Salomon Heine

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Salomon Heine auf einem Gemälde von Carl Gröger

Salomon Heine (* 19. Oktober 1767 in Hannover; † 23. Dezember 1844 in Hamburg ) war ein wohlhabender Hamburger Kaufmann und Bankier. Er kam 1784 mittellos in Hamburg an und erwarb in den folgenden Jahren ein beträchtliches Vermögen. Bekannt wurde er als Wohltäter in Hamburg und großer Förderer seines Neffen Heinrich Heine. Man nannte ihn wegen seines Reichtums – bei seinem Tod betrug die Erbmasse nach Umrechnung 110 Millionen € - in Anlehnung an die Bankiersfamilie Rothschild den "Rothschild von Hamburg".

Leben

Heine lernte das Bankgeschäft im Bankhaus Popert in Hamburg. Er machte sich anschließend als Wechselmakler selbstständig und agierte in enger Zusammenarbeit mit Emanuel Anton von Halle. 1897 gründet er dann zusammen mit Marcus Abrahm Heckscher (1770 -1823) das Merchand Bankhaus Heckscher & Co.. 1818 inzwischen alleiniger Geschäftsführer ändert er den Namen der Firma in Bankhaus Salomon Heine. In der folgenden Jahren steigt er zu einem der erfolgreichsten Hamburger Bankiers seiner Zeit auf.

Förderer des Dichters Heinrich Heine

Salomon Heine ließ den jungen Heinrich Heine in seinem Bankhaus Heckscher & Co. in Hamburg in die Lehre gehen und ermöglichte ihm anschließend die Selbständigkeit mit dem Tuchgeschäft Harry Heine & Comp. Heine jedoch, der sich in Salomons Tochter Amalie verliebt hatte, widmete sich schon damals lieber der Dichtkunst und zeigte wenig Interesse für das Geschäft. Schon nach kurzer Zeit musste er Konkurs anmelden. Salomon Heine war verärgert, dass sich sein Neffe der in seinen Augen brotlosen Kunst des Dichtens widmete. In dem Ausspruch „Hätt' er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher“ ist dieses Unverständnis überliefert. Der Bankier finanzierte trotz allem dessen Jurastudium und gewährte ihm bis zu seinem Tode regelmäßige finanzielle Unterstützung.

Wohltäter Hamburgs

Salomon Heines Großzügigkeit und seine Bedeutung als Wohltäter kommen in einer Anekdote zum Ausdruck: Vertreter eines Ordens, die beabsichtigten, ein Krankenhaus zu errichten, baten vermögende Hamburger um Geld für ihr Vorhaben. Der Orden wurde aufgefordert, zuerst bei dem jüdischen Bankier Heine vorzusprechen. Sie erklärten sich bereit, die gleiche Summe zu spenden wie Heine und einen Taler mehr. Die Ordensleute berichteten Salomon Heine von der Reaktion der anderen wohlhabenden Bürger. Heine ließ sich den Preis für das Krankenhaus nennen und bezahlte davon genau die Hälfte. Die übrigen Kaufleute, die an ihr Wort gebunden waren, mussten also die restlichen Kosten für das Krankenhaus übernehmen.

Darüber hinaus wirkte der Bankier Heine Zeit seines Lebens als Mäzen und beteiligte sich nach dem verheerenden Brand Hamburgs 1842 mit seinem Privatvermögen am Wiederaufbau der Hansestadt. Ferner stiftete er das Israelitische Krankenhaus in Erinnerung an seine 1837 verstorbene Frau Betty. Heinrich Heine würdigte diese Stiftung seines Onkels mit dem Gedicht Das neue israelitische Hospital zu Hamburg, das in der Sammlung "Neue Gedichte" erschien.

Was diese Ausnahmepersönlichkeit für Hamburg wirklich bedeutet hatte, zeigte sich eindrucksvoll bei seiner Beerdigung. Sie geriet zu einer stummen Demonstration seiner verbindenden Popularität. Tausende Hamburger, Juden wie Christen, begleiteten ihn spontan auf seinem letzten Weg auf den Jüdischen Friedhof nach Ottensen.

Weitere Informationen

Einzelnachweise

Literatur

  • Gerhard F. Kramer und Erich Lüth: Salomon Heine in seiner Zeit - Gedenkreden zu seinem 200. Geburtstag. Vorträge und Aufsätze, herausgegeben vom Verein für Hamburgische Geschichte, Heft 16. Hans Christians Verlag, Hamburg 1968
  • Susanne Wiborg: Salomon Heine : Hamburgs Rothschild - Heinrichs Onkel. Hamburg: Christians 1994 ISBN: 3-7672-1227-7