Robert Maillart

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Salginatobelbrücke bei Schiers
Arvebrücke bei Vessy
Rossgrabenbrücke Hinterfultigen

Robert Maillart (* 6. Februar 1872 in Bern; † 5. April 1940 in Genf) war ein Schweizer Bauingenieur und Unternehmer. Mit dem neuen Werkstoff Stahlbeton schuf er Anfang des 20. Jahrhunderts viele richtungsweisende Bogenbrücken und weitgespannte unterzugslose Pilzdecken.

Maillart ging in seinem Geburtsort Bern bis 1889 auf das Gymnasium. Danach begann er das Studium des Bauingenieurwesens am Polytechnikum in Zürich, der heutigen ETH Zürich, welches er 1894 mit dem Diplom abschloss.

Seine erste beruflichen Station war beim Ingenieurbüro Pümpin & Herzog in Bern, anschließend war er von 1897 bis 1899 beim Tiefbauamt der Stadt Zürich angestellt. Ab 1899 bis 1902 arbeitete er beim Ingenieurbüro Froté & Westermann in Zürich, das auf die Ausführung von Stahlbetonbauwerken spezialisiert war, und entwarf unter anderem die Innbrücke in Zuoz.

1902 gründete Robert Maillart mit Partnern die Baufirma Maillart & Cie und baute unter anderem 1904 die Tavanasa-Brücke über den Rhein, seinen ersten konsequent durchkonstruierten Dreigelenk-Kastenträger, der zwar grosse Beachtung in der Fachwelt fand, im Jahre 1927 jedoch durch einen Felssturz zerstört wurde. Im Hochbau entwickelte er die unterzugslose Pilzdecke, die 1908 patentiert wurde. Dadurch hat er eine Reihe von Aufträgen für Lagerhallen und Industriegebäude in der Schweiz und Europa erhalten. 1914 wurde er vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges überrascht, als er sich mit seiner Familie beruflich in Riga aufhielt. Erst 1918 konnte er in die Schweiz zurückkehren, wo allerdings inzwischen sein Bauunternehmen nicht mehr existierte.

Völlig mittellos, gründete Maillart 1919 in Genf ein Ingenieurbüro, welches heute noch als über verschiedene Namensänderungen als T ingénierie existiert. Nach Anlaufschwierigkeiten plante er ab 1925 eine Vielzahl von Brücken in der Schweiz, was die Gründung von Niederlassungen in Bern und Zürich ermöglichte.

Die Brücken Maillarts zeichnen sich durch eine hervorragende architektonische Gestaltung aus und beruhen auf einer konsequenten Berücksichtigung und optimalen Ausnutzung der Stahlbetontragelemente. Sie waren zudem so konzipiert, dass sie nur ein sehr leichtes Bogenlehrgerüst erforderten. Unter seinen technisch und ästhetisch bestechenden Brücken wurde die 1930 gebaute Salginatobelbrücke bei Schiers in Graubünden, eine Bogenbrücke mit einer Spannweite von 90 Meter, Maillarts bekanntestes Bauwerk. Die Brücke wurde später durch die Amerikanische Ingenieurvereinigung zum World Monument ernannt.

1937 wurde er Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects. Im Alter von 68 Jahren starb Maillart 1940 in Genf.

Bauwerke

Literatur

  • Gesellschaft für Ingenieurbaukunst Robert Maillart – Betonvirtuose. vdf Hochschulverlag AG (ETH Zürich), Zürich 1998, ISBN 3-7281-2632-2
  • Max Bill: Robert Maillart. Zürich: Artemis 1949

Film

Weblinks