Rudolf Löhner


Alois Oskar Rudolf Löhner (* 22. Juli 1890 in Zuckmantel, Mähren; † 15. Februar 1971 in Dresden) war ein in Österreich-Ungarn geborener Bildhauer, der überwiegend in Dresden lebte und wirkte.
Von 1908 bis 1911 studierte Löhner an der Akademie der Bildenden Künste Dresden bei Richard Müller und Selmar Werner. Er war Meisterschüler bei Georg Wrba[1] und lernte in Berlin bei August Gaul. Nach Ende seines Studiums arbeitete er zunächst als Tierplastiker und stellte verschiedene Tierfiguren für die Porzellanmanufaktur Meißen her. Später schuf er Tierstatuen unter anderem für den Dresdner Rosengarten. Später erhielt er den großen Sächsischen Staatspreis (Rom-Preis) und war Mitglied der Künstlervereinigung Dresden. Danach beteiligte er sich an der Internationalen Kunstausstellung in Dresden und an der Ausstellung in Leipzig. Er war auch Mitglied der Dresdner Künstlergruppe Das Ufer – Gruppe 1947.
Löhner war während der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied der NSDAP.[2] In den 1950er-Jahren schuf Löhner, der in Dresden lebte, unter anderem figürliche Statuen und Sandsteinreliefs für das Centrum Warenhaus am Altmarkt. Zudem entstanden zahlreiche staatskonforme Werke, darunter die Eisenplastik Junger Traktorist (1953) und als sein letztes Werk ein Standbild des „Arbeiterdichters“ Martin Andersen Nexø im Stil zeitgenössischer Lenin-Skulpturen.[3]
Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1911: Leopard, Porzellanskulptur, Porzellanmanufaktur Meißen
- 1914: jünge Löwin, Porzellanskulptur, Porzellanmanufaktur Meißen
- um 1924: Nilpferdfamilie, Bronze, Museum der bildenden Künste Leipzig
- 1928: Panther, Bronze-Statuette, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- um 1929: Elephant mit Jungem
- 1931: Skifahrer, Bronze, Bahnhofsvorplatz, Altenberg
- um 1933: Zwei Shetland-Ponys, Bronze auf angearbeiteter Plinthe
- um 1936: zwei Bären, Rosengarten, Dresden
- vor 1941: Flusspferd mit Mädchen, Bronze auf Muschelkalksockel
- vor 1943: Gehörnte Ziege, Bronze auf Muschelkalksockel
- 1949: Beteiligung am Sowjetischen Ehrenmal, Berlin-Treptow
- 1952: Reliefs Lehrende und Lernende und Aufbruch in eine neue Zeit, ehem. Institut für Lehrerbildung, Dresden
- 1953–1955: Tänzerin, Bronze, über dem Haupteingang der Palucca Hochschule für Tanz Dresden
- um 1953: Trabende Elchkuh, Bronze
- 1953: Junger Traktorist, Eisen, Isseroda[4]
- 1956–1960: Rekonstruktion des im Krieg eingeschmolzenen Krakower Reiterstandbilds Tadeusz Kościuszkos nach Fotografien
- 1958: Georgius-Agricola-Denkmal, Glauchau
- 1967–1968: Martin-Andersen-Nexø-Denkmal, vor dem Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Archiv der Hochschule für bildende Künste Dresden
- ↑ Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie. Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau, Köln et al. 2008, S. 130.
- ↑ Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie. Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau, Köln et al. 2008, S. 131.
- ↑ Vgl. Sämann gegen Traktorist, kulturstiftung.de
Personendaten | |
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NAME | Löhner, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Löhner, Alois Oskar Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 22. Juli 1890 |
GEBURTSORT | Zuckmantel, Mähren, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 15. Februar 1971 |
STERBEORT | Dresden |