Rubidiumhydrogencarbonat

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Strukturformel
Kaliumion Hydrogencarbonat-Ion
Allgemeines
Name Rubidiumhydrogencarbonat
Summenformel RbHCO3
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 19088-74-5
Wikidata Q2171586
Eigenschaften
Molare Masse 146,48 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

175 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
  • gut in Wasser: 116 g·l−1 (20 °C)[2] 537,3 g·l−1 (100 °C)[1]
  • schlecht in Ethanol: 20 g·l−1[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Rubidiumhydrogencarbonat ist ein Rubidiumsalz der Kohlensäure.

Herstellung

Rubidiumhydrogencarbonat kann durch Einleiten von Kohlendioxid in eine wässrige Lösung von Rubidiumcarbonat hergestellt werden.[4]

Eine weitere Synthese geht von Rubidiumhydroxid und Dimethylcarbonat aus und ergibt durch Hydrolyse des intermediär entstehenden Rubidiummonomethylcarbonats das gewünschte Produkt.[5]

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Rubidiumhydrogencarbonat kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C2/m mit den Gitterparametern a = 1473,5 pm, b = 582,02 pm, c = 403,67 pm und βß = 104,408°. In der Elementarzelle befinden sich 4 Formeleinheiten.[5] Es liegt bei Raumtemperatur als Dimer vor,[6] zwei Hydrogencarbonationen bilden über eine Wasserstoffbrückenbindung ein komplexes Anion [H2C2O6]2−.[7] Bei 245 K findet ein Phasenübergang statt,[8] die Tieftemperaturphase kristallisiert im triklinen Kristallsystem.[9]

Rubidiumhydrogencarbonat bildet mit Kaliumhydrogencarbonat Mischkristalle.[5]

Chemische Eigenschaften

Beim Erhitzen zersetzt sich Rubidiumhydrogencarbonat unter Abgabe von Kohlendioxid.[4]

Beim langsamen Eindampfen einer Lösung von Rubidumhydrogencarbonat mit Rubidiumperiodat entsteht Rubidiumorthoperiodat.[10]

Einzelnachweise

  1. a b c d Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-5406-0035-0, S. 684f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. CRC Press, 2009, ISBN 978-1-4200-9084-0.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b R. Abegg, F. Auerbach: "Handbuch der anorganischen Chemie". Verlag S. Hirzel, Bd. 2, 1908. S. 435.Volltext
  5. a b c Dissertation: "Beiträge zur Kristallchemie der Alkalimetallcarbonate und -hydrogencarbonate", Vytas Cirpus, Universität Köln 1997. PDF
  6. G. A. Webb, C. J. Jameson, H. Fukui, K. Kamienska-Trela: "Nuclear Magnetic Resonance", Verlag Royal Society of Chemistry, 2005, ISBN 9780854043521, S. 311. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  7. Moon Il Kim: "The Crystal Structure of Rubidium Hydrogen Carbonate (RbHCO3)" in Journal of the Korean Chemical Society 1969, 13(2), S. 131-136. Abstract
  8. C. Odin: "Evidence of a phase transition of RbHCO3 from high-resolution solid-state 13C and 87Rb NMR by comparison with KHCO3." in Magn. Reson. Chem 2004, 42(4), S. 381-388 (PMID 15022199).
  9. R. Müller, G. Roth: "Matrix-free integration of image-plate diffraction data" in J. Appl. Cryst 2005, 38, S. 280-290. doi:10.1107/S0021889804034089
  10. G. V. Shilov, Z. K. Nikitina, Yu. A. Dobrovol'skii, L. S. Leonova, L. O. Atovmyan: "Disubstituted Rubidium Orthoperiodate Rb2H3IO6: Crystal and Molecular Structures and Properties" in Russian Journal of Coordination Chemistry 2004, 30(7), S. 449-452. doi:10.1023/B:RUCO.0000034783.23782.8d