Sammlung Carl Sachs
Die Kunstsammlung des jüdischen Unternehmers Carl Sachs (* 1868 in Jauer/Jawor; † 1943 in Basel), der mit seiner Frau Margarethe in einer Villa in der damaligen Kleinburgstraße in Breslau lebte, umfasste vor seinem Tod zahlreiche Gemälde, Aquarelle und Grafiken. 1939 konnte er mit seiner Frau in die Schweiz auswandern.
Vertreten waren Werke französischer und deutscher Künstler. Zu den französischen Künstlern gehörten Jean-Baptiste Camille Corot, Gustave Courbet, Eugène Delacroix, Claude Monet, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley, während bei den deutschen Künstlern der Sammlung neben Breslauer Malern vor allem Wilhelm Leibl, Hans von Marées, Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde und die Hauptvertreter des deutschen Impressionismus Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann vertreten waren. Zudem gab es auch Bilder von Hans Purrmann, der Matisse nahestand. Weiter gab es in seiner Sammlung niederländische Gemälde des 17. Jahrhunderts, so ein Bild von David Teniers d. J.
Sachs gehörte auch eine Sammlung von druckgraphischen Werken und Zeichnungen mit Arbeiten von James McNeill Whistler, Edvard Munch, Henri de Toulouse-Lautrec, Francisco de Goya, Jean-Baptiste Camille Corot, Pablo Picasso und Honoré Daumier. Auch Plastiken deutscher und französischer Künstler zählten zu seiner Sammlung, darunter Werke von Georg Kolbe und Aristide Maillol.
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Hans von Marées: Selbstbildnis mit Hut, heute Kunstmuseum Winterthur
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Wilhelm Leibl: Brustbild des Geheimrates Ernst Seeger, heute Kunsthalle Bremen
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Auguste Renoir: Porträt der Gräfin Poutrales, heute Museu de Arte de São Paulo
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Claude Monet: Bildnis von Victor Jacquemont mit Sonnenschirm, heute Kunsthaus Zürich
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arthur Lindner: Die Gemälde-Sammlung Carl Sachs. In: Kunstchronik. 9. Juni 1916, S. 362–364.
- Margot Rieß: Breslauer Kunstbrief: Die Bilder der Sammlung Sachs. In: Kunstwanderer. Bd. 3 (1921/1922), S. 477–478
- Karl Scheffler: Breslauer Kunstleben. In: Kunst und Künstler. Bd. 21 (1923), S. 111ff.
- Die Sammlung Carl Sachs. Graphik des XIX. Jahrhunderts. Versteigerung durch C.G. Boerner, Leipzig, und Paul Cassirer. Berlin/Leipzig 1931.
- Erich Wiese: Die Stiftung Carl Sachs für das Schlesische Museum der Bildenden Künste in Breslau. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. Bd. 1 (1932), S. 149–152.
- Ewa Frąckowiak: Ryciny autorskie z drugiej połowy XIX wieku i początków XX wieku z kolekcji Carla Sachsa. In: Z dziejów rysunku i grafiki na Śląsku oraz w kolekcjach i zbiorach ze Śląskiem związanych, red. Bogusław Czechowicz, Arkadiusz Dobrzyniecki, Izabela Żak, Wrocław 1999, S. 203–214.
- Monika Tatzkow, Hans Joachim Hinz: Bürger, Opfer und die historische Gerechtigkeit. Das Schicksal jüdischer Kunstsammler in Breslau. In: Osteuropa. Bd. 56 (2006), S. 155–171.
- Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, S. 77ff. (3.4.2 Die großen jüdischen Kunstsammlungen in Schlesien – Kunstraub).
- Annerose Klammt, Marius Winzeler: „Die Moderne deutsche Kunst musste zur Geltung gebracht werden“ – Zur Erwerbung von Kunstwerken aus jüdischem Eigentum für die Kunstsammlungen in Görlitz. In: Ulf Häder (Hrsg.): Beiträge öffentlicher Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland zum Umgang mit Kulturgütern aus ehemaligen jüdischen Besitz. Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Magdeburg 2001 (Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste; 1), ISBN 3-00-008868-7, S. 119–141.
- Marius Winzeler: Jüdische Sammler und Mäzene in Breslau – von der Donation zur „Verwertung“ ihres Kunstbesitzes, In: Andrea Baresel-Brand, Peter Müller (Hrsg.): Sammeln. Stiften. Fördern. Jüdische Mäzene in der deutschen Gesellschaft.Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Magdeburg 2006 (Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste; 6), ISBN 978-3-9811367-3-9, S. 131–150.
- Tessa Friederike Rosebrock: „[…] wird mir der in der Schweiz befindliche Kunstbesitz genommen, bin ich völlig mittellos.“ Die Sammlung Carl Sachs in Zürich, Basel und Luzern. In: transfer – Zeitschrift für Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte. Bd. 2 (2003), S. 74–89 (https://doi.org/10.48640/tf.2023.1.101802).