SN 441011

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SEV 1011 Stecker Typ 12
SEV 1011 Steckdose Typ 13

Das System SEV 1011 ist eine Schweizer Norm für Steckverbinder. International ist es auch als Stecker-Typ J bekannt, was allerdings nur für den Stecker SEV 1011:2009 Typ 12 und die Steckdose SEV 1011:2009 Typ 13 gilt.

Bei den Ausführungen mit drei Kontaktstiften (Typ 12, 13 und 23) ist der mittlere, leicht versetzte Pol der Schutzkontakt. Obwohl die Kontaktstifte gleich lang sind, ist der Schutzkontakt vorauseilend, weil die Buchsen für Neutralleiter und Aussenleiter in der Steckdose tiefer versenkt angebracht sind. Durch die versetzte Anordnung der Kontakte ist eine Verpolungssicherheit gewährleistet (bei einer Steckdose ist der Aussenleiter rechts  und der Schutzleiter unten). Die Steckdosen sind mit Schutzkragen ausgestattet. Steckdosen ohne Schutzkragen waren ausserhalb von Nassräumen bis 2016 erlaubt, bestehende Steckdosen dieser Art dürfen aber weiter betrieben werden.

  • Das einphasige System ist normiert für 250 V Wechselspannung, 50 Hz und ist je nach Typ für Ströme bis 10 A beziehungsweise 16 A dimensioniert. Für Geräte mit nominalen Spitzenwerten von 16 A existieren die Stecker Typ 21 und Typ 23 sowie die Steckdose Typ 23 mit rechteckigen Stiften.
  • Das dreiphasige System ist normiert für 250 V/400 V Wechselspannung und ist für Ströme von entweder 10 A (SEV 1011:2009 Typ 15) oder 16 A (SEV 1011:2009 Typ 25) dimensioniert; die Dosen (Typ 15 und Typ 25) sind nicht nur mit den dreiphasigen Steckern desselben Typs, sondern auch mit den Steckern Typ 12 und Typ 13 (resp. Typ 23 bei der Dose Typ 25) kompatibel.

Das System SEV 1011:2009 ist «hierarchisch abwärtskompatibel» für mehr-/einphasige Gerate mit eventuell niederen (normierten) Stromspitzen (10 A bzw. 2.5 A beim Eurostecker).

Kompatibilität

Die Steckdosen können die zweipoligen Eurostecker aufnehmen, nicht jedoch Konturenstecker.

In den inzwischen nicht mehr vertriebenen Steckdosen ohne Schutzkragen passen auch die dem Schuko-System ähnlichen GOST-7396-Stecker sowie einige 2P+T-Stecker (Stecker-Typ E) mit dünneren Kontaktstiften. In diesen Fällen ist aber die Schutzleiterfunktion nicht mehr gegeben, sodass diese Benutzung lebens- und brandgefährlich ist. Daher muss in diesem Fall ein Zwischenstecker verwendet werden.

Die Installation von anderen Steckdosensystemen wie beispielsweise Schuko ist in der Schweiz nicht gestattet.[1]

Stecker- und Steckdosentypen

Steckvorrichtungen Typ T

Abmessungen

Die Norm SEV 1011:2009: Das hierarchisch kompatible Schweizer System von Stromstecker und -steckdosen für den Haushaltsbereich.
Abmasse der Schutzkragen bei Steckdosen
Kragen von Steckdosen nach T11 und T21 sind mindestens 16 mm (+1 mm), die nach T13 und T23 mindestens 21 mm (+2 mm) breit. Alle Kragen dieser Typen sind mindestens 36.5 mm lang. Die jeweiligen Winkel betragen 45 Grad. Solche von Dreiphasensteckdosen haben eine Abmasse von 37.2 (±0.7) × 39.5 (±1) mm.
Schutzkragentiefe bei Steckdosen
Bei einphasigen Steckdosen (T11, T13, T21, T23) ist der Schutzkragen 13 mm (+5 mm), bei dreihphasigen Steckdosen 17.5 mm (+1 mm) tief.
Abmasse der Stecker
Stecker nach T11 und T21 sind zwischen 13 mm und 14.5 mm breit, die nach T13 und T23 zwischen 14.5 mm und 20 mm breit. Stecker nach T1 und T13 zwischen 35 mm und 36 mm lang. Die jeweiligen Winkel betragen 45 Grad. Dreiphasenstecker haben eine Abmasse von 35.4 (±0.7) × 30 (±0.7) mm.
Stiftlänge der Stecker
Bei allen Typen sind die Stifte 19 mm (±0.5 mm) lang. Die Länge der Isolierung an den Steckerstiften beträgt 8 mm (±0.25 mm).
Durchmesser der Stifte und der Öffnungen
Die Stifte der 10A-Stecker haben einen Durchmesser von 4 mm (±0.06 mm). Der Durchmesser der Öffnungen bei den Steckdosen beträgt 4.5 mm (+0.2 mm). Die Stifte der 16A-Stecker sind 4 (±0.06) x 5 (±0.06) mm breit, die entsprechenden Öffnungen sind 4.5 (+0.2) x 5.5 (+0.2) mm breit.
Abstand zwischen Leitern
Sowohl bei den 10A- und bei den 16A-Ausführungen beträgt der Abstand zwischen dem Aussenleiter und dem Neutralleiter 19 mm (±0.15 mm). Der Schutzleiter ist 5 mm (±0.1 mm) versetzt angeordnet. Bei den Dreiphasensteckern und -steckdosen (T15 und T25) ist L2 und L3 8 mm (±0.1 mm) vom Schutzleiter aus gesehen versetzt angeordnet, d. h. der Abstand zwischen L1 und L2 beziehungsweise zwischen N und L3 beträgt 13 mm.

Typen

Typ Art Bild Beschreibung Spannung/Strom Anschlüsse Gültigkeit Zugehöriges Normblatt
T1 Steckdose Zweipolige Steckdose 250 V / 10 A L, N Vertrieb nicht mehr erlaubt
Stecker Zweipoliger Stecker 250 V / 10 A L, N Seit 1. Januar 2000 nicht mehr erlaubt[2]
T2 Steckdose Dreipolige Steckdose mit Erdstift 250 V / 10 A L, N, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
Stecker Dreipoliger Stecker mit Erdkupplung 250 V / 10 A L, N, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
T7[3] Steckdose sog. Kochherd-Steckdose 500 V / 15 A L1, L2, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
Stecker sog. Kochherd-Stecker 500 V / 15 A L1, L2, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
T8[3] Steckdose sog. Kochherd-Steckdose 500 V / 15 A L1, L2, L3, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
Stecker sog. Kochherd-Stecker 500 V / 15 A L1, L2, L3, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
T9[3] Steckdose sog. Kochherd-Steckdose 500 V / 25 A L1, L2, L3, N, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
Stecker sog. Kochherd-Stecker 500 V / 25 A L1, L2, L3, N, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
T10[3] Steckdose sog. Kochherd-Steckdose 500 V / 25 A L1, L2, L3, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
Stecker sog. Kochherd-Stecker 500 V / 25 A L1, L2, L3, PE Vertrieb nicht mehr erlaubt
T11 (SEV 1011:1998) Stecker Zweipoliger Stecker (nicht isoliert) 250 V / 10 A L, N Produktion und Import seit 31. Dezember 2012 nicht mehr erlaubt
Vertrieb seit Ende 2016 nicht mehr erlaubt[2]
T11 (SEV 1011:2009) Steckdose Zweipolige Kupplung mit Schutzkragen (nur ortsveränderlich) 250 V / 10 A L, N SEV 6533-1:2009
Stecker Zweipoliger Stecker mit teilisolierten Steckerstiften 250 V / 10 A L, N seit 2009 SEV 6533-2:2009
T12 (SEV 1011:1998) Stecker Dreipoliger Stecker (nicht isoliert) 250 V / 10 A L, N, PE Vertrieb seit Ende 2013 nicht mehr erlaubt
T12 (SEV 1011:2009) Steckdose Dreipolige Flachsteckdose (nur ortsfest) 250 V / 10 A L, N, PE Vertrieb seit 2017 nicht mehr erlaubt SEV 6534-1:2009
Stecker Dreipoliger Stecker mit teilisolierten Steckerstiften 250 V / 10 A L, N, PE seit 2009 SEV 6534-2:2009
T13 Steckdose Vertiefte dreipolige Steckdose 250 V / 10 A L, N, PE SEV 6535:2009
T14 Steckdose Stecker Typ 14 nach alter Norm SEV 1011 Dreipolige Übergangssteckdose (Kombination aus T2 und T13) 250 V / 10 A L, N, 2xPE Vertrieb seit 1974 nicht mehr erlaubt
T15 Steckdose Dreiphasen-Steckdose 250 V/440 V / 10 A L1, L2, L3, N, PE SEV 6532-1:2009
Stecker Dreiphasen-Stecker 250 V/440 V / 10 A L1, L2, L3, N, PE SEV 6532-2:2009
T21 Steckdose Zweipolige Kupplung (nur ortsveränderlich) 250 V / 16 A L, N, PE seit 1998 SEV 5933-1:2009
Stecker Zweipoliger Stecker 250 V / 16 A L, N, PE seit 1998 SEV 5933-2:2009
T23 Steckdose Dreipolige Steckdose 250 V / 16 A L, N, PE seit 1998 SEV 5934-1:2009
Stecker Dreipoliger Stecker 250 V / 16 A L, N, PE seit 1998 SEV 5934-2:2009
T25 Steckdose Dreiphasen-Steckdose 250 V/440 V / 16 A L1, L2, L3, N, PE seit 1998 SEV 5932-1:2009
Stecker Dreiphasen-Stecker 250 V/440 V / 16 A L1, L2, L3, N, PE seit 1998 SEV 5932-2:2009
SN EN 50075 Stecker Eurostecker 250 V / 2.5 A L, N

Industriesteckvorrichtungen («J»)

Industriesteckvorrichtungen, sogenannte «J-Stecker» und «J-Steckdosen», wurden in der Industrie und in der Landwirtschaft für dreiphasige Anschlüsse verwendet. Während der Bestandsschutz, das die Montage einschliesst, heute greift, dürfen seit dem 1. Juli 2008 keine neue Vorrichtungen mehr in Verkehr gebracht werden.[4] Abgelöst wurden sie durch die CEE-Steckvorrichtung.

Industriestecker existieren in verschiedenen Ausführunge für unterschiedliche Nennströme, wie J15-4 (15 Ampere, 4 Pole; ohne Neutralleiter) oder J75-5 (75 Ampere, 5 Pole; mit Neutralleiter):[5]

J-Bezeichnung SEV-Typ Nennstrom Anschlüsse
J15-4 Typ 30 15 A L1, L2, L3, PE
J15-5 Typ 34 15 A L1, L2, L3, N, PE
J25-4 Typ 52 25 A L1, L2, L3, PE
J25-5 Typ 53 25 A L1, L2, L3, N, PE
J40-4 Typ 56 40 A L1, L2, L3, PE
J40-5 Typ 57 40 A L1, L2, L3, N, PE
J75-4 Typ 60 75 A L1, L2, L3, PE
J75-5 Typ 61 75 A L1, L2, L3, N, PE

Steckvorrichtungen Typ CEE

Die Stecker der Reihe J wurden durch die CEE-Stecker abgelöst. Die Stecker entsprechen der Norm IEC 60309 (6h).

CEE-Bezeichnung SEV-Typ Nennstrom Anschlüsse Bemerkungen
CEE 16-3 Typ 70 16 A L, N, PE Darf nur an Bootsanlegestellen und auf Campingplätzen verwendet werden
CEE 16-5 Typ 75 16 A L1, L2, L3, N, PE
CEE 32-3 Typ 71 32 A L, N, PE In der Schweiz bis auf Weiteres verboten (Stecker T7 mechanisch kompatibel)
CEE 32-5 Typ 76 32 A L1, L2, L3, N, PE
CEE 63-3 Typ 72 63 A L, N, PE
CEE 63-5 Typ 77 63 A L1, L2, L3, N, PE
CEE 125-3 Typ 73 63 A L, N, PE
CEE 125-5 Typ 78 125 A L1, L2, L3, N, PE

Vorteile des Stecksystems

  • Stecker und Steckdose sind deutlich kleiner als die in vielen Ländern Europas üblichen Schuko-Stecksysteme für 230 Volt. Ein Normanschlussfeld kann bis zu drei (manchmal auch vier) Anschlüsse aufnehmen.
  • Stecker und Steckdose sind verpolungssicher.
  • Der Schutzleiter ist vorauseilend. Die Norm erzwingt bei Steckdosen eine Konstruktion, bei der sichergestellt ist, dass der Schutzleiter zuerst verbunden wird. Dies geschieht, indem sie definiert, dass die Buchsen der Aussenleiter und der Neutralleiter mindestens 3 mm tiefer sein müssen als die Schutzleiter-Buchse (SEV 6534-1:2009 für Typ 13, SEV 5934-1:2009 für Typ 23).
  • Durch die sechseckige Form, das Versenken der Steckdose (ausser beim auslaufenden Typ T12) und die drei Stifte bietet das System einen sicheren mechanischen Halt sowie eine hohe mechanische Beanspruchbarkeit, auch gegen ein Verdrehen.
  • Die Steckdose kann den Euroflachstecker aufnehmen.

Verbreitung

Dieser Steckertyp wird in der Schweiz und in Liechtenstein verwendet. Trotz optischer Ähnlichkeit ist der Steckertyp nicht identisch und nicht kompatibel mit dem auf internationalem Standard basierenden Steckertyp IEC 60906-1 [6]. In Literatur oder im Internet wird teilweise erwähnt, dass dieser Typ auch in Ruanda, Jordanien oder anderen Ländern verbreitet sein soll, belegt ist das aber nicht.[7]

Vergleich zu anderen Systemen

Datei:Typ 14.jpg
Schweizer Steckdosen: oben und unten Typ 13, Mitte Typ 14

Verglichen mit dem alten Schuko-System, dem amerikanischen System und Systemen ohne Schutzkontakte gilt das System vom Typ J immer noch als eines der platzsparendsten Systeme. Das internationale IEC-60906-1-System weist grosse Ähnlichkeiten mit dem Typ J auf. Die wichtigsten Eigenschaften sind:

  • Verpolungssicherheit
  • simple Stecker (kein hervorstehender oder seitlicher Schutzleiter), die auch Bastler selber montieren können
  • platzsparende Steckdosen – auf der Fläche zweier Schukosteckdosen haben sechs (bis zu acht) vom Typ J Platz
  • Mehrfachstecker können auch an der Steckdose (ohne Kabel) eingesteckt werden
  • Das modular aufgebaute Steckersystem erlaubt die Nutzung der Stecker in Buchsen für höhere Stromstärken wie folgt:
    • Typ 12: dreipolige Stecker/Steckdose ohne Schutzkragen, 10 A
      • Buchse nimmt Stecker vom Typ 12 wie auch die zweipoligen Eurostecker und die alten zweipoligen „viereckigen“ oder abgewinkelten runden Stecker auf. Kann auch die dreipoligen Stecker des alten Typs 2 aufnehmen, die Schutzleiterfunktion ist dann aber nicht gewährleistet.
      • Dieser Typ durfte nur bis zum 31. Dezember 2016 vertrieben werden.
    • Typ 13: dreipolige Stecker/Steckdose mit Schutzkragen, 10 A
      • Buchse nimmt auch Stecker vom Typ 12 und zweipolige Eurostecker auf
    • Typ 14: dreipolige Stecker/Steckdosen mit Schutzkragen, 10 A. Doppelte Erdung sowohl als Loch für Typ 12/13 als auch vorstehend für den alten Stecker Typ 2 (ähnlich wie beim französischen System CEE 7/5, aber nicht mit diesem kompatibel, da der Abstand zum Schutzleiter nicht übereinstimmt). Übergangssteckdose während der Umstellung auf den heutigen Standard. Darf seit 1974 nicht mehr neu verbaut werden, ist aber an Mehrfachsteckdosen nach wie vor anzutreffen.[8]
    • Typ 15: fünfpolige Stecker/Steckdosen (400 Volt Drehstrom), 10 Ampere (immer mit Schutzkragen)
      • Buchse nimmt auch Stecker vom Typ 12 und 13 wie auch Eurostecker auf
    • Typ 23: dreipolige Stecker/Steckdose 16 A, die Steckerstifte sind viereckig (immer mit Schutzkragen)
      • Buchse nimmt auch Stecker vom Typ 12, 13 und Eurostecker auf
    • Typ 25: fünfpolige Stecker/Steckdose (400 Volt Drehstrom) 16 A, die Steckerstifte sind viereckig (immer mit Schutzkragen)
      • Buchse nimmt auch Stecker vom Typ 12, 13, 15, 23 und Eurostecker auf

Nachteile des Stecksystems

Typ J SEV 1011 (Stecker ohne isolierte Kontaktstifte, Vertrieb seit 2013 nicht mehr erlaubt)
Bei Steckdosen ohne Schutzkragen (Typ 12, Vertrieb ab 2017 verboten) ist bei T12-Steckern nach alter Norm (oben) gefährliche Spannung frei zugänglich, bei Steckern nach neuer Norm (unten) besteht diese Gefahr nicht.

Bei Steckdosen ohne Schutzkragen (T12) sind während des Einsteckens und Herausziehens spannungsführende Kontaktstifte frei zugänglich, sofern T11- oder T12-Stecker älterer Norm verwendet werden. Dort besteht die Gefahr eines Stromunfalls. Deshalb dürfen seit dem 1. Januar 2013 keine derartigen Stecker (T11 und T12) ohne Isolierung[9] in den Umlauf gebracht werden, nach 2016 dürfen keine Steckdosen ohne Schutzkragen (T12) mehr neu installiert werden.

Sicherheit

Der Stecker des Typs 12/13 mit seiner zulässigen Belastbarkeit von 10 A kann in eine Steckdose des Typs 23 eingeführt werden, die in der Regel mit 16 A abgesichert wird. Damit werden diese Stecker durch die Hausinstallation nicht gegen eine Überlastung im Bereich zwischen 10 A und 16 A geschützt. Eine derartige Belastung wäre beispielsweise bei einer Typ-13-Mehrfachsteckdose denkbar, an welcher mehrere grössere Verbraucher mit Typ-13-Steckern angeschlossen werden. Daher müssen Typ-13-Kabeltrommeln zwingend mit einem Überlastschutz versehen werden,[2] Steckdosenleisten ohne Überstromschutz dürfen gemäss SEV 1011:2009/A1:2012 nur noch bis Ende 2015 hergestellt und bis Ende 2018 verkauft werden. Dies löst aber nicht das Problem bei Mehrfachsteckdosenleisten und Kabeltrommeln älteren Standards sowie bei Abzweigsteckern, für welche nach wie vor kein Überstromschutz vorgesehen ist.

Mechanische Eigenschaften

Insbesondere in Steckdosen ohne Schutzkragen finden zweipolige Stecker nicht immer sicheren Halt, sodass diese bei Zug am Kabel aus der Steckdose gezogen werden können (beispielsweise ist bei Staubsaugern der Widerstand der Kabelaufrollung oft grösser als der Halt des Steckers, was dazu führt, dass beim Staubsaugen der Stecker aus der Dose gezogen werden kann). Bei Eurosteckern erfolgt die Abhilfe damit, dass die beiden Stifte leicht gegeneinander gekrümmt sind, betreffende Steckernetzteile können daher kaum durch das eigene Gewicht aus der Steckdose herausfallen.

Norm

Der Schweizer Standard[10] wird in SEV 1011 beschrieben (ASE1011/1959 SW10A-R) und ist für bis zu 16 A dimensioniert. Die Typen 12/13/15 sind nominell bis 10 A spezifiziert – die maximale Absicherung für eine Typ-12/13/15-Steckdose beträgt 13 A für Leitungsschutzschalter und 10 A für Schmelzsicherungen. Steckvorrichtungen Typ 23/25 dürfen mit max. 16 A abgesichert werden.

Am 4. Dezember 2009 hat der technische Ausschuss TK23 die neue, überarbeitete Auflage des Schweizer Norm SEV 1011:2009 für 10-A-Stecker und Steckdosen des Typs 11/12 veröffentlicht, um unter anderem einen verbesserten Schutz gegen Berührung mit teilisolierten Steckerstiften bieten zu können.[11]

Ab dem 1. Januar 2013 ist die Einfuhr in die Schweiz von Steckern Typ 11 und Typ 12 nur noch mit teilisolierten Steckerstiften gestattet. Nach dem Jahr 2016 dürfen nur noch Steckdosen Typ 13 mit einem vertieften Buchsenloch auf den Markt gebracht werden.

Siehe auch

Weblinks

Commons: SN 441011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI: Merkblatt für deutsche Elektromeister, welche in der Schweiz Elektroinstallationsarbeiten ausführen, 20. April 2009, abgerufen am 21. Februar 2017.
  2. a b c http://www.technik-forum.ch/_files/downloads/ET_1104_Steckvorrichtungen.pdf
  3. a b c d http://www.toplight.ch/info/ch_plugs.pdf
  4. https://www.elektrotechnik.ch/fileadmin/elektrotechnik.ch/documents/Bilder/nin_kh_30.pdf
  5. http://www.toplight.ch/info/ch_plugs.pdf
  6. IEC 60906-1. In: Wikipedia. 19. Januar 2019 (wikipedia.org [abgerufen am 20. Januar 2019]).
  7. Auf Übersichtseiten, welche eine Übersicht über Steckertypen weltweit liefern, beispielsweise auf IEC World Plugs oder in Lehrmaterialien wie auf strom-online.ch wird das behauptet. Dem gegenüber widersprechen Webseiten, die sich spezifisch mit beispielsweise Ruanda beschäftigen (Beispiel: Africa Adventure Safari, dort wird das Schuko-System erwähnt).
  8. Museum of Plugs and Sockets: Swiss Types, abgerufen am 28. Juni 2013
  9. moderner Schweizer-Stecker mit erforderlicher Isolierung (2- und 3-polig), seit 2013 Pflicht.
  10. Referenzübersicht des Schweizerischen Starkstrominspektorats (Infoblatt der Bundesverwaltung; PDF; 772 kB)
  11. New standard for plugs in Switzerland starting from 2013 (PDF, 191 KiB, deutsch/englisch)