Rössen
Rössen ist ein Ortsteil der Stadt Leuna im Saalekreis in Sachsen-Anhalt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rössen ist der namensgebende (eponyme) Fundort der neolithischen Rössener Kultur. Das zwischen 1882 und 1890 sowie 1918 großflächig untersuchte Gräberfeld enthielt wahrscheinlich über 100 Gräber hauptsächlich der Rössener Kultur (4400–4200 v. Chr., Körpergräber) und der Gaterslebener Kultur (Körper und Brandgräber). Es stellt das größte jungsteinzeitliche Gräberfeld in Mitteldeutschland dar.
In Rössen befindet sich die aus dem 14. Jahrhundert stammende romanische Kirche St. Nikolai. Sie war eine typische Wehrkirche und ist nur noch als Ruine zu besichtigen.
Rössen gehörte bis 1815 zum hochstiftlich-merseburgischen Amt Merseburg, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[1] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort im Jahr 1815 zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Merseburg[2] im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt.
Die Stadt Leuna entstand am 1. Juli 1930 durch Zusammenschluss der Landgemeinden Leuna, Ockendorf, Rössen, Göhlitzsch, Daspig und Kröllwitz.[3]
In Rössen befindet sich der Bahnhof Leuna an der Bahnstrecke Merseburg–Leipzig-Leutzsch.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Rösen. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae. Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 159 (Volltext [Wikisource]).
- Jan Lichardus: Rössen – Gatersleben – Baalberge. Ein Beitrag zur Gliederung des mitteldeutschen Neolithikums und zur Entstehung der Trichterbecher-Kulturen (= Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde Band 17). Bonn 1976; Rezension von Ulrich Fischer in: Germania Band 56, 1978, S. 574–581.
- F. Niquet: Das Gräberfeld von Rössen, Kreis Merseburg. In: Veröff. Landesanstalt Volkheitskunde. 9. 1938, Halle/S.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 84 f.
- ↑ Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Leuna auf gov.genealogy.net.
Koordinaten: 51° 20′ N, 12° 1′ O