S2 Kultur

	S2 Kultur
	Hörfunksender (Öffentlich-rechtlich)
Programmtyp	Kulturradio
Empfang	analog terrestrisch, Kabel, Satellit
Empfangsgebiet	Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz
Betrieb	1. Jan. 1991 bis 29. Aug. 1998
Sitz	Stuttgart, Baden-Baden
Sendeanstalt	Süddeutscher Rundfunk und Südwestfunk
Liste von Hörfunksendern

S2 Kultur war von 1991 bis 1998 das gemeinsam vom Süddeutschen Rundfunk (SDR) in Stuttgart und Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden veranstaltete zweite Hörfunkprogramm für die Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Es war das Kulturradio der beiden Landesrundfunkanstalten. Sein Nachfolger wurde SWR2, das zweite Hörfunkprogramm des Südwestrundfunks. Im April 2024 wurde das Programm in SWR Kultur umbenannt.

Programmgeschichte

Der Süddeutsche Rundfunk begann die Ausstrahlung seines zweiten Programms am 19. November 1950. Der Südwestfunk startete sein zweites Programm am 1. Juli 1953. In den ersten Jahren unterschieden sich die Inhalte der jeweiligen ersten und zweiten Programme kaum. Es wurden vor allem Sendungen der ersten Programme übernommen sowie Konzerte der klassischen Musik gesendet. Die 2. Hörfunkprogramme, wie die Sender damals genannt wurden, wurden nach Programmreformen sukzessive zu den Kulturwellen der beiden Landesrundfunkanstalten ausgebaut. Inhalte waren Sendungen über kulturelle Themen, Features, Essays, literarische Hörspiele sowie einer großen Bandbreite an E-Musik. Die ersten Programme entwickelten sich dagegen zu reichweitenstarken Vollprogrammen mit Informationen und Unterhaltung sowie einer leichten Musikfarbe.^[1]

Da die Finanzen sowohl beim SDR als auch beim SWF knapp waren, begannen die zweiten Programme (Südfunk 2, ab 1988 SDR 2 und SWF2) früh zu kooperieren. Oft wurden Sendungen parallel in beiden Programmen ausgestrahlt oder sie waren beim jeweils anderen Sender zeitversetzt zu hören. Die Nachrichten zur vollen Stunde wurden aber immer von der eigenen Rundfunkanstalt produziert. Im Jahr 1972 schloss sich das 1967 gegründete zweite Programm (Studiowelle Saar) des Saarländischen Rundfunks (SR) dieser Kooperation an.

Nachdem 1990 der Versuch einer Fusion von SDR und SWF gescheitert war, wurde die Zusammenarbeit der zweiten Programme weiter vertieft. Um die Medienpolitik zu besänftigen, fusionierten SDR 2 und SWF2 schließlich am 1. Januar 1991 zum neuen Programm S2 Kultur. In diesem gemeinsamen Angebot war jeweils eine Anstalt für bestimmte Sendestrecken verantwortlich, so dass es keine feste Gesamtzuständigkeit für S2 Kultur gab. Mehrmals am Tag wurden weiterhin getrennte Sendungen für die beiden Bundesländer ausgestrahlt.

Die Zusammenarbeit mit dem SR 2 Kulturradio (ehemals Studiowelle Saar) wurde aufgekündigt, was beim Saarländischen Rundfunk zu einiger Verärgerung führte, weswegen der SR kurzfristig beschloss ab 1991 mit hr2, dem Kulturprogramm des Hessischen Rundfunks zusammenzuarbeiten.^[2]

Als Folge der Einrichtung von regionalisierten Hörfunkprogrammen für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verlor S2 Kultur mehrere wichtige UKW-Frequenzen an die ebenfalls 1991 gestarteten Programme S4 Baden-Württemberg und SWF 4 Rheinland-Pfalz. Mit diesen kamen SDR und SWF dem Wunsch der Politik nach, ein regionales Programm für das jeweilige Bundesland anzubieten.

S2 Kultur sendete bis zum 29. August 1998. Am 30. August 1998 nahmen, durch die Fusion von SDR und SWF, die Programme des SWR ihren Sendebetrieb auf. Offiziell ging S2 Kultur in SWR2 auf. Das Programmschema wurde fast identisch übernommen.

Siehe auch

Schwetzinger Festspiele

Weblinks

Commons: S2 Kultur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

↑ Die Jahre 1941 – 1950. 17. Oktober 2019, abgerufen am 13. September 2025.
↑ Saarländischer Rundfunk: Geschichte(n) des SR. 21. November 2016, abgerufen am 13. September 2025.

[1] Die Jahre 1941 – 1950. 17. Oktober 2019, abgerufen am 13. September 2025.

[2] Saarländischer Rundfunk: Geschichte(n) des SR. 21. November 2016, abgerufen am 13. September 2025.

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