Robert Schönmayr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Robert Schönmayr

Robert Schönmayr (* 9. September 1947 in Linz) ist ein deutscher Neurochirurg und Gründungsdirektor der Klinik für Neurochirurgie der Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, deren Träger zu diesem Zeitpunkt die Landeshauptstadt Wiesbaden war.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schönmayr besuchte das humanistische Maximilians-Gymnasium in München, das Gymnasium der Benediktiner in Ettal und das Carl-von-Linde Gymnasium Kempten/Allgäu, wo er 1966 das Abitur ablegte. Es folgte ein Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Technischen Universität München, dort 1972 medizinisches Staatsexamen und Promotion zum Dr. med. mit dem Thema „Die klinisch wichtigen Fremdreflexe des Menschen“ bei Albrecht Struppler. Eine Weiterbildung zum Neurochirurgen erhielt er zunächst bei Hermann Hager am Neuropathologischen Institut der JLU-Gießen, danach bei Hans-Werner Pia in Gießen mit Abschluss 1980. Dort erfolgte auch seine Habilitation 1986[1][2]. Von 1990 bis 1992 war er leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Neurochirurgischen Klinik am Nordstadtkrankenhaus Hannover bei Madjid Samii. 1992 erfolgte seine Berufung zum Gründungsdirektor der Klinik für Neurochirurgie der – damals städtischen – Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken Wiesbaden, die er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2012 leitete. Seit 1993 ist er apl. Professor[3] an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bis heute ist er in freier Praxis am Rhein-Main-Medical-Center Wiesbaden neurochirurgisch tätig[4].

Er ist Mitglied nationaler und internationaler Fachgesellschaften und hat an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie[5] mitgewirkt. Er befasste sich insbesondere mit innovativen Techniken in der Neurochirurgie wie computergestützter intraoperativer Navigation bei intrakraniellen und neuroendoskopischen Eingriffen sowie Roboter-assistierten Verfahren bei Wirbelsäulenoperationen[6]. Er war an der Entwicklung von innovativen Operationstechniken und Wirbelsäulenimplantaten beteiligt; So hat er in Zusammenarbeit mit Charles D. Ray[7] in 1996 Wiesbaden die weltweit erste Implantation einer Bandscheiben-Nukleus-Prothese (PDN)[8][9][10] durchgeführt. Als medizinischer Beirat mehrerer Medizinproduktehersteller hat er maßgeblich an der Entwicklung und Zulassung von Wirbelsäulenimplantaten zur Wirbelkörperstabilisierung[11][12][13], von Bandscheibenprothesen[14] und dynamischen Stabilisierungssystemen[15] mitgewirkt. Um Investitionen in Medizingeräte und wissenschaftliche Projekte zu unterstützen, hat er 1993 die gemeinnützige „Wiesbadener Neurochirurgische Gemeinschaft (WING)“ gegründet, die erheblich zur Ausstattung der Klinik mit modernster Technik beigetragen hat. Mit Übergang der Klinik in private Trägerschaft hat sie ihre Tätigkeit eingestellt. Robert Schönmayr ist mit der von ihm 1974 in Salzburg geehelichten[16] US-amerikanischen Staatsbürgerin und ehemaligen Purserette bei der Deutschen Lufthansa Jutta „Judy“ Schönmayr verheiratet, die er 1973 während des Jom-Kippur-Krieges in Ägypten kennengelernt hatte.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. Schönmayr: Cerebral Mass Displacements. Part I: Cisternal Hernia in Intracranial Tumours in the Computer Tomogram. In: link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-8941-2_1. Springer, Vienna, 1987, abgerufen am 5. September 2022 (englisch).
  2. R. Schönmayr: Cerebral Mass Displacements. Part II Clinical Findings in Primary and Secondary Brain Stem Lesions. In: link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-8941-2_2. Springer, Vienna, 1987, abgerufen am 5. September 2022 (englisch).
  3. Präsidenten der Justus Liebig Universität Gießen und der Gießener Hochschulgesellschaft Hrsg.: Gießener Universitätsbätter. In: geb.uni-giessen.de. Justus Liebig Universität Gießen, Dezember 1993, S. 8, abgerufen am 21. September 2022.
  4. Neurochirurgie. In: RMMC-Wiesbaden – Ihr Privatarzt in Wiesbaden. Abgerufen am 6. September 2022 (deutsch).
  5. Gesellschaft für Schädelbasischirurgie e.V. Abgerufen am 5. September 2022 (deutsch).
  6. R. Schoenmayr, I. -S. Kim: Why do I use and recommend the use of navigation? In: ArgoSpine News & Journal. Band 22, Nr. 4, 1. Dezember 2010, ISSN 1957-7737, S. 132–135, doi:10.1007/s12240-010-0031-1.
  7. ISASS Would Like to Celebrate the Life of Dr. Charles Ray | ISASS – The International Society for the Advancement of Spine Surgery. Abgerufen am 5. September 2022.
  8. R. Bertagnoli, R. Schönmayr: Surgical and clinical results with the PDN prosthetic disc-nucleus device. In: European Spine Journal: Official Publication of the European Spine Society, the European Spinal Deformity Society, and the European Section of the Cervical Spine Research Society. 11 Suppl 2, Oktober 2002, ISSN 0940-6719, S. S143–148, doi:10.1007/s00586-002-0424-8, PMID 12384736, PMC 3611569 (freier Volltext).
  9. P. Eysel, J. Rompe, R. Schoenmayr, J. Zoellner: Biomechanical behaviour of a prosthetic lumbar nucleus. In: Acta Neurochirurgica. Band 141, Nr. 10, 1999, ISSN 0001-6268, S. 1083–1087, doi:10.1007/s007010050486, PMID 10550653.
  10. R. Schönmayr, C.Busch, C. Lotz et al: Prosthetic Disc Nucleus Implants: The Wiesbaden Feasibility Study: 2 Years Follow-up in Ten Patients. In: Prosthetic Disc Nucleus Implants: The Wiesbaden Feasibility Study: 2 Years Follow-up in Ten Patients. The Neuroradiological Journal, 1. Januar 1999, abgerufen am 1. September 2022 (englisch).
  11. BEE®. Abgerufen am 5. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  12. BEE® HA. Abgerufen am 5. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  13. BEE® PLIF. Abgerufen am 5. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  14. MOVE®-C. Abgerufen am 5. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  15. MOVE®-P. Abgerufen am 5. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  16. Stadt Salzburg-Haybäck Richilde Dr.phil: Marmorsaal im Schloss Mirabell. Abgerufen am 6. September 2022.