Rose Liechtenstein

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Alexander Binder: Rose Liechtenstein (1923)

Rose Liechtenstein (26. März 1887 in Wronke, Kreis Samter[1] als Rosa Lichtenstein22. Dezember 1955 in Tel Aviv, Israel) war eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin der Stummfilmzeit.

Sie war eine Tochter des Kantors Schmul Lichtenstein und seiner Ehefrau Martha geb. Finkelstein. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Marie-Seebach-Schule, bevor sie 1909 nach Meiningen ging. Es folgten Engagements in Düsseldorf, Mannheim, Berlin und New York. 1915 spielte sie an Fronttheatern in den deutschbesetzten Gebieten in Belgien und Frankreich. Ab 1916 war sie dann auch im Filmgeschäft tätig.

Neben einer Reihe verschiedenartiger Stummfilme spielte sie Rollen in den Fritz-Lang-Filmen „Die Nibelungen, 2. Teil: Kriemhilds Rache“, „Metropolis“ und in seinem ersten Tonfilm „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“, ihrem letzten Film vor der Emigration.

Neben ihrer Bühnentätigkeit gastierte sie in den 1920er Jahren auch beim Rundfunk in Berlin, wo sie als Sprecherin in Hörspielproduktionen der „Berliner Funk-Stunde“ besetzt war, z. B. 1929 in dem seinerzeit Aufsehen erregenden „Straßenmann“ von Hermann Kesser, bei dem Alfred Braun Regie führte[2]. Der Hörer-Almanach „Künstler am Rundfunk“ auf das Jahr 1932 widmete ihr eine Seite, wo zu ihrem Photo zu lesen war: „Rose Lichtenstein war an zahlreichen Bühnen des In- und Auslandes tätig. Sie gastiert häufig bei der Berliner Funk-Stunde. Sie liebt ihr Heim und ihre Katzen, von denen sie vier Exemplare hat.“[3].

Als Künstlerin jüdischer Abstammung floh sie 1933 vor den Nationalsozialisten nach Palästina. 1944 gehörte sie in Tel Aviv zum Gründungsteam des berühmten Theatron Kameri[4]. Dort entwickelte sich „zur Adele Sandrock der Israeli“[5].

Sie verstarb 68-jährig in Tel Aviv.

  • Künstler am Rundfunk. Taschenalbum der Zeitschrift »Der Deutsche Rundfunk« (Hrsg.) ; Berlin, Verlag Rothgiesser & Diesing, 1932
  • Volker Wachter : Meininger Schauspieler und der Film. PDF online, Seite 7–8
  • Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 590.
  • Lichtenstein, Rose, in: Frithjof Trapp, Bärbel Schrader, Dieter Wenk, Ingrid Maaß: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945. Band 2. Biographisches Lexikon der Theaterkünstler. München : Saur, 1999, ISBN 3-598-11375-7, S. 581f.
  • Lichtenstein, Rose, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 234

Einzelnachweise

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  1. vgl. Heiratsregister Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Nr. 436/1918
  2. vgl. hoerdat.in-berlin.de, vgl. dazu Reinhard Doehl, Westdeutscher Rundfunk : Versuch einer Geschichte und Typologie des Hörspiels in Lektionen. VGTHL 6 (zu Hermann Kesser: Straßenmann). Sendung WDR vom 21. Januar 1971
  3. S. 58, vgl. (KAR-058) (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radiomusaeum.org
  4. an dem auch der Schauspieler Michael Degen ein Jahr lang auftrat, ehe er 1951 wieder nach Deutschland zurückging, vgl. exilarchiv.de
  5. so Volker Wachter : Meininger Schauspieler und der Film. PDF online (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meiningen.de, Seite 7