Rolf Huisgen

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Rolf Huisgen (* 13. Juni 1920 in Gerolstein, Eifel) ist ein deutscher Chemiker.

Leben und Werk

Als Schüler des Nobelpreisträgers Heinrich Otto Wieland promovierte er 1943 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er habilitierte sich 1947 und wurde Privatdozent. 1949 wurde er als außerordentlicher Professor für Organische Chemie an die Eberhard Karls Universität Tübingen berufen. 1952 erhielt er einen Ruf zurück an die LMU als ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Organische Chemie. Seit 1988 ist er Emeritus. Rolf Huisgen ist Autor von etwa 500 wissenschaftlichen Publikationen in internationalen Zeitschriften. Hauptgebiet seiner Forschungen war und ist die Physikalische Organische Chemie. Im Zentrum seines Interesses steht insbesondere die Reaktionsklasse der [3+2] Cycloadditionen oder 1,3-dipolaren Cycloadditionen, die häufig nach ihm benannt werden („Click-Chemie“).

Auszeichnungen

1959 wurde Huisgen ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1961 wurde er mit der Liebig-Denkmünze der GDCh ausgezeichnet. 1965 erhielt er die Lavoisier-Medaille der French Chemical Society. 1975 die Roger Adams Award der American Chemical Society. 1979 erhielt er den Otto-Hahn-Preis und die Achema-Plakette. 1990 wurde er socio straniero der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom. 1991 verlieh ihm die GDCh ihre Ehrenmitgliedschaft, 2006 die Chemical Society of Japan. Rolf Huisgen wurde mit sechs Ehrendoktoraten, u. a. der Universitäten Freiburg, Madrid und Erlangen (1980) ausgezeichnet.

Literatur

  • R. Huisgen, R. Grashey, J. Sauer in Chemistry of Alkenes, Interscience, New York, 1964, 806-877.
  • 1,3-Dipolar cycloadditions. R. Huisgen, Angew. Chem. 1963, 75(13), 604-37.
  • R. Huisgen: The Adventure Playground of Mechanisms and Novel Reactions. American Chemical Society, Washington, DC, 1994 (Autobiographie).