeppelinstraße 2: 1985 angebrachte Gedenkplakette für Robert Jordan, der hier bis zu seinem Tode gelebt hatte.

Robert Jordan (* 11. September 1885 in Holzminden; † 4. Juli 1970 in Braunschweig) war ein deutscher Lehrer, Journalist und Schriftsteller. Er gilt als einer der „markantesten Vertreter des Braunschweiger Kulturlebens“ zwischen 1920 und 1970.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jordan wurde in Holzminden geboren, wuchs aber in Braunschweig auf. Zwischen 1909 und 1918 arbeitete er zunächst als Lehrer in Mühlenberg im Solling[2], kehrte dann aber nach Braunschweig zurück, um dort als Redakteur zu arbeiten, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bei der Braunschweiger Zeitung. Darüber hinaus arbeitete er als Kunst-, Musik- und Theaterkritiker sowie zwischen 1929 und 1934 als Dramaturg am Braunschweiger Landestheater. 1934 wurde ihm wegen öffentlicher Schmähungen aufgrund von „Nichtzugehörigkeit zur Partei“ gekündigt.[2]

Jordan war ein ausgezeichneter Musiker und Zeichner und verfasste zudem zahlreiche Schul- und Jugendbücher, darunter die speziell für Kinder gemachte Reihe „Der Appelhans“.[2] Insgesamt veröffentlichte er über 40 Werke[3], darunter zahlreiche über die Geschichte der Stadt Braunschweig sowie zu historischen Personen. Sein Erstlingswerk „Historische Arabesken“ erschien 1910.[4] In der Braunschweiger Landeszeitung erschien die Fortsetzungsreihe „Streifzüge durch das Braunschweiger Kulturleben“ und im Braunschweiger Allgemeinen Anzeiger die „Braunschweiger Pfeffernüsse“.[2]

Jordan war Mitglied der Kleiderseller, einer geselligen Vereinigung rund um den Schriftsteller Wilhelm Raabe,[1] den Jordan 1907 erstmals traf.[4] 1948 rief Jordan dazu auf, die Tradition der Kleiderseller aufrechtzuerhalten. Er gehörte ebenfalls zu den Neubegründern der Literarischen Vereinigung Braunschweig, deren Vorsitzender und Ehrenmitglied er war.[4]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1947 wurde Jordan mit der Raabe-Plakette der Stadt Braunschweig geehrt. Zu seinem 70. Geburtstag, am 11. September 1955, erhielt er als erster die Goldene Ehrenplakette der Stadt Braunschweig.[5] 1958 wurde Robert Jordan das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.[6] Eine Nebenstraße der Celler Straße trägt seit 1978 seinen Namen.[7] In der Zeppelinstraße 2, seinem letzten Wohnhaus im östlichen Ringgebiet von Braunschweig, wurde ihm zu Ehren zu seinem 100. Geburtstag eine Bronzetafel angebracht.[6]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1925: Capriccio. Elf ironische Geschichten
  • 1931: Aronisch Symphonie
  • 1933: Espirella
  • 1936: Wetterfahnen
  • 1946: Der Hofkapellmeister
  • 1947: Götter und Gauner
  • 1948: März Stürme
  • 1956: Modelle – Masken – Menschen (biogr. Roman über Honoré Daumier)
  • 1968: Lizzy Burns oder ‚Das liebe dreckige Leben‘

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Kurt Hoffmeister: Vom Grünen Jäger zum Großen Weghaus. Die Kleiderseller vor, mit und nach Wilhelm Raabe in bald 150 Jahren. Chronik der Kleiderseller. S. 93.
  2. a b c d Ute Jacob: Robert Jordan. In: Jarck, Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. S. 305.
  3. Kurt Hoffmeister: Braunschweigs Literaten. 140 Autorenportraits. Eine etwas andere Literaturgeschichte. S. 163.
  4. a b c Kurt Hoffmeister: Braunschweigs Literaten. 140 Autorenportraits. Eine etwas andere Literaturgeschichte. S. 164.
  5. Chronik der Stadt Braunschweig für 1955
  6. a b Ute Jacob: Robert Jordan. In: Jarck, Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. S. 306.
  7. Jürgen Hodemacher: Braunschweigs Straßen – ihre Namen und ihre Geschichten. Band 3: Außerhalb des Stadtrings. S. 143.